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„Willst du noch mit zu mir?", richtet Kiyan sein Wort an mich, als wir auf dem Heimweg vom Strand sind.

„Äh", meine ich reichlich einfallsreich.

„Warte, ich frage anders: Hast du heute noch etwas vor, Sweetie?"

„Nein", antworte ich jetzt und schaue nachdenklich aus dem Fenster. Was ist das zwischen Kiyan und mir? Ich sollte dringend mit ihm reden.

„Gut, überleg dir schon mal, was für einen Film wir später anschauen."

Die restliche Fahrt verbringen wir schweigend. Der Tag war schön, aber auch anstrengend. Wir waren den ganzen Tag mit Glen und Brian am Strand gewesen und jetzt war ich ziemlich erschöpft.

Bei Kiyan angekommen, steigen wir aus und betreten dann die Villa. Meine Tasche lasse ich in seinem SUV, da ist sowieso nichts wichtiges verstaut.

„Möchtest du noch etwas essen?", fragt mich der Schwarzhaarige und schaut kurz in meine Richtung, während er seine Schuhe auszieht.

„Nein, danke." Ich tue es ihm gleich und streife mir die bequemen Sneaker von den Füßen.

„Dann gehen wir direkt nach oben, komm", eröffnet mir Kiyan, nimmt meine Hand in seine und zieht mich die prunkvollen Treppen nach oben. Ich habe gar keine Zeit die komplette Einrichtung zu bestaunen, da betreten wir auch schon Kiyans Schlafzimmer. Der Raum ist sehr groß - mindestens doppelt so groß, wie mein Zimmer - und luxuriös eingerichtet. Neben einem Kingsizebett, haben ein Flachbildfernseher und ein monströser Kleiderschrank ihren Platz hier gefunden. Beeindruckt schaue ich mich um. Wow!

„Soll ich dir auch eine Jogginghose geben?", fragt der Schwarzhaarige mich, während er in seinem Schrank wühlt.

„Ja, bitte. Und ein T-Shirt."

„Hier, Sweetie. Fang!", kommt daraufhin die Antwort und mir wird eine graue Hose und ein weißes Shirt zugeworfen.

„Danke, wo ist das Bad?"

„Ernsthaft? Ich habe dich im Bikini gesehen, aber du genierst dich jetzt, dich hier umzuziehen."

„Bikini ist etwas anderes, als Unterwäsche", bleibe ich standhaft. Denn ich habe vorhin am Strand noch den nassen Zweiteiler gegen meine Spitzenunterwäsche getauscht. Ich habe ein faible für schöne Wäsche.

„Ich drehe mich um", bleibt auch Kiyan stur.

„Gut, dann dreh dich um", gebe ich augenverdrehend nach. Ich habe keine mehr Lust mit dem Dunkelhaarigen zu diskutieren.

Ich werfe ihm einen prüfenden Blick zu und tausche dann mein Sommerkleid gehen die Jogginghose und das T-Shirt. Gleich viel bequemer.

„Also", meint Kiyan, der sich ebenfalls umgezogen hat, „Welcher Film?" Dabei greift er nach der Fernbedienung und schaltet den großen Flachbildfernseher ein.

„Wie wär's mit Transformers", schlage ich ihm den Actionfilm vor und setze mich vorsichtig auf sein Bett. Was ist das denn für ein gemütliches Bett? Man sitzt wie auf Wolken.

„Ich liebe deinen Filmgeschmack", grinst Kiyan mich an und lässt sich mit Schwung in die weichen Kissen fallen.

Ich ändere meine Position, sodass ich jetzt in dem Bett liege und nicht mehr sitze.

„Willst du noch die Decke?", fragt Kiyan mich, der inzwischen dicht neben mir liegt.

„Wenn ich darf?", erwidere ich plötzlich schüchtern. Ich meine, wie oft liegt man schon mit einem gefeierten Footballstar in seinem Bett und ist dabei einen Film anzuschauen. Ich würde behaupten, dass kommt nicht oft vor. Zumindest bei mir nicht.

„Warum solltest du nicht dürfen", schmunzelt der Junge neben mir, setzt sich auf und nimmt die Decke vom Bettende. Dann zieht er sie über uns beide und legt seinen Arm, mitsamt der Decke, über mich. Warum ist er so verdammt süß? Hilfe.

Ohne großartig nachzudenken kuschele ich mich entspannt näher an Kiyan, wende meinen Blick dabei aber nicht vom Fernseher ab.

„Sag mal", ergreife ich nach einigen Minuten das Wort, „Kiyan, was ist das zwischen uns?" So. Jetzt ist es raus. Die Frage aller Fragen. Irgendwie habe ich Angst vor seiner Antwort, aber ich brauche Gewissheit. Hoffentlich mag er mich auch. Denn ich mag ihn sehr, dass habe ich heute festgestellt.

„Ist das nicht klar?"

„Sonst würde ich ja wohl nicht fragen."

„Allison", sagt Kiyan und schaut mich dabei direkt an, „Ich mag dich sehr und wäre nicht abgeneigt dagegen, wenn das mit uns etwas ernstes werden würde." Das ist ja mal ehrlich.

„Okay", lächele ich ihn breit an, „Aber wir müssen dringend an deiner Eifersucht arbeiten."

„Welche Eifersucht?", stellt der Schwarzhaarige neben mir sich dumm und streicht mir vertraulich eine meiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Lachend schaue ich ihm in seine wunderschönen blauen Augen und versinke darin. Ich habe eine Schwäche für Jungs mit hübschen Augen. Auch Kiyan schaut nur intensiv in die Augen und kann sich scheinbar nicht so ganz davon abwenden. Die Zeit um uns herum scheint still zu stehen, es existieren nur wir beide. Der Film, der auf dem Fernseher läuft, rückt in den Hintergrund.

Als er mir sanft die Hand auf meine Wange legt, ist es um mich geschehen. Dieser Junge ist ein Traum. Ich mag ihn von Sekunde zu Sekunde mehr. Mein Blick wechselt zwischen seinen blauen Augen und den weich aussehenden Lippen hin und her und auch seiner huscht immer wieder zu meinen Lippen.

Als sein Kopf näher kommt und somit seine Lippen den meinen, erstarre ich und bin wie gefangen in dem Moment. Nach wenigen Millisekunden spüre ich seinen Atem auf meinem Gesicht und kurz darauf pressen sich seine Lippen auf meine. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Seine eine Hand, lässt er in meinen Nacken gleiten, während die andere meinen Körper hinunter streicht und dann auf meiner Hüfte liegen bleibt. Ich erwidere seinen sanften Kuss und fahre mit meinen Fingern durch seine schwarzen Haare. Kiyan intensiviert den Kuss und ich mache bereitwillig mit. Dieser Kerl bringt mich um den Verstand.

„Verdammt, dass wollte ich schon so lange wieder tun", haucht Kiyan mir an die Lippen und drückt mir sofort einen erneuten Kuss auf die Lippen. Als ich mit meinen Fingerspitzen sanft über seine Kopfhaut streiche, presst er sich näher an mich und seine Lippen fester auf meine. Was stellt er bloß mit mir an? Ich kann mit Mühe und Not ein Stöhnen unterdrücken.

Nach einer halben Ewigkeit lösen wir uns voneinander und ich schaue Kiyan atemlos in die Augen. Dann schleicht sich ein ehrliches Lächeln auf mein Gesicht, welches er erwidert.

„Nochmal der Richtigkeit wegen. Allison, willst du meine Freundin sein? So ganz offiziell?", überrumpelt der Schwarzhaarige mich mit seiner Frage und grinst mich dabei verschmitzt an.

„Wirklich? Ich meine - äh - ja, ja... natürlich!", stammle ich glücklich. Zwar kennen Kiyan und ich uns noch nicht wirklich lange, aber ich habe im Gefühl, dass ich die richtige Entscheidung treffe. Die Chemie zwischen uns stimmt einfach.

„Sehr gut, dann kann ich das jetzt immer tun, wann ich möchte." Mit diesen Worten presst er seine weichen Lippen erneut kurz auf meine. Danach drückt er mir einen liebevollen Kuss auf die Wange und legt sich wieder in die gleiche Position wie vorher, damit wir den Film weiterschauen können.

So ganz ist bei mir noch nicht angekommen, dass ich - Allison - jetzt tatsächlich mit Kiyan Sánchez zusammen bin. Jocelyn wird ausflippen!


AAAAHHH jetzt ist es offiziell!

Denkt an den Stern! <3

Kiyan | ✓Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin