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Er war wortwörtlich sein eigener Untergang, sein eigener Schatten, sein eigener Tod. Und eines Tages begrüßte er den Tod wie einen alten Freund.

Erzähler

Harry sah Draco verstehend an, er dachte an seinen Suizidversuch im 5. Schuljahr, Professor Lupin hatte in diesem Jahr wieder an der Schule unterrichtet, wie er es heute noch tat. Er beobachtete Draco, der aus der Großen Halle stürmte.

Damals, 5. Schuljahr, Gryffindor Gemeinschaftsraum

,,Hey, Hermine, hallo Ron", begrüßte Remus Lupin die zwei Gryffindors ,,habt ihr vielleicht Harry gesehen?" Ron antwortete: ,,Nein, er sagte nur, dass er zu tun habe. Er hatte es echt eilig und wollte uns nicht mal sagen was los ist" ,,Hm ok, habt ihr vielleicht die Karte der Rumtreiber? Ich muss dringend mal mit Harry sprechen, er sagt ja nichts mehr in letzter Zeit" ,,Ist uns auch schon aufgefallen, langsam macht es uns echt Sorgen", fügte Hermine hinzu. ,,Er will nicht mal mehr mit mir zusammen Quidditch trainieren und Ginny übelnimmt einen großen Teil von seinen Verpflichtungen als Teamkapitän für ihn. Aber ich geh jetzt erst einmal die Karte holen.", sagte Ron.

Ron lief nach oben in den Jungen Schlafsaal, während Lupin sich neben Hermine auf das rote Sofa setzte und er dachte an seine Zeit zurück, als er noch als Schüler in Hogwarts war, mit seinen Freunden in genau diesem Gemeinschaftsraum herumgealbert hatte, ihnen beim Lästern über die Lehrer zugehört hatte und sich manchmal stundenlang in der Bibliothek verkrochen hatte. Er begann mit Hermine ein Gespräch zu führen: ,,Und wie geht es Dir, Hermine?" Sie seufzte: ,,Ich mache mir Sorgen um Harry er-" Lupin unterbrach sie: ,,Ich weiß, was Du meinst" ,,Es ist nur...Er redet weniger, er isst weniger, er macht weniger, er lacht weniger, er..." Lupin führte ihren Satz zu Ende: ,,Er lebt weniger." Hermine sah gedankenverloren in das Kaminfeuer vor ihnen und nickte, genau in diesem Moment kam Ron die Treppe wieder heruntergelaufen: ,,Ich hab sie! Ich hab die Karte!"

Ron setzte sich neben Hermine und reichte Remus die Karte, dieser Tippte sie mit der Spitze seines Zauberstabs an und murmelte leise: ,,Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut" Alle studierten die Karte genauer als sie ihren eigentlichen Inhalt preisgab, doch keiner erblickte Harry.

,,Ich kann ihn einfach nicht finden", gab Hermine frustriert ihre Niederlage zu. ,,Ich auch nicht", kam es gleichzeitig von Remus und Ron. Alle schwiegen eine Weile, bis Remus aufsprang und sagte: ,,Ich hab's! Danke ihr zwei!" Remus Lupin lief mit langen Schritten aus dem Gryffindor Gemeinschaftsraum in den Raum der Wünsche.

Als er an seinem Ziel angekommen war, lief er vor dem Raum der Wünsche dreimal auf und ab, bis eine Tür erschien. Er griff nach der Klinke und drückte sie herunter. Was er dort sah ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. ,,Oh mein Gott, Harry", brachte Remus hervor der Harry erblickt hatte.
Harry saß auf dem Boden, gegen eine Wand gelehnt, sein Arm und sein Handgelenk übersät mit tiefen Schnitten. Mehrere Briefumschläge sammelten sich auf einem Stapel, Remus konnte daher den Schluss ziehen, dass Harry sich nicht einfach nur selbst verletzten wollte, sondern die Intention hatte sich umzubringen. Harry hatte mit einem Messer aus dem Fach Zaubertränke gerade zu einem neuen Schnitt angesetzt, doch als er die Stimme seines damaligen und auch jetzigen Patenonkel, der nur sein Patenonkel war, weil er Sirius geheiratet hatte, hörte, stockte er. ,,Lass das Messer fallen Harry"

Harry war schon ganz benommen von dem Blutverlust, doch er sprach so laut es ging: ,,Komm nicht näher, mit jedem Schritt, den Du jetzt machst, mache ich einen Schnitt.

 ,,Harry, ich bitte dich, lass es! Suizid zu begehen hat permanente Folgen, wegen eines temporären Problems"

Okay?-  DrarryWhere stories live. Discover now