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Anmerkung: Menschen, Zwerge und Elben sind von normaler menschlicher Gestalt.

Mila P.o.V

Mein Kopf dröhnte. Gestern war eine von Jacksons legendären Partys bei der man lieber nicht fehlen sollte. Generell wollte bei diesen Partys keine fehlen. Diese Partys waren das was meine Schulzeit erträglich machten. Falls ihr euch fragt wer Jackson ist, er ist mein absoluter Traummann. Als könnte ihr vielleicht daraus schließen, dass er mein Freund ist.

Müde hielt ich mir meinen dröhnenden Kopf und richtete mich langsam auf. "Ah Fuck.", fluchte ich, nachdem ich meine Augen geöffnet habe und mir gleißendes Sonnenlicht die Augen flutete. Mit meiner rechten Hand schirmte ich das grelle Sonnenlicht ab und öffnete erneut die Augen.

Verwirrt schaute ich mich um. Ich saß nicht wie erwartet in meinem oder Jacksons Bett. Nein, ich saß mitten in einem Wald. Ruckartig stand ich auf und klopfte mir die weiche Erde von der Hose. Erleichtert stellte ich fest, dass ich meine Kleidung von gestern Abend immer noch trug.

Ich drehte mich einmal um mich selbst. Bäume. Bäume. Bäume. Ah ein Weg. Langsam ging ich in die Richtung wo sich der Weg befand und folgte ihm. Es war Still. Für meinen Geschmack etwas zu still. Ich hatte in den vierzig Minuten die ich mittlerweile durch den Wald lief keinen einzigen Vogel und auch kein einziges Insekt gesehen. Ok das mit den Insekten war auch nicht weiter schlimm, aber keine Vögel?

Ich blieb stehen. Irritiert starrte ich das große Netz vor mir an. Ein Spinnennetz. Erleichtert darüber, dass ich anscheinend doch nicht meinen Verstand verloren hatte oder Taub war, fing ich leicht an zu kichern. Immer noch kichern bemerkte ich kaum die plötzliche Bewegung des Netzes. Kurze Zeit später erblickte ich etwas was ich eigentlich nicht sehen wollte. Langsam ging ich rückwärts und behielt die etwas zu groß geratene Spinne genau im Auge. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben, denn an ihr klebte in einem Kokon eine menschliche Gestalt. Langsam ging ich noch einen Schritt rückwärts, der aber ins Leere führt. Mit einem spitzen Schrei stürzte ich in die Tiefe.

Der Aufprall war schmerzhaft. Sehr schmerzhaft. Stöhnend blieb ich liegen. Mit einem entsetzten Blick, starrte ich nach oben. Im dichten Spinnennetz konnte ich mehr als nur eine Spinne erkennen. Diese wuselten aufgeregt durcheinander. Leise stand ich auf. Mein ganzer Körper schmerzte. Langsam schlich ich durch das dichte Gestrüpp immer weiter weg von den Spinne. Mit einem kurzen Blick über meine Schulter atmete ich erleichtert aus. Keine Spur von Ihnen war zu sehen. Gerade wollte ich meinen Weg fortsetzten, da krachte vor und hinter mich etwas auf den Boden. Vor Schreck zuckte ich heftig zusammen und meinem Mund entfuhr ein spitzer Schrei. Erleichtert aber dennoch in Panik stellte ich fest, dass es nur die Kokons waren, in denen sich menschliche Gestalten befanden. Diese zückten gerade Messer um sich zu befreien. In eine Schockstarre verfallen, beobachtete ich die jungen Männer wie sie sich befreiten. Nachdem sie es endlich geschafft hatten, packte mich der eine am Arm und rannte los.

"Wer seit ihr?", fragte ich ihn schüchtern und begutachtete ihn von der Seite. "Ihre Rettung.", erwiderte er ernst und schubst mich im nächsten Moment auch schon zur Seite. Unsanft landetet ich am Boden. Mit angsterfüllten Augen musterte ich die riesige Spinne, vor der mich der junge Mann gerade gerettet hatte. "Wo bin ich hier nur gelandet?", flüsterte ich mir selbst zu, nachdem ich mich wieder aufgerappelt habe. "Bleibt da.", rief er mir zu, nachdem ich gerade einen Schritt in seine Richtung machen wollte. Keine zwei Sekunden später rannten etwa 11 andere Männer an mir vorbei um sich in den Spinnenkampf zu stürzen.

Alle trugen sonderbare Kleidung. Wie im Mittelalter. Außerdem kämpften sie mit Schwert und Axt.

Tatenlos stand ich nun an der Seite und beobachtete die Männer beim Kampf. Der junge Mann, mein Retter, kämpft schon fast anmutig. Er schoss mit Pfeil und Bogen auf jede Spinne, die er sehen konnte und sah dabei auch noch unverschämt gut aus. Völlig in meine Schwärmerei vertieft merkte ich gar nicht, wie sich eine Spinne langsam von der Seite nährt. Erst als ihr dünnes fellbesetztes Bein in mein Schichtfeld rückt, drehte ich mich in ihre Richtung. Schreiend rannte ich in die entgegnet gesetzte Richtung davon. Ich hatte keine Messer oder ähnliches, also fand ich weglaufen wäre die richtige Lösung.

Nachdem ich eine ganze Runde im Kreis gerannt war, fand ich mich im Kampfgeschehen wieder. "Ich hab gesagt ihr sollt dort warten.", fuhr mich der junge Mann wütend an und schubst mich etwas zur Seite. "Witzig.", lachte ironisch und verdrehte die Augen, "Wie soll ich das bitte anstellen, wenn ich von einer Riesen Spinne verfolgt werde?".

Ruckartig wurde ich gepackt und in die Mitte der Männer gezogen. "Glaubt nicht ich würde euch nicht töten Zwerg. Es wäre mir ein vergnügen.", ein junger blonder Mann stand mit gespannten Bogen vor uns und unzählige andere tauchten aus allen Richtungen auf. Immer noch sichtlich verwirrt stand ich zwischen den Zwergen und überlegte mir einen Plan von hier zu verschwinden.

Die plötzliche Stille im Wald ließ mich aufsehen. Der junge blonde Mann schien meine Anwesenheit bemerkt zu haben und ließ meinen Retter, der die Sicht auf mich versperrte zu Seite ziehen. Alle wirklich alle anwesenden starrten mich an. "Was führt so eine Schönheit in diesen Wald und dann auch noch mit diesen Zwergen?", stellte er mir die Frage, die ich mir selbst nicht ganz beantworten konnte. Mit großen blauen Augen schaute er mich aufmerksam an und musterte mich. "Das wüsste ich auch gerne.", entgegnete ich und erwiderte seinen Blick. "Welch seltsame Kleidung tragt ihr nur?", murmelte er vor sich hin und begutachtete mein Outfit. Ich schaute an mir herunter. Ich trug eine schwarze Jeans, ein gestreiftes Hemd und darüber einen Pullover von Jackson. Meinen Lieblingspullover. Dazu weiße Schuhe, die mittlerweile nicht mehr weiß waren und eine graue Mütze. "Die gleiche Frage würde ich gerne zurückgeben.", entgegnete ich frech und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Also könntet ihr mir bitte helfen? Ich möchte ganz gerne wieder nach Haus." "Woher kommt ihr den?", erwiderte der blonde Mann ernst. "Aus Detroit." Irritiert wurde ich von allen Anwesenden angestarrt. "Wo soll das bitte sein?", fuhr mich der blonde Mann wütend an, allen Anschein nach dachte er wohl dass ich hin verarschen wollte. "In Amerika.", gab ich genau so wütend zurück.

Mit zusammen gekniffenen Augen musterte ich den blonden Mann der vor mir durch das riesige Eingangstor schritt. "Wie können sie es wagen, dass hier ist Freiheitsberaubung. Dafür werden sie einige Jahre im Gefängnis verweilen, das ist Ihnen hoffentlich klar.", wütend stampfte ich hinter im her. Nachdem mir keiner geglaubt hatte, wurde ich sowie alle die Männer durchsucht und dann abgeführt. "Beruhig dich.", flüsterte mein Retter, der hinter mir lief ins Ohr. "Ganz bestimmt nicht. Ich möchte einen Anwalt und das hier ist alles ein großes Missverständnis."

"Finger weg.", fuhr ich den blonden jungen Mann an, der mich von der Männertruppe getrennt hatte und mich allen Anschein nach woanders hinbringen wollte. Mit einem belustigten Blick ließ er meinen Arm los, nur um mir den Vortritt bei der kleinen Treppe zu lassen. "Idiot.", murmelte ich vor mich hin, nachdem ich die Treppe passiert war und nun einem schmalen Weg folgte. "Wo gehen wir überhaupt hin?", fragte ich ihn genervt und schaute mich um. "Zum König.", erwiderte er knapp und deutete auf einen Mann, der auf seinem Thron saß. Meiner Meinung nach sah er ziemlich arrogant und von sich selbst überzeugt aus, aber dass schien ja sowieso niemanden zu interessieren.

"Hören Sie, dass ist alles ein riesiges Missverständnis. Ich gehöre nicht zu den Zwergen, sie haben mich nur vor den Spinne gerettet. Außerdem möchte ich gerne nach Hause, nach Detroit Amerika.", mich interessierte gar nicht was der König sagen wollte sondern erzählte ihm einfach mein Anliegen. "Was macht so eine Schönheit wie ihr in meinem Waldelbenreich.", fragte er mit strenger Stimme, die mich aber ziemlich kalt ließ. "Genau das ist das Problem. Ich habe keine Ahnung, wie ich hierher gekommen bin.", erwiderte ich mit verzweifelter Stimme und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Niemand dringt ohne Grund in dieses Reich ein also sagt mir wieso ihr hier seit.", forderte er mich mit lauter Stimme auf, die mich schauer werden ließ. "Haben Sie was an den Ohren? Ich weiß es nicht und dass wird dich in nächster Zeit auch nicht ändern." Wütend musterte er mich und stand von seinem Thron auf. "Frechheit dulde ich in meinem Königreich nicht. Schafft Sie fort zu den andere." "Ich erwarte einen Anwalt." "Ein Anwalt? Was soll das sein?", lachte der Waldelbenkönig verächtlich und deutete dem blonden jungen Mann mich wegzuschaffen, "Legolas, bring sie fort."

"Das können Sie nicht machen.", fuhr ich Legolas wütend an, nachdem er mich in eine Zelle schob und die Tür zuknallte. "Lass mich raus.", rief ich ihm hinterher, nachdem er die Tür abgeschlossen und sich entfernt hatte. "Du wirst es bereuen, hörst du." Wütend stampfte ich mit dem Fuß auf und drehte mich von der Tür weg. Ich zuckte heftig zusammen.

"Was machen Sie den hier?"


-Überarbeitete-

Thorin's TochterWhere stories live. Discover now