Illusionen

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"Mau mau!".
"Ich dachte ihr spielt Rommé?", sagte Nino der auf der Decke lag und sich sonnte. Marinette hatte nun schon die 3. Partie gewonnen und die anderen hatten schon aufgegeben mit ihr zu spielen. Alle, außer Adrien der von Maris Verbissenheit im Spiel begeistert war und ebenso siegessicher war. Sie schlug die Arme in die Lüfte nachdem sie die letzte entscheidende Karte gelegt hatte und Adrien lachte. Da sammelte sie sich wieder und rieb sich nervös über den Nacken. Für einen kurzen Augenblick war sie ganz sie selbst, so wie sie es bei Chat sein konnte. Doch der saß nicht vor ihr, sondern Adrien Agreste. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie einen schwarzen Schmetterling sichtete. Achtsam sah sie sich um und sah einen Jungen der auf dem Boden lag und offensichtlich von anderen geschubst wurde. Seine Brille verschmolz mit dem Akuma und verwandelte ihn. Er schwebte nun und war nun komplett in weiß gekleidet. Nur seine Brille war Golden und glänzte im Sonnenlicht. Laut verkündete er: "Ich bin Mr. See-through und sehe eure größte Schwächen wie einen Geist neben euch schweben. Nie wieder werde ich jemandem unterlegen sein!".
Die Freunde packten hektisch ihre Sachen und verstreuten sich auf Marinettes Anweisung in alle Richtungen. Diese rannte zu einer Seitengasse und rief Tikki um sich zu verwandeln. Ihre größte Angst? Mari hatte im Moment vor vielem Angst. Vor Versagen, dem Tod, dem Untergang der Welt, ihren Abschlussprüfungen. Mit ihrem Yoyo schwang sie sich in die Nähe des akumatisierten Jungen, der scheinbar auch die Gabe der Illusion besaß. Er ließ die Visionen in anderer Leute Köpfe erscheinen. Sie beobachtete ihn noch einige Sekunden bis sie ein Muster erkannte. Chat legte vorsichtig die Hand auf die Schulter seiner Partnerin.
"M'Lady, das wird schwierig.".
"Ja, er scheint die Leute in seinen Bann zu ziehen. Alle laufen schreiend davon obwohl nichts passiert."
Es herrschte in Sekundenschnelle riesiges Chaos. Panisch liefen die Menschen um ihr Leben, einige wurden umgerannt oder in den Fluss geworfen. Fokussier dich, befahl sich Ladybug selbst.
"Er scheint den Leuten in die Augen sehen zu müssen, der Akuma ist in der Brille."
Sie nickten sich zu und Chat näherte sich Mr. See-through von hinten. Dieser grinste und schüttelte den Kopf. Abrubt blieb Chat stehen.
"Wer wird denn wohl..".
Marinette brach es das Herz in solche Augen blicken zu müssen. Alles betteln, jeder Schrei dass alles nur eine Illusion war half nichts. Er sackte zu Boden und starrte nach vorn. Tränen liefen ihm über die Wangen und sie sah förmlich wie sein Herz aus seiner Brust gerissen wurde. Seine Lippen formten Wörter die sie nicht erreichten. Ladybug bieß sich auf die Lippe, nicht schwach werden. Sie rief ihren Glückbringer herbei der sich in einen Spiegel verwandelte. Ganz geblendet von Chat, der jetzt von ganzem Herzen schreite, konnte sie nicht erkennen was sie mit ihm anstellen sollte. Mari versuchte tief durchzuatmen, 'verdammt wenn du dich jetzt nicht zusammenreißt nimmt er ihm den Ring weg'.
Dann sah sie es. Es war so einfach. Sie lief auf den Jungen zu als wäre er ein kleines Kind was einen Fehler gemacht hatte. Da fing es an. Chat und sie waren auf einem Dach, es regnete. Chat lächelte sie schwach an bevor er auf die Knie sank. Er hielt sich die Rippe und über seine Hand quillte Blut aus seinem Körper. Ihr Herz stach so fest und schmerzte wie es tausend Messer nicht hätten tun können. 'Chat, nein nicht Chat'. Sie wollte zu ihm, sie wollte ihn halten und sich entschuldigen. 'Ich wollte dir nie wehtun, ich wollte dir nie das Herz brechen, ich hab dir so sehr wehgetan und ich bin schuld dass du hier liegst'. Doch es war nicht echt. In ihrer Hand, das wusste sie auch wenn sie es nicht sah, hatte sie noch den Spiegel. Sie hielt ihn zitternd hoch und sagte unter Tränen mit schwächer Stimme.
"Siehst du das? Das ist deine größte Angst. So zu werden wie sie. Die die dich fertig gemacht haben. Das willst du nicht, das bist nicht du. Du bist ein guter Mensch."
Sie lief vorsichtig geradeaus, hoffte dass er vor ihr stand und sie hörte.
'Bitte lass es aufhören. Bitte.'
Das Blut strömte aus Chats Körper, er sah schon ganz blass aus. Er hustet und schnappte nach Luft. Er klappte um. Seine grünen Augen waren starr geöffnet und verloren ihr leuchten immer mehr.
"Ich flehe dich an."
Es schmerzte zu sprechen, sie konnte nicht aufhören ihren Partner anzusehen. Dieses Gesicht was sie immer zum lachen gebracht hatte, dieses Lächeln, diese Augen. Als sie mit aller Kraft mit der anderen Hand nach vorn griff spürte sie einen Widerstand. Der Junge. Er stand tatsächlich noch vor ihr. Vorsichtig tastete sie nach seiner Brille und ergriff sie. Sie zerbrach und alles löste sich wieder auf. Chat. Das Dach. Der Regen. Alles war fort. Sie stand wieder an dem sonnigen Platz beim Pariser Park. Für einen kurzen Moment spielte sie mit dem Gedanken sich einfach sacken zu lassen und zu weinen. Aber das konnte sie sich nicht leisten. Das konnte sich Ladybug nicht leisten. Mit schwerer Stimme sagte sie die Sätze, die ihr zu Anfang so einfach über die Lippen geglitten waren. Sie wollte den Akuma nicht fange, sie wollte Chat in die Arme nehmen. Sich versichern dass es wirklich nur eine Illusion war. Der nun weiße Schmetterling flog hinaus in die Luft, doch anstatt das Yoyo zu werfen sah sie sich erst um. Da war er, mit schwachem Blick sah er sie an. Er versuchte zu lächeln doch auch er schien durch die Hölle gegangen zu sein. Ladybug rief die zwei magischen Worte und kein Mensch war mehr im Fluss, niemand war verletzt, es war fast so als wäre nichts passiert. Doch es war etwas passiert. Sie rannte Chat in die Arme und drückte ihn ganz fest um sich zu vergewissern dass er es war. Marinette wusste nicht wie lang sie so dort standen. Chat streichelte ihren Rücken, sagte es wäre alles in Ordnung. Und da passierte es. Es war zu viel gewesen. Ladybug viel in seine Arme und schloss erschöpft die Augen. Ihr vorletzter Miraculouspunkt blinkte dabei und erlosch schließlich.

Nur du - Miraculous Ladybug FanfictionWhere stories live. Discover now