5. - Geburtstag

68 6 0
                                    

10. Juni 2012
Garten der Familie Iwaizumi
>POV: Hajime Iwaizumi<

„Oikawa verhält sich seit einem Monat echt komisch", fing Makki an zu reden, jedoch sagte Mattsun sofort auch etwas dazu: „Er ist bestimmt unterfickt, weshalb er sich wie ein Arsch aufführt." Normalerweise erwidere ich einen genauso unlustigen Kommentar, doch das konnte ich diesmal nicht. Nein, seit einem Monat nicht. Seit seinem Zusammenbruch benimmt er sich anders. Er weiß exakt, was er will und was er werden möchte. Tooru redet ununterbrochen, lacht und benimmt sich wie ein Arsch, was er eigentlich immer ist, doch das ist am Ende nicht die Realität. Das ist nun mal seine Maske, die aber noch schlimmer geworden ist. Jedes Mal, wenn er am Boden ist, wird es schlimmer und manchmal erkenne ich ihn nicht wieder. Oikawa ist eigentlich nicht dieser fröhliche Typ, bei dem alle Weiber anspringen, sondern ein unsicherer Idiot, der nicht checkt, wann es genug ist. Er hat scheiß Minderwertigkeitskomplexe und ich verstehe nicht wieso. Er ist doch schon der Beste und niemand kann eine Gefahr für ihn werden. Ja, vielleicht Ushijima, doch dieser ist kein Zuspieler und somit ist Oikawa ungeschlagen. Der Bastard macht mich noch aggressiv.

„Iwa-chan, hör auf mich so anzustarren!", quengelte der Braunhaarige als er zu uns rüberkam. „Tu ich nicht mal", fauchte ich zurück. So ein Bastard! „Ach, Iwalein, schau nicht so grimmig! Du hast heute Geburtstag", quietschte der Hurensohn an mein Ohr. Wegen dem bekomme ich noch Tinnitus! Tooru rüttelte an mir, damit ich aufhöre ihn angepisst anzustarren, aber wie soll ich damit aufhören, wenn er sich selbst immer schadet? Wir kennen uns seit wir klein sind und er ist nicht mehr derselbe, das hasse ich. Ich habe mit ihm Volleyball angefangen, damit wir Spaß haben und nicht damit er sich verändert. Langsam bekomme ich Kopfschmerzen vom ganzen Denken! „Ach ja, unser tolles Ass ist nun achtzehn", seufzte Makki und legte sein Arm um meine Schulter, was Mattsun auf meiner anderen Seite genauso tat. „Wie fühlt es sich an so alt zu sein?" „Ich bin nicht alt!", brüllte ich die an. Meine Fresse die fucken mich alle ab. „Okay, wir sollten aufhören Iwalein zu nerven. Mattsu, ist das essen nicht schon verbrannt", fragte Oikawa und zeigte auf den Grill. Sofort spannte sich der Jüngste von uns an und rannte schnell dahin, um nachzuschauen. Wieso habe ich gedacht, dass ein Geburtstag mit denen entspannt wird? „Es ist perfekt! Ich sagte doch, ich kann das gut. Makki, hilf mir mal!", rief Mattsun und der pink-braun Haarige Junge eilte sofort zu seinem besten Freund. „Gefällt es dir?", wollte mein Kindheitsfreund wissen, weshalb ich bloß nickte. Alles war wie jedes Jahr gleich aufgebaut. In unserem Garten stand ein großer Tisch, wo schon meine Eltern saßen und sich unterhielten, wo aber auch schon einige Salate und anderes Essen stand. An manchen Gartenfiguren und Zäunen hangen Ballons und es gab auch ein Tisch, worauf einige Geschenke lagen. Ich mochte riesige Feiern nicht, auch wenn jetzt mein achtzehnter Geburtstag ist, deshalb wollte ich schon meine Freunde einladen. „Ja, klar, aber dein dummes Grinsen weckt in mir das verlangen, dir die Nase zu brechen", antwortete ich kühl, daraufhin sprang Tooru bisschen von mir weg und hielt sich schützend die Hände vor dem Gesicht. Manchmal ist er wirklich unbeschwert, doch das wird wahrscheinlich nicht lange anhalten. „Ey, es ist fertig! Jungs, setzt euch nun endlich", hörte ich mein Vater brüllen.

Mein Blick löste sich vom Braunhaarigen und ich fixierte den Tisch an. Ich mache mir wahrscheinlich zu viele Sorgen um ihn. Es ist Oikawa, was soll schon passieren. Er hat manchmal seine kindischen Seiten und dann wieder eine bedrohliche Aussage auf der Zunge, aber manchmal auch kriegt er vor Tränen kein einziges Wort heraus und dann liegt er verkrümmt in meinen Armen. Ich wollte ihn doch immer nur beschützen, wie als wir klein waren. Ich wollte immer an seiner Seite sein, als beste Freunde. Dieser Tag geht mir einfach nicht aus dem Kopf! „Alles Gute, mein Junge", sagte mein Vater, während er mir auf den Rücken klopfte und ich mich neben ihm niederließ. Zwanghaft setzte ich ein Lächeln auf und bedankte mich. Heute ist mein Geburtstag und deshalb sollte ich aufhören an ihn zu denken. „Okay, ehe wir essen, will ich ein tolles Liedchen für unseren Ass singen", meinte Makki. Gott, der Typ kann gar nicht singen, der sollte es am besten einfach lassen. Die anderen beiden Drittklässler fanden das genial, wodurch keine Sekunde später deren schiefen Gesänge ertönten. Ich weiß echt nicht, ob sie absichtlich so schlecht singen oder nur wollen, dass ich ausraste. Aber dennoch schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich habe echt behinderte Freunde, die mir aber alles bedeuten. Die drei blühten komplett beim Singen auf, was meine Eltern zum Lachen brachte, und in mir eine Freude hervorbrachte. Tooru grinste ehrlich über das ganze Gesicht. Ich will, dass er immer so lachen kann und nicht immer es nachstellt. Als das Lied sein Ende nahm, öffnete Tooru seine Augen wieder und dann trafen seine die meine. Mein Herz machte ein Sprung und ein seltsames Gefühl flutete mich. Nicht das schon wieder!

„Oh, Hajime lächelt! Habt ihr mal sowas gesehen?", fragte Makki neckisch und ich klatschte im eine gegen seinen Nacken. Idiot! Ich blickte danach stumpf auf meinen Teller und fing an zu essen. Diese Bastarde regen mich so auf! Tooru regt mich einfach auf! Kann er nicht mal aufhören sowas bescheuertes in mir auszulösen? Ich will doch eine nur in Ruhe leben. Scheiße! Ich fing schnell ein belangloses Gespräch mit meinen Eltern an, jedoch beteiligte sich der Rest natürlich mit und das alles endete schnell in einer nervigen Diskussion über Gott und die Welt. Okay, Makki und Mattsun unterhalten, oder diskutieren, gern über jeglichen scheiß, aber dass meine Eltern mitmachen, habe ich nicht gedacht! Meine Ohren dröhnen langsam. „Ich will jetzt das Geschenk von Mattsun und mir überreichen! Wir waren kreativ, wie jedes Jahr", erzählte Makki und stand auf, um ein Geschenk, welches in blaues Geschenkpapier eingewickelt war, mir zu bringen. Bei den beiden kann ich nie etwas einschätzen. Es kann abnormal gut oder echt schlecht sein, was dazwischen gab es nie. Ich hob abschätzend meine Augenbraue und beobachtete wie die beiden tuschelten, ehe sie es mir überreichten. Bitte sei es keine Klobrille.

Meine Finger rissen das Papier auf und zum Vorschein kam ein rundes Objekt in einer Box, ein Volleyball, worauf aber jegliche Unterschriften waren. Ein Lächeln schlich sich nochmals auf mein Gesicht, ehe ich meine Augen zusammenkneifen musste, da ein penetranter Blitz auftrat. „Sorry, Iwalein, aber das musste ich fotografieren", verteidigte sich mein bester Freund, woraufhin ich meine Augen rollte. Tz... „Danke, ihr beiden. Mein letzten hat ja Oikawa zerstört", sagte ich angepisst. „Ey, das stimmt nicht!", rief er empört, weshalb meine Eltern kichern mussten. Ich meine es ja nicht böse, immerhin war der Ball auch ziemlich alt, deshalb freue ich mich über den Volleyball. „Lasst zwei gegen zwei spielen!" Augenblicklich sah ich zu Tooru, der wegen Mattsuns Idee erfreut war. „Wir machen die beiden fertig, Tooru!" „Natürlich, Hajime!" Keine Sekunde später sprangen wir auf. Der Ball wird eingeweiht.

„Danke, dass ihr gekommen seid", bedankte ich mich bei meinen zwei Freunden, die mich zum Abschied umarmt haben. „Das sollten wir öfters machen. Happy Birthday, Iwaizumi", wünschte mir der braunhaarige und sein Partner wiederholte dies. „Man sieht sich in der Schule, Bye!" Makki und Mattsun wanken noch zum Abschied, bevor sie ein Wettrennen bis zur Haltestelle veranstalteten. Das nenne ich mal wahre Drittklässler. „Hajime, ich will duschen!", stöhnte Tooru genervt. „Dann geh nach Hause, Bastard", grummelte ich. „Nö, ich übernachte hier. Ich geh zuerst ins Bad", verkündete er. Sein erst?! „Ich habe heute Geburtstag und das ist mein Bad! Hörst du mich, Tooru?!" Der Jüngere ignorierte mich und stolzierte ins Haus. „Ich bring dich um", schrie ich zum ihm, doch dann drehte er sich zu mir um.

Sein Lächeln strahlte heller als die nun untergehende Sonne. „Sei nicht so gemein, Iwalein", säuselte er. Tooru Oikawa, du bist so ein Bastard! „Na, warte!" Ich lief nun auf ihn zu, doch er rannte schnell von mir weg. Am Ende, auch wenn heute mein achtzehnter Geburtstag ist, benehmen wir uns wie kleine Kinder. Ich habe einen idiotischen besten Freund! 

(Wörteranzahl: 1365)

AdiósWo Geschichten leben. Entdecke jetzt