Seit Deaton den Luna erwähnte gab es zum endgültigen Ziel bei der Suche "Differenzen". Er schüttete sich. Die Zeit für Zweifel war bestimmt nicht jetzt. Über Details könnte man sich immer noch streiten wenn sie ihn gefunden hatten. Das Bild von Stiles bestimmte sein Denken und allein der Gedanke ihn im Stich zu lassen bereitete ihm geradezu physische Schmerzen. Niemals wiederholte er für sich. Unter keinen Umständen würde er je wieder ein Rudelmitglied verlieren. Mit grimmiger Entschlossenheit machte er sich fertig. Sein Wolf lauerte dicht unter der Oberfläche und gebot ihm zur Eile. Seit er sich vom Fuchs entfernt hatte war er ergriffen von der Angst um Stiles. Angst die langsam aber sicher in eine mörderische Wut umschlug. Sie trieb ihn voran, kochte siedendheiß in seinen Adern und brannte auf seiner Haut. Jeder der Stiles auch nur zu nah kommen würde, jeden der ihm auch nur ein Haar krümmte würde er zerstören.Sein Frühstück schlang er sehr zum Missfallen seines Wolfes - Stiles ist wichtiger als Essen - in höchstgeschwindigkeit runter. Der winzige Teil seines Verstandes der noch zu funktionieren schien, erinnerte ihn glücklicherweise daran, dass er ohne Essen verhungern würde und Stiles damit auch nicht geholfen wäre. Im Gegenteil: trotz seines mehr als Verwirrten Zustandes in den letzten Tagen, war er als Werwolf wohl Stiles beste Chance.


Mit schnellen Schritten eilte er auf die Tür zu, nur um nach wenigen Schritte wieder inne zu halten. Das ihm inzwischen nur allzu vertraute Geräusch kleiner Pfoten auf dem harten Boden des Lofts, näherte sich rasch. Die winzigen Krallen schlugen bei Schritt mit einem verräterischen Klack auf den Boden und nahmen fast ohne zu zögern oder abzubremsen eine Stufen nach der nächsten. Bei der Vorstellung wie der Fuchs die Treppe runter hastete stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Der Gips war seit kaum 48h ab und schon ließ dieser Idiot alle vorsicht fahren, wobei eigentlich war er auch mit Gips kaum vorsichtiger gewesen. Derek verdrehte die Augen und konnte sich gerade so davon abhalten, auf dem Absatz umzudrehen und dem Fuchs entgegen zu hechten. Dass er sich umdrehte ließ sich jedoch nicht verhindern. Egal wie entschlossen er war, dieser Fuchs vermochte jeden Widerstand einzureißen und sich ein Weg in sein Denken zu schleichen. Die unweigerliche Sorge die Derek jedes mal überkam, wenn er das Gefühl hatte der Kleinere könnte in Gefahr geraten war der unumstößliche Beweis für diese Tatsache.


Auch jetzt brachte es ihn zum zögern und er beobachtete wie ein roter Blitz zu ihm rüber schoss und sich zwischen ihm und der Tür Positionierte. In seinen Augen stand die Skepsis und er zog eine Augenbraue hoch. Was sollte das jetzt?


Der Fuchs hingegen schenkte ihm einen Entschlossen Blick und gab so etwas wie ein kehliges Kläffen von sich. Nicht das dies irgendetwas dazu beigetragen hätte Dereks verwirrung auf zu klären. Der Wolf verweilte noch ein paar Sekunden ratlos an Ort und Stelle ehe er sich wieder fing und auf die Tür zu marschierte, entschlossen das seltsame Verhalten seines Gasts zu ignorieren. Dieser jedoch beharrte darauf sich Derek in den Weg zu stellen und als dieser einen Schritt auf die Tür zuging baute er sich vor ihm auf. Für einen so zierlichen kleinen Fuchs strahlte er dabei eine ungewöhnlich Autorität aus. Auch ohne Worte war die Nachricht unmissverständlich: Du kommst hier nicht raus!


Doch dann wurde sein Blick sanfter und es wirkte mehr wie eine Bitte, Geh nicht!


Derek der drauf und dran gewesen war einen weiteren Streit mit dem sturen Tier zu beginnen, hielt inne und dann... tat es ihm gleich.


Er senkte den Blick. Sein Verhalten dem Fuchs gegenüber war nicht wirklich fair. Ok, vielleicht manipulierte ihn das Tier, aber am Ende handelte es sich auch nur um ein verängstigten Teenager, vielleicht jungen Erwachsenen, der sich womöglich gerade erst zum ersten Mal verwandelt hatte und seine Fähigkeiten noch nicht unter kontrolle hatte. Mal ganz zu schweigen davon das er direkt in eine Jägerfalle hinein gelaufen war und in dieser Gestalt gefangen bis er lernte die Verwandlung zu kontrollieren. Und bei alledem war er gezwungen auf ihn, einem ihm völlig Fremden zu vertrauen. Nicht das er wie es schien überhaupt in der Lage war den Kleinen zu verletzen... Jedenfalls nicht körperlich.


Mit Scham dachte er an die Momente zurück in den er ihn angeknurrt und seine Ablehnung so offen gezeigt hatte. Wenn man es logisch betrachtete konnte der Fuchs ja nichts dafür. Allerdings gab es in den letzten Tagen wenig bei dem Derek in der Lage gewesen wäre es logisch zu betrachten. Nicht nur wegen der Manipulation allein, diese stellte sich mehr als ein erschwerender Faktor heraus als der eigentliche Grund, die ganze Situation war einfach zu emotional geladen und mit Stiles verschwinden... Wieder kämpfte sich ein Knurren seine Kehle hoch und er spannte automatisch seine Muskeln an. Er musste ihn finden. Keine andere Möglichkeit wäre akzeptabel oder ... erträglich.


Der Gedanke schüttelte ihn und er fixierte wieder unweigerlich die Tür, dann den Fuchs und er seufzte. Er war vielleicht nicht in der Lage ihm die Erklärungen und Antworten zu geben die er verdiente und die ihn beruhigen würden, doch er konnte ihm zumindest diese geben - Naja zu Großteil, den Teil den er selbst verstand.


"Hör zu, ich muss da raus. Eines meiner Rudelmitglieder ist da draußen und ich muss ihn finden." sagte er und versuchte seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen, versagte aber kläglich. Und selbst wenn es ihm gelungen wäre, hätte ihn seine Körpersprache verraten, man konnte seine Anspannung förmlich sehen und definitiv riechen.


Doch der Fuchs bewegte sich kein Zentimeter. Nur seine Augen wanderten etwas zur Seite, als wolle er Dereks Blick aus weichen. Dieser hatte Mühe nicht einfach drauf los zu stürmen. "Ich muss ihn finden Ok! Ich weiß ja nicht ob du ein Rudel hast, vermutlich nicht, aber das ist was Rudelmitglieder tun!" Alle Sanftheit war aus seiner Stimme gewichen und er baute sich vor dem Tier auf.


Während Derek erwartete hatte, dass er jetzt zurückweichen würde, immerhin hatte schon bei dem ruhigen Ansatz Blickkontakt vermieden, tat der Fuchs das komplette Gegenteil. Er baute sich noch einmal demonstrativ vor dem Wolf auf und starrte ihm entschlossen entgegen. Ein Knurren entfuhr Derek, doch es hätte ihm nicht weniger egal sein können. Gleiches galt jedoch für den Fuchs der noch nicht einmal Zuckte und ihn nur weiter anstarrte. Mit jeder verstreichenden Sekunde wuchs Dereks Frustration und sein Geduldsfaden war zum zerreißen gespannt.


"Warum? Warum verdammt nochmal tust du das? Dir mag mein Rudel ja egal sein, doch mir nicht!" Für einen kurzen moment glaubte Derek eine Regung in den bernsteinfarbenen Augen zu erkennen, doch so schnell wie sie kam so schnell war sie auch wieder verschwunden und der Fuchs saß immer noch an Ort und Stelle.


Wieder ein Knurren und dann:" Verdammt, geh endlich aus dem Weg. Ich muss ihn finden. Ohne ihn kann das Rudel nicht weiter mach. Wir brauchen ihn. Ich brauche ihn, OK?!? Ich werde dir gar nichts mehr nützen wenn du mich ihn nicht finden lässt, verstehst du? Ich kann nicht ohne ihn!" Er schrie die Wort heraus ohne wirklich auf sie zu achten. Ein zittern hatte ihn ergriffen und hätte er die Möglichkeit gehabt, wäre er bestimmt zusammen gebrochen. Doch die hatte er nicht. Er musste Stiles finden, egal was es kostete. Und ein Fuchs würde ihn bestimmt nicht davon abhalten, egal wie stark seine Manipulation waren. Er würde stärker sein, für Stiles musste er stärker sein.


Stark sein für Luna.


Stiles oder Luna, das spielte keine Rolle. Nicht jetzt, nicht heute. Er musste ihn nur finden.Sein ganzes Denken fokussierte sich auf dieses eine Ziel: Stiles finden.


Er marschierte mit bestimmten Schritten einfach am Fuchs vorbei, bereit jeden Versuch ihn auf zu halten, doch es kam keiner. Der Fuchs schien in seiner Position erstarrt, nur mit seinen Augen verfolgte er die Bewegung des älteren bis die stählerne Tür sie trennte.


---------------------------------------------Es tut mir sehr leid, dass es solange gedauert. Die Pause war aus gesundheitlichen Gründen leider nötig. Auch künftig werden Updates nicht unbedingt regelmäßig kommen, doch ich werde die Geschichte auf jeden fall NICHT abbrechen!Und solange Pause wird es auch nicht mehr geben (jedesfalls versuch das so gut es geht zu vermeiden!)Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen.LG Anneita

Amber eyes (Sterek)Where stories live. Discover now