Lewis bereut alles und Frank ist eine Niete

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Es herrschte das totale Chaos.

Überall rannten aufgeregte Schüler herum, um sich aufzuwärmen oder ihre Nervosität loszuwerden. Es wirkte ein bisschen, wie in einem Irrenhaus, aber Hogwarts kann ja leicht damit verwechselt werden. Man beachte einfach nur Sirius Black, der gerade einen Radschlag nach den anderen machte.

Lewis konnte spüren, wie Franks Unwohlsein stieg. Er stupste ihn mit der Schulter an. „Na? Aufgeregt?", fragte er. Franks Gesicht war blass und er murmelte irgendwas Unverständliches.

„Du hast einen Mund und ein Gehirn", sagte Lewis. „Benutze es und verwende ganze Sätze, ja?"

„Die sehen alle so durchtrainiert aus.", sagte er schließlich. „Ich habe gegen die doch keine Chance!"

„Natürlich hast du die!", entgegnete Lewis. „Du hast doch den ganzen Sommer trainiert und wenn ich ehrlich sein darf, dann hast du schon so einige Muskeln aufgebaut.", er zwinkerte ihm zu. „Und wenn ein Idiot wie Sirius Black es ins Team schafft, dann schaffst du es allemal!"

Frank grinste schief. „Dafür, dass du Sirius anscheinend nicht leiden kannst, redest du ziemlich oft über ihn"

Lewis spürte, wie das Blut in seine Wangen schoss und sie erröteten. „Wechsle nicht das Thema", sagte er nur. „Jetzt geh und zeig allen, was für ein Talent Frank Longbottom hat!"

Spoiler: Er hatte keins.

Es war wirklich jämmerlich mit anzusehen, wie Frank versuchte den Quaffel zu fangen und auch gleichzeitig auf den Besen zu bleiben. Lewis wusste nicht, aus was genau sein Training im Sommer bestand, aber viel gebracht hatte es schon einmal nicht. Natürlich war Frank Lewis' bester Freund, aber er konnte Franks Getue nicht schönreden. Es war eine wahre Folter es mitanzusehen. Er konnte nicht einmal wirklich beschreiben, was genau er da tat.

„Er ist nicht der Schlechteste heute", meinte Remus, der neben Lewis saß und ein Buch auf dem Schoß hatte. „Der Beste aber auch nicht", sagte Lewis und verdeckte sein Gesicht zwischen den Händen. „Wie kann ich ihm nachher nur am freundlichsten sagen, dass er abgrundtief scheiße war?"

„Du übertreibst ein bisschen", Remus schlug sein Buch zu und legte es zur Seite. „Vielleicht sieht Marlene auch Potenzial in ihm und nimmt ihn dennoch auf."

„Das kannst du doch nicht ernst meinen", Lewis sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Du musst einfach Scherze machen.", Remus grinste. „Anders Thema ... Sirius hat erzählt, dass du der nächste Stadionsprecher sein wirst. Stimmt das?"

Lewis nickte. „Ja, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das eine so gute Idee war. Ich kenne mich eigentlich so gar nicht mit Quidditch aus, abgesehen vielleicht von den Positionen."

„Ich kann dir helfen", bot Remus an. „James und Sirius haben fast keine anderen Gesprächsthemen, da kommt man nicht herum, ohne etwas zu lernen."

„Okay", Lewis klatschte auf seine Oberschenkel und sah Remus an. „Lehre mich dein Wissen."

„Also", fing Remus an. „Fangen wir mit den Regeln an. Einige müsstest du vielleicht schon kennen, einfach aus dem Kontext heraus, aber ich erzähle sie dir dennoch, nur zur Sicherheit. Kein Spieler darf über die Spielgrenze fliegen, wenn er es macht, dann muss er den Quaffel an die gegnerische Mannschaft abgeben. Wie hoch man fliegt, ist aber egal.
Während des Spiels kann der Mannschaftskapitän beim Schiedsrichter durch Zeichen eine Auszeit fordern, die, wenn das Spiel schon zwölf Stunden angedauert hat, bis zu zwei Stunden gehen kann. Bei der Auszeit dürfen die Spieler mit den Füßen den Boden berühren und wenn nach Ablauf der Auszeit eine Mannschaft nicht vollständig zurückkehrt, wird diese ausgeschlossen.", er überlegte kurz.

„Das ist alles ziemlich logisch", meinte Lewis. „Ich habe dir aber noch nicht alles erzählt", sagte Remus. „Es fehlen die restlichen Regeln, Taktiken, Fouls und was es noch so alles gibt."

„Ich höre."

„Der Schiedsrichter kann Freiwürfe anordnen. Dabei fliegt der Jäger von dem Mittelkreis in den Torraum, in dem sich nur der Hüter befinden darf, während alle anderen Mitglieder seiner Mannschaft sichtbaren Abstand halten müssen.
Ein Spieler darf einem anderen den Quaffel entwinden, allerdings darf kein Spieler ein Körperteil eines anderen umklammern oder festhalten.
Wenn ein Spieler verletzt ist, wird dieser nicht ersetzt und die Mannschaft muss ohne ihn weiterspielen.
Zwar dürfen Zauberstäbe mit auf das Spielfeld genommen werden, doch dürfen sie auf gar keinen Fall gegen andere Spieler, Zuschauer, den Schiedsrichter oder die Bälle verwendet werden.
Nur der Fang des Schnatzes oder das Einverständnis beider Kapitäne kann ein Quidditch-Spiel beenden.
Nur die Treiber dürfen einen Schläger benutzen."

Lewis pfiff anerkennend durch die Zähne. „Das ist eine ganze Menge an Regeln.", sagte er. „Ich hätte es besser durchdenken sollen, bevor ich McGonagall zugestimmt habe."

„Jaah", meinte Remus. „Aber das war immer noch nicht alles. Die Fouls und Taktiken sind auch eine ganze Menge ...", er schwieg kurz, um seine Gedanken zu ordnen. „Also, der erste Foul heißt Flacken und betrifft nur den Hüter. Dabei steckt der Hüter irgendeins seiner Körperteile durch die Ringe, um einen der Bälle abzuwehren.
Keilen ist, wenn man absichtlich mit dem gegnerischen Spieler zusammenstößt.
Kollern gilt ebenfalls für alle Spieler und tritt auf, wenn man den Besen seines Gegners blockiert, um ihn vom Kurs abzubringen.
Wenn ein Jäger zusammen mit dem Ball durch ein Ring fliegt, so nennt man es Nachtarocken.
Manchmal schlagen Treiber die Klatscher in die Zuschauermenge, um eine Spielpause zu bekommen. Das nennt man dann Pfeffern.
Das Quaffelpicken gilt nur für die Jäger, wo man den Quaffel irgendwie dazu bringt, besser zu fliegen. Beispielsweise durchs durchstechen oder so.
Wie bei jedem Spiel ist das Rempeln auch ein Foul, ich denke, das muss man nicht erklären.
Kein Spieler, außer dem Sucher, darf den Schnatz berühren. Wenn man es trotzdem tut, so nennt man es das Schnatzeln.
Beim Stutschen befinden sich mehr als ein Jäger im Spielraum und beim Zockeln hält man den Schweif des Besen seines Gegners fest, um ihn zu behindern oder zu verlangsamen.", schloss Remus seine Erklärung.

„Das ist eine ganze Menge", seufzte Lewis. „Mal ehrlich, was habe ich mir dabei gedacht?"

„Wahrscheinlich gar nichts", sagte Remus. „bei den Taktiken kann ich dir aber nicht helfen. Dort kenne ich mich nicht so gut aus. Vielleicht kannst du ja Sirius, James oder Dorcas fragen. Du bist doch mit Dorcas befreundet, nicht?"

„Ich bin mir nicht sicher", sagte Lewis langsam. „es könnte gut möglich sein, dass ich vor kurzem alles kaputt gemacht habe."

„Wie das?"

„Ich habe ihr einen Korb gegeben – aber freundlich, falls das überhaupt geht.", Lewis zuckte mit den Schultern.

„Mh", machte Remus. „ich glaube, ich bin im Umgang mit Mädchen genauso untalentiert wie du.", Lewis nickte stumm.

„Aber ich denke nicht, dass Dorcas dich jetzt hasst, oder so. Ich habe nämlich gehört, wie sie gesagt hat, dass sie sich heute viel Mühe geben will, weil du zuschaust. Sie mag dich noch immer, vielleicht denkt sie auch, dass du dich immer noch in sie vergucken könntest."

Lewis sah zu Dorcas, die gerade landete und ihren Besen schulterte. Sie sah schon gut aus, in ihren Trainingsklamotten, die gewisse Körperteile betonten. Aber dann fiel sein Blick auf einen anderen Spieler, welcher sich gerade seine langen schwarzen Haare zu einem Dutt band und seine muskulösen Arme dabei zur Schau stellte.

„Wirwerden sehen", sagte er.

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt