12. - Entscheidung

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 08. November 2012

Sendai-City Sporthalle
>POV: Tooru Oikawa<

„Auf ein faires Spiel!", rief mein Team verbeugend, synchron zu unseren Rivalen, der Karasuno-Oberschule. Die Krähen haben anscheinend fliegen gelernt, jetzt muss ich sie leider enttäuschen. Der Sieg gebührt meinem Team, wir sind die Spieler, welche Ushijima das Wasser reichen können. Wir werden gewinnen! Erst gegen meinen zuckersüßen Zögling und dann gegen den Stein. Heute ist der Tag an dem ich strahlen werde, dafür muss ich aber etwas eingestehen. „Ich will es nicht laut sagen, jedoch sind sie stärker geworden." Leider versperren sie uns die Möglichkeit Repräsentant von Miyagi zu sein, darum gebe ich mein bestes. Ich will zu den Nationalen! „Krass, dass du mal ganz offen sprichst", kommentierte Takahiro meines Gesagten. Tz... hier geht es um Ernsthaftigkeit, da muss ich leider auch anderen ihren Wert zu schreiben. „Beim letzten Mal lernte ich viel", sagte ich empört und wie ich das hasse. „Wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir, das soll euch klar sein. Niemand darf lasch an die Sache rangehen, darum geben wir von Anfang an alles und Rechen die schmachvolle Niederlage!" Das hier ist die letzte Chance in Japan zu strahlen und einem Namen als Volleyballspieler zu ergattern, ich kann das nicht ignorieren. Das Qualifikationsturnier ist mein Rettungsversuch. Aufgebracht biss ich auf meine Unterlippe. Scheiße, ich bin nervös!

„Wir stehen hinter dir, Kapitän!" Mein Herz schlug einen Moment nicht. Mit geweiteten Augen schaute ich mein Team an. Ich versuchte die Situation einfach zu nehmen und kicherte: „Ach, da werde ich ja ganz rot!" Iwalein lief an mir vorbei und klatschte kurz auf meine rechte Schulter. „Wir hoffen auf deinen besten Aufschlag. Verkackst du denn, schuldest du allen Ramen!" Ein Kloß steckte in meinem Hals. Schon wieder?! Okay, bleib selbstsicher. Die machen nur Spaß. Issei und Takahiro taten es dem Vorherigem gleich, aber gaben sofort schon ihre Bestellung auf. Okay, die meinen es ernst! „Wehe, du spielst auf Vorsicht", grummelte der Dunkelhaarige. Ich doch nicht! Wir liefen zu unseren Positionen und ich erhielt den Ball für den Aufschlag. Der erste Schlag trägt meinen Namen, meine Hoffnung und mein gesamtes Können! „Du schaffst das", rief Kindaichi zu mir. Aber der Rest ergänzte seine Bestellung: „Sojasauce!", „Mit viel Fleisch!", „Ich will chinesische Kost!" Okay, jetzt reicht's mir: „Wegen auch verkacke ich gleich den Aufschlag, also seid leise!" Ich muss alles geben, denn irgendwo auf den Tribünen könnte ein Talentsucher sitzen. Für solche Menschen muss ich glänzen, sonst komme ich nie aus meinem Käfig namens Miyagi raus! Ich hielt den Ball vor mich hin und schmiss ihn dann in die Luft, ehe ich losrannte und vor der Linie absprang. Den mache ich rein, für mein Team! Der Ball flog über das Netze und bevor er auf dem Boden ankam, nahm der Kapitän ihn wackelig an. Scheiße! Jetzt flog der Ball zurück. Ich weiß jetzt schon, dass wird ein hartes Spiel!

Ein tödlicher Angriff vom Ass der Krähen drohte auf unserer Seite einzuschlagen, aber da war schon unser Gott der schlechten Witze, Takahiro Hanamaki, anwesend, um ihn anzunehmen. Ein Brüllen von Kyotani ließ mich aus meiner Starre erwachen. Der Ball kommt zu mir. Die Außenangreifer sprangen hoch, scheinbar beide bereit zum Schlag, jedoch gilt meine Vorlage jetzt nur einem Spieler. Hajime, das war das Ziel und dorthin gelangte das runde Objekt. Er holte aus und dann ein Knall. Der letzte Punkt! Der zweite Satz gehört nun uns! Mit Tränen in den Augen schnellte meine Siegesfaust in die Luft. Wir haben ein Satz geschafft, es geht weiter. Achtundzwanzig zu sechsundzwanzig für uns! Freudig klatschte ich bei unserem Retter Makki ab. Vor einem Jahr waren die Krähen nicht mal in unserem Blickfeld, so schlecht waren sie. Es herrschte kein Berührungspunkt zwischen uns, doch jetzt stehen wir uns wohl ebenbürtig gegenüber. Das Schicksal scheint zu wollen, dass wir drei Sätze gegeneinander spielen und das wird unser letztes Match sein! „Auf ein weiteres, Jungs. Wie ich oft schon sagte, behaltet eure rasanten Spielzüge bei. Euer Fokus soll nicht auf der Vernichtung der Nummer zehn liegen, sondern auf der Eingrenzung von ihm. Zeigt ihm Grenzen und nutz jede Gelegenheit aus. Ich glaube an euch, denn ihr seid stark", beschwichtigte Irihata. Ich drehte mich zu meinem Team und hielt meine Hand hin, alle taten es mir gleich. Jeder schaute sich nochmal in die Augen. „Los geht's!", brüllte ich. Ich glaube an jeden einzelnen. Jeder einzelne von ihnen ist besonders.
Hajimes Zielstrebigkeit
Kentaros Aggressivität
Yutaros Wille
Isseis Stolz
Shinjis Ausdauer
Takahiros Sorglosigkeit
und meine Bemühungen
Zusammen schaffen wir das!

AdiósWhere stories live. Discover now