Update 12.06.21

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Ich weiß zwar nicht, wer das hier alles liest, aber nach meinem gestrigen Upload bei „Ghosting" geht es mir gedanklich etwas besser.

In meinem letzten Update hier habe ich über meine vermeintlich beste Freundin geschrieben, und dass sie mir geantwortet hat, so, als wäre nichts gewesen. Wir haben uns vorletzte Woche getroffen und zusammen zu Abend gegessen.

Und wisst ihr, was der „Auslöser" war, warum wir so lange keinen Kontakt hatten? Weil ich sie Anfang des Jahres nicht zu meinem Geburtstag eingeladen habe... zu einer Feier, die nie stattgefunden hat. Weil es keine gab. Ich habe meinen Geburtstag dieses Jahr nicht gefeiert, weil man erstens sowieso nichts unternehmen konnte, und zweitens, weil ich auch gar nicht in der Stimmung oder Lage dazu war, irgendetwas zu unternehmen.

Sie war bei unserem Gespräch richtig entsetzt, als ich ihr sagte, dass ich nicht gefeiert habe und dass ich auch nichts weiter geplant hatte. Es war ein ganz normaler Tag, zwar mit Glückwünschen und kleinen Geschenken, aber dennoch ein normaler Tag.

Auf die Nachfrage, was ich denn bitteschön ihrer Meinung nach hätte tun sollen, meinte sie: „Das was jeder andere vernünftige Mensch während der Pandemiezeit auch macht: Zuhause zum Abendbrot einladen?!"

Genau.

In Pandemiezeiten lade ich natürlich zum großen Abendbuffet ein (Ironie off).

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In Momenten wie diesen komme ich mir selbst etwas blöd/dumm/lost vor, denn bei meiner einen Freundin und deren Ghosting-Aktion bin ich mental und seelisch zusammen gebrochen und kämpfe immer noch mit diesen Gedanken, während mich der nicht vorhandene Kontakt mit meiner besten Freundin kaum belastet hat, es war eher wie ein stetiges Unbehagen, welches mir im Nacken hing.

Aber der Grund ist halt der, dass ich mit meiner (Ghosting-)Freundin innerhalb eines Jahres eine so innige und vertraute Freundschaft aufgebaut habe, und mit meiner langjährigen Freundin habe ich dieses Verhältnis nicht, uns verbindet dann tatsächlich „nur" diese lange Zeit, die wir uns kennen.

Und in gewisser Weise ist die Freundschaft etwas toxisch, denn immer, wenn ich wusste, dass ein Treffen mit ihr bevorstand, dann wappnete ich mich innerlich schonmal für Gespräche über Themen, die ich eigentlich überhaupt nicht mag. Wie im letzten Update schon erwähnt, sind unsere Interessen und Lebenssituationen dermaßen in unterschiedliche Richtungen gegangen, dass ich dazu überhaupt keinen Bezug mehr habe. So richtig bewusst geworden ist es mir erst vorletzte Woche, als ich dann während unseres Gesprächs gemerkt habe, dass... da nichts mehr so richtig passt. Sie stellt mich immer so hin, als wäre ich völlig weltfremd, nur weil ich eher introvertiert bin...

Jedenfalls habe ich ihr trotzdem angeboten, dass wir uns zum Eis essen treffen könnten, das Wetter war ja dementsprechend und unterwegs ist die Stimmung etwas lockerer. Aber letzte Woche schrieb sie, sie könne nicht, sie habe Spätdienst... der geht bis nachmittags, und wir sind schon so oft nach ihrem Spätdienst unterwegs gewesen... also? Aber gut, ich schrieb ihr, dass wir uns dann halt diese Woche sehen könnten.

Heute ist Samstag und wir haben uns nicht getroffen. Bestimmt wartet sie darauf, dass ich den ersten Schritt mache.

Werde ich aber nicht... denn mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich sehe, dass ich mich nur selber verrückt mache, wenn ich es immer wieder aufs neue versuche und gut meine...

Am liebsten würde ich noch tausend andere Begebenheiten und Gründe aufschreiben, aber ich hoffe, man kann dem ganzen hier auch so folgen. Ich muss das Gedankenchaos loswerden und das Schreiben ist dabei wirklich hilfreich.

Danke an alle, die das hier lesen.

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