12. - Entscheidung

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Satzball für die Karasuno, so ein Scheiß! Fünfundzwanzig zu vierundzwanzig für die Bastarde! Das sind richtige Rotznasen, aber so einfach nehme ich mir nicht meine Hoffnung. Es gibt immer noch eine Möglichkeit. Ein Pfiff des Schiedsrichters, das ist unsere zweite Auszeit. Okay, beruhig dich. Du bist Kapitän, behalte ein klarer Kopf. „Ich bin stinksauer", knurrte Iwa so laut, dass das jeder hören konnte. Schön, dass einer von uns die Wahrheit sagen kann. Der letzte Schlag von meinem ehemaligen Schützling war überraschend, früher dachte ich dessen Grenzen seien weit entfernt, so ist es nun mal nicht. Er kann noch so viel erreichen, hingegen ich stehen bleibe. Aus mir wird nichts mehr, denn es ist zu spät. Ich tue so, als wäre ich ein Genie, aber das ist doch nur ein Teil der gottverdammten Maske. Ja, ich lernte schneller als der Durchschnitt, so war aber meine Reise rasant zu Ende. Irihata hatte oft gesagt, dass Zielstrebigkeit wichtiger als Talent ist. Jedoch braucht man beides, um die Nummer eins zu sein. „Vielleicht ist heute der Tag, an dem wir unsere Veranlagungen entdecken. Oder der Tag beginnt erst morgen, in einem Jahr oder erst wenn die halbe Ewigkeit vorbei ist. Manche brauchen dafür erst das Überwinden ihrer Dreißiger oder man benötigt für das Finden seines Talentes körperliche Eigenschaften, wie eine herausragende Körpergröße, das weiß ich nicht. Ich weiß jetzt aber eines: Der Glaube daran hilft uns, das Gesuchte zu finden, deshalb gebt nicht auf und macht stetig weiter!" Ich lief mit verengten Augen vom Feld. Stumm stand ich nehmen meinem Team und trank gierig aus der Wasserflasche. Wie kann ich hoffen, dass mein Team ein Wert auf meine Worte legt, wenn ich mir selbst nicht glaube. Hajime schaute mich intensiv an und sofort verschwand der Gedanke. Oft will ich so sein wie du, Unermüdlich und stark. Er unterbrach den Blickkontakt und widmete sich erneut den Gesprächen: „Genau die kurzen übernimmst du dann." Unser Libero gab sein Einverständnis dafür. „Jetzt geht es um den einen Punkt", sprach der Stachelkopf Kindaichi das Problem aus. Ja... alles geht nur um den einen Punkt. „Wir nehmen uns den letzten Punkt in Anspruch", meinte ich konzentriert. Gebe nicht auf, Tooru. Daran muss ich denken. Und wieder kehrten wir auf das Feld zurück. Noch ein Punkt...

Wieder versuchet Tobio den Ball selbst reinzuschlagen, doch wie zuvor schaffte es Makki ihn aufzusammeln. Leider unsauber, woraufhin der Ball aus dem Feld flog. Scheiße! Den kriege ich. Ich darf nie wieder stehen bleiben. Stetig weiter, bis an meine körperlichen Grenzen. Noch ein wenig. Ich sprang ab und schaffte es den Ball schnell zu zuspielen. Mein bester Freund stand parallel auf der anderen Seite. Unsere Blicke kreuzten sich. Hajime, das ist deiner. Mach ihn rein, wie alle meine vergangenen Vorlagen. Es ist zwar ein extrem langer Ball, doch du schaffst das. Du hast jede Herausforderung im Leben gemeistert. Los, Hajime! Wie ein Komet am Nachthimmel, die wir mit geweiteten Augen früher beobachtet haben, flog der Ball an den linken Rand, wo er schon in der Luft zum Schlag ausholte. Talente werden entdeckt und Grenzen neu gezogen. Immer wenn ich zweifle, ist Hajime da und hilft mir. Zusammen sind wir das ultimative Team! Im perfekten Moment schlug er endlich zu und der Ball sauste rüber. Leider stand da schon der Kapitän bereit und nahm ihn mit vollem Körper Einsatz an, zum Glück hat Hajime so viel Kraft, dass der Kapitän es nichts schaffte. Nun rannte deren glatzköpfiger Idiot los. Am Ende... reichen wir beide zusammen für den Sieg nicht aus. Doch im Volleyball ist der bessere, derjenige mit den besten sechs Spielern! Schnell raffte ich mich zusammen und eilte zurück.

Die Nummer drei schmetterte vom hinteren Teil des Feldes den Ball zu uns, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass unser Libero auf alles gefasst ist. Er schafft es den Ball oben zu halten und den nächsten Zug machte unser Hund, der nie zugeben wird, dass er alles für das Team tut, mit dem rechten Arm. Fuck! Es ging zurück zu den Krähen und nun setzte Tobio zum Schlag an, jedoch blockte Kindaichi seinen Versuch. Mein Herz rutscht mir in die Hose, als die Nummer zwei den Volleyball mit dem Gesicht annahm. Endet dieser Punkt nicht irgendwann?! Jetzt, da ist es! „Leute!", kam es von mir. Ich löste mich von meiner Starre, als der Knirps losrannte. Nein, das akzeptiere ich nicht! Unsere Nummer zwölf und Vier sprangen zum Block hoch. Sie reckten sich immer höher, doch die Orange analysierte die Situation und zielte auf die Finger. Ich erkenne es. Ich erkenne jeden Fehler, Schachzug und jede Besonderheit, das ist meine Fähigkeit. Das Durchschauen und nutzen für den eigenen Sieg. Die Zeit verlief elendig langsam. Mein Körper klebte am Boden. So zieht wohl meine Zukunft vorbei. Beweg dich. Mach etwas. Los, Körper! Meine Arme schnellten zur Seite und gleich machte sich der bekannte Schmerz des Aufpralles vom Ball auf meiner Haut breit. Es flog weiter. Ich konnte ihn nicht aufhalten, so knallte der Ball gegen die Wand. Verloren.

AdiósWo Geschichten leben. Entdecke jetzt