3. - Zögling

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17. April 2012
Aoba-Johsai-Oberschule
>POV: Oikawa Tooru<

Eine graue Tür trennte mich vom Spiel, welches gerade in der Turnhalle stattfindet. Karasuno, die Schule an der nun mein Zögling ist. Ach, ich würde ihn jetzt gerne platt machen, jedoch muss ich mein Fuß schonen, obwohl ein Spiel nicht schaden würde. Iwa hatte mich echt dafür angeschissen und Nao hat mich gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Na ja, ein Spiel werde ich überleben. Ich öffnete die Tür mit Schwung und eilte sofort zu meinem Team. Natürlich haben mich die Arschgeigen von Fans bemerkt, wodurch ein schrilles Kreischen die Halle erhellte. Die müssen mal lernen ihre Fresse zu halten. Ganz ruhig, einfach lächeln. „Oh, da bist du ja endlich wieder, Oikawa", fing Irihata an zu reden, „Wie geht es deinem Fuß?" Es schmerzt noch immer, aber das sollte niemanden interessieren. „Alles bestens! Ich kann auch wieder normal mit euch trainieren. War ja nur ganz leicht verstaucht", antwortete ich mit einem fetten Grinsen. „Also wirklich, pass das nächste Mal besser auf. Du hast gefordert, dass sie Kageyama spielen lassen. Was macht das für ein Eindruck, wenn wir nicht unseren regulären Zuspieler auf dem Feld haben?" Da hat er wohl oder übel Recht. Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf: „Ach, tut mir leid." Ich bin aber froh, dass sie meine Forderung angenommen haben. Mein Grinsen erlosch für ein Moment, als ich jemanden von der Tribüne aus schreien hörte: „Oikawa-san, übernimm dich nicht!" Ich muss nett bleiben, deshalb wank ich ihnen einmal zu, wodurch sie laut aufschrien. Meine Augen sahen auch sofort Kazumi, die mit strengem Blick an der Wand lehnte und mir dann ein Mittelfinger zeigte. Stimmt, ich habe mich heute noch nicht gemeldet. Nervig. Ich legte meine Aufmerksamkeit wieder auf mein Team. Ach, die Ersten sehen noch immer so demotiviert aus oder das liegt einfach an Kunimis Aura. „Mir geht es wieder gut. Ich könnte gleich mitmachen, wenn ihr nichts dagegen habt", schlug ich vor, was Kindaichi sichtlich erfreute, aber Iwa sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Er weiß wohl, dass ich noch nicht komplett fit bin. Aber das wird nicht das Problem sein, aber Kageyama bekommt gleich ein Problem, wenn er nicht aufhört mich anzustarren! Ich versuche meine Fassade aufrecht zu erhalten und nicht auszuticken! Okay, jetzt reichts!

„Hallöchen, Tobio-chan! Lang nicht mehr gesehen," Ich will dir eine reinhauen, du scheiß König. „Du bist ja gewachsen. Spielst du immer noch den König", provozierte ich ihn. Uh, er schwärmt über mich bei seinen Kameraden! Tja, ist nicht vorteilhaft meine Techniken zu können, die ich nun perfektioniert hab. Du wirst untergehen! „Oikawa, wärm du dich erstmal auf. Und das noch sorgfältiger als sonst", forderte Irihata und ich bejahte freundlich. Ich werde keinen weiteren Fehler begehen. Ich stand nun am Rand der Halle und wärmte mich auf, jedoch ruhte mein Blick bei meinem Team. Der Glatzkopf der Krähen schmetterte brutal ein Ball auf unsere Seite, welchen Kindachi und Kunimi nicht blocken konnten. Die hätten sich mehr anspannen sollen. Kunimis Problem ist so oder so seine Lust und Ausdauer, er muss sich zusammenreißen und Kindaichi längt sich schnell ab. Die beiden brauchen Extratraining. Tz und nun der Angriff von Kindachi war auch pure Provokation. Statt zu reden, sollte er mehr Kraft einsetzten. Ich lief nun wieder zu ihnen. Jetzt werde ich mal zeigen, wie es richtig geht.

„Huch, wir stecken ja ganz schön in der Klemme", stellte ich fest, daraufhin wollte der Alte wissen, ob ich aufgewärmt sei, was ich wieder lächelnd bejahte. Mein Trainer wechselte mich endlich ein, weshalb Kunimi zu mir kam und bei mir abklatschte. „Überlass den Rest deinem Senpai", sagte ich, was er mit einem Kurzen „Ja" akzeptierte. Ich spüre schon die Furcht meiner Gegner. Ach, wie herrlich. Jetzt kommt wohl mein Aufschlag, ob sie den kriegen? „Mach ihn rein, Oikawa", brüllte mir Iwa zu. Das werde ich, Iwalein. „Egal, wie stark euer Angriff auch sein mag. Kommt ihr gar nicht erst zum Angreifen, ist das alles bedeutungslos." Ich hob den Ball und zeigte auf meine Gegner. Es kann beginnen! Ich warf den Ball, wie ich es am liebsten hab, nach oben und nahm Anlauf, beachtete dabei aber mein Fuß. Ich darf es nicht zu sehr belasten. Ich rannte bis zur Linie, wo ich absprang und dann schon in der Luft war. Ich holte mit meiner gesamten Kraft aus und schlug im richtigen Augenblick auf den Ball. Sofort flog er in einer wunderbaren Bahn zum blonden Riesen der Karasuno, der ihn, wie erwartet, nicht annehmen konnte. Seine Arme schlugen zur Seite und der Ball flog zum Zaun der Tribüne. Das ist Können, was ihr macht ist ein schlechter Witz. Das hat euch wohl eingeschüchtert, ihr fluglosen Krähen. „Dachte ich's mir doch. Ich habe ab der Hälfte zugesehen. Du, Nummer sechs, und du, Nummer fünf, ihr könnt nicht gut annehmen, was? Seid ihr noch Erstklässler?", pöbelte ich die an. Da sind selbst meine Schüler besser, was eigentlich selbstverständlich ist. Ich ließ von den Idioten ab und schenkte ihnen dafür den nächsten Ball. Wie zuvor auch warf ich den Ball in die Höhe, nahm Anlauf und schlug wieder in dieselbe Richtung. Was einmal klappt, wird auch beim zweiten Mal etwas. Volltreffer. Wieder im Aus. Sowas liebe ich.

AdiósWhere stories live. Discover now