Schwere Zeiten führen zu großartigen Momenten

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Montag, 02.08.2021
Danke, einfach danke!
Die letzten Monate waren eine langangehende und und in meinem Kopf niemals endende Qual.
Diese Qual ist kein Teil mehr meines Lebens und ich bin von Herzen dankbar, dass die Situation sich verändert hat. Dass ich mich verändert habe...
Ich kann kaum in Worte fassen, wie fertig mich die letzten sechs Monate gemacht haben und wieviel Energie mir geraubt wurde. Es war Energie, die ich grundsätzlich für meine Schule, Freunde, Familie und besonders für mich selbst hätte investieren müssen.
Dieser Punkt ist mir sehr spät aufgefallen und ich wollte nie wahrhaben, dass diese Person mich mit in den Abgrund ziehen würde, denn diese Person stand mir am nächsten und wusste meine gesamten Stärken und Schwächen.
Das Problem: Meine Schwächen wurden gegen mich verwendet und mir wurden von dieser Person Dinge eingeredet, die sie selbst durchgeführt hat.
Sechs Monate gab es jeden Tag (ich übertreibe nicht) Streit. Diese Streitereien raubten mir so viel Kraft, dass ich manchmal nicht mehr zur Schule gehen konnte, weil ich mich gelähmt fühlte.
Ich wusste, dass sich etwas ändern musste. Anstatt diese Person aus meinem Leben zu verbannen, wollte ich alle anderen Bereiche meines Lebens ändern. Ich wollte die Schule, mein Abitur abbrechen, weil ich dachte, dass die Schule eines der Dinge sei, die mich zu dem Menschen machte, der ich zu diesem Zeitpunkt war.
Mir ist sehr spät bewusst geworden, dass kein anderer Lebensbereich so schlecht für mich war, wie diese Person. Mein Kopf war der Meinung, dass diese Person die einzige sei, die mich versteht oder für mich da ist.
Doch die Person, die einen so behandelt und weitere Dinge tat (die ich ungern hier preisgeben möchte), ist sicherlich nicht der Halt, den man braucht und der Mensch, der dir guttut.
Als ich irgendwann eingesehen habe, dass dieser Mensch wie Gift für mich ist, musste ein Cut gesetzt werden, dem beide Seiten zustimmten.
Die Tage kurz danach waren schrecklich. Es war eine große Veränderung und der Mensch, den du zwei Jahre täglich gesehen hast, war von heute auf morgen keine Priorität mehr.
Auch wenn mir das sehr wehgetan hat und mich in vielen Punkten sehr geprägt hat, bin ich dankbar, dass alles so passiert ist.
Manche fragen sich jetzt: „Wie kann man dankbar für eine Person sein, die einen weder respektiert noch wertgeschätzt hat?"
Ganz einfach: Mir wurde gezeigt, welchen Menschen ich wirklich Aufmerksamkeit schenken sollte. Mir wurde gezeigt, dass ich mit mir im Reinen sein muss, damit andere Beziehungen (egal zu wem) gut funktionieren können. Mir wurde gezeigt, wie ich nicht mehr behandelt werden möchte. Mir wurde gezeigt, was Geduld ist. Mir wurde gezeigt, wie man nicht mit Menschen umgeht. Mir wurde gezeigt, wie gut ich auf mein Bauchgefühl und besonders auf mich vertrauen kann. Mir wurde gezeigt, was wirklich wichtig im Leben ist.
Seit es mir wieder besser geht, habe ich so viele Dinge gemacht, die mir sehr viel Kraft spendeten. Egal, ob es Freunde treffen, neue tolle Leute kennenlernen, etwas mit meiner Familie unternehmen, neue Hobbys finden oder die bewusste Zeit mit mir allein war.
All diese Dinge haben einen neuen Wert für mich bekommen und ich genieße jeden Punkt so sehr.
Ich habe das Gefühl, ich war noch nie glücklicher und lebendiger.
Und genau dafür hat sich das alles gelohnt!

Gefühlstagebuch - Was ich gerne früher gewusst hätteWhere stories live. Discover now