Kapitel 38

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Der Rest des Schultages verlief langweilig. Jetzt ist die Schule aus und Sky und ich gehen zum Parkplatz, wo Jeremys Auto stehen sollte. Wir halten Ausschau, aber weder er noch sein Auto sind auffindbar. Die letzte Stunde hatten wir nicht zusammen, weshalb wir nicht gemeinsam gehen konnten. Ich rufe ihn an. Er geht nicht dran. Hä? "Wo ist er denn?", fragt Sky. "Keine Ahnung. Er geht auch nicht ans Telefon.", sage ich. "Na toll. Müssen wir wohl laufen.", sagt Sky genervt. "Ich befürchte es.", sage ich.
Wir drehen uns um und gehen los. Dann kommt uns Ms. Mikaelson entgegen. "Oh Hi, Josie und Sky! Schönen Tag euch beiden!", sagt sie fröhlich. "Dankeschön, Ihnen auch.", antworte ich. "Müsst ihr zum Bus? Der ist nämlich gerade weggefahren.", sagt sie. "Eigentlich hatten wir eine Mitfahrgelegenheit, aber diese ist leider unauffindbar.", antworte ich. "Oh, das tut mir aber leid! Kann ich euch vielleicht ein Stück mitnehmen?", bietet sie an. Sky und ich schauen uns kurz an. Ich bin der Frau noch etwas misstrauisch, aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust 5 Kilometer zu laufen. "Wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht, dann sehr gerne! Vielen Dank.", sage ich. "Na klar, kein Problem! Kommt mit. Mein Auto steht dort hinten.", sagt sie und wir gehen los. Wir entfernen uns etwas von der Schule und sind jetzt in einer kleinen Seitenstraße. Dort steht ein Auto. Das muss ihrs sein. "Na kommt, hier ist mein Auto. Steigt ein!", sagt sie freundlich und öffnet das Auto. Ich öffne die Tür und will einsteigen, doch in dem Moment spüre ich nur einen kurzen Schmerz an meinem Kopf und dann ist alles schwarz.
Als ich aufwache, liege ich auf einem harten Boden in einem fremden Zimmer. Mein Kopf tut etwas weh. Jetzt erst merke ich, dass ich an der Wand angekettet bin. Ich ziehe an den Ketten, aber es bringt nichts. Ich sehe mich um. Der Raum ist komplett leer. Durch die großen Fenster strahlt viel Licht. Ich versuche mich zu erinnern, was passiert ist. Das letzte woran ich mich erinnere ist, dass ich ins Auto von Ms Mikaelson steigen wollte. Oh Gott. Sie hat mich gekidnapt. Was ist mit Sky? Wo ist sie? Langsam werde ich panisch. "Hallo??", schreie ich. Mir kommen die Tränen. "Hallo??? Wo bin ich? Ist hier jemand?", brülle ich noch lauter. Keine Reaktion. Was ist das hier?? Ich kann mich kaum bewegen, da die Ketten so schwer sind. Nach gefühlt Ewigkeiten öffnet sich eine Tür. Sie liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Ms. Mikaelson kommt herein. Ich bekomme Angst. "Was wollen Sie von mir?? Wo ist Sky?", schreie ich unter Tränen. Sie lacht etwas. "Jetzt entspann dich mal!", sagt sie. "Was sehen Kol und Elijah in dir? Du bist doch nur ein erbärmlicher Mensch.", sagt sie herablassend. Sie kennt Kol und Elijah? Sie muss zu ihnen gehören. Vielleicht ist sie ihre Schwester. Oder noch schlimmer. Ihre Mutter? Auf jeden Fall ist sie auch ein Vampir. Da bin ich mir ganz sicher. "Wo ist Sky?", frage ich erneut und versuche ruhiger zu werden. "Sie ist noch bewusstlos. Aber sie lebt.", sagt sie kühl. "Wer sind Sie?", frage ich. Die Frau grinst zufrieden. "Ich? Bin dein größter Alptraum.", sagt sie lächelnd und kommt etwas näher. Ich bekomme Panik. Mein Herz rast. Ich glaube ich werde gleich wieder bewusstlos. "Bitte... tu ihr nichts! Nimm mich lieber mich!", flehe ich atemlos. Ich sehe in ihrem Gesicht, dass sie etwas überrascht ist. "Ist das nicht rührend? Du würdest dich opfern für deine kleine Freundin!", sagt sie provokant. Ich verdrehe die Augen. "Was willst du denn??", frage ich erneut und wütend. Sie lacht wieder. "Ich will nur meinen Brüdern eine Lektion erteilen.", erklärt sie. Brüder. Sie ist also doch ihre Schwester. "Du bist die Schwester von Elijah, Klaus und Kol.", sage ich. "Wow, du Blitzmerkerin!", sagt sie ironisch. Sie stellt sich vor eines der Fenster und sieht nach draußen. "Warum genau willst du ihnen eine Lektion erteilen?", frage ich vorsichtig. Mit der Frage hat sie wohl nicht gerechnet. "Nik hat mich Jahrzehnte lang in einem Sarg eingesperrt. Das hat er mit uns allen gemacht, aber mit mir am längsten. Und wenn ich nicht in einem furchtbaren Todesschlaf liege, werde ich nur von meinen Brüdern ausgenutzt.", erklärt sie und ich merke, dass sie verletzt ist. Sie hat doch Gefühle. Jetzt tut sie mir irgendwie leid. "Das tut mir wirklich Leid.", sage ich aufrichtig. Sie sieht mich an und kurz sehe ich in ihren Augen Menschlichkeit. Doch wenig später ist das wieder weg. "Das sollte es auch! Du wirst mir nämlich helfen, mich an ihnen zu rächen.", sagt sie und funkelt mich böse an. "Was ist mit Jeremy passiert? Du hast ihm doch nichts getan oder?", frage ich vorsichtig. Sie verdreht die Augen. "Dem kleinen Gilbert geht's gut. Ich hab ihn nur manipuliert.", sagt sie genervt. Dann geht sie.

Josie Salvatore | TVD ff (Kai Parker) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt