Kapitel 1

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<<Keine Angst Fine. Mama wird dich beschützen. Dir wird nichts passieren.>>, sagte Sabrina eine Hexe, während sie sich vor ihre 7 jährige Tochter kniete und deren Hände nahm. Josephine verstand ihre Mutter nicht, denn das Einzige was sie in diesem Moment verspürte war die zitternde Angst ihrer Mutter. Sie konnte die Angst und Besorgnis ihrer Mutter spüren, die nur auf sie einredete, um sie und sich selber zu besänftigen. <<Mami hat dich lieb, mein kleiner Engel. Und dein Dad hat dich lieb... vergiss das bitte nie.>> In dem Moment wurde es draußen immer stürmischer und es blitze kurz auf, gefolgt von einem lauten Donnerschlag. Immer mehr Tränen bildeten sich bei Sabrina, wodurch Josephine ebenfalls Tränen in die Augen stiegen. Ein Schlag und die Haustür schwank auf. Aber erst war niemand zu sehen, der diese Tür hätte aufbrechen können. Bis anschließend mehrere Personen eintraten. Sie guckten sich fragend um und schritten über, die vor der Tür liegende Leiche. <<Nicht weinen Fine. Bleib ruhig uns passiert nic-...>>, doch bevor die Mutter ihre beruhigende Worte fortsetzen konnte, wurde die Tür des Bades aufgeschlagen. Sabrina drehte sich vor Schreck um. Sie guckte in ihren Tod. Schützend stellte sie sich vor ihr eigenes Kind. Doch im nächsten Augenblick wurde sie auf die Seite geschleudert. <<Wieso tut ihr das?>>, fragte sie die Hexen, als sie gerade dabei war, sich wieder etwas aufzurichten. Eine der Hexen wandte sich zu ihr und guckte sie von oben herab an. <<Was du erschaffen hast ist eine Gefahr für uns alle. Es muss sterben! Wir wollen endlich das Gleichgewicht wieder herstellen, das einst aus den Fugen geraten ist>>, sprach die Hexe. Noch ehe Sabrina reagieren konnte, hatte sie einen Dolch im Rücken. Den letzten Augenblick den die Mutter sah war, wie die Hexen sich vor ihre Tochter stellten und mit dem Dolch ausholten. Den Schmerz, den sie nun in ihrem Herzen verspürte war voller Angst und Hass. Sie spürte wie sie vor Wut kochte. Doch auf einmal überkam sie eine riesige Druckwelle, wodurch sie auf einmal alle Hexen außer gefecht setzte. Ein lautes Geschrei vermischte sich mit einem Donnerschlag und alle außer Josephine sackten leblos auf den Boden. Josephine, die nun alleine dort stand, noch voller Angst mit den Händen vor dem Gesicht, blickte nun wieder auf. Sowie sie sich umsah und auf die ganzen Leichen blickte, betrachtete sie nun die leblose Gestalt ihrer Mutter. <<Mama?>>

Doch nur eine Traum, dachte sich Josephine die sich in ihrem Zimmer umguckte. 6:00 Uhr morgens. Zeit aufzustehen dachte sie sich und schwang sich aus dem Bett auf dem Weg ins Badezimmer, wo sie sich bereit machte für die Schule. Ein neuer Tag in dem sie in den der Schule versauerte. Sie hatte ihr Leben so satt und wollte endlich mal Abenteuer erleben und aus dem Heim herauskommen. Auch wenn sie so große Pläne hatte, hat sie doch Angst vor der Welt. Was wäre wenn die Welt sie nicht akzeptierte? Was wenn sie sich selber verlieren würde? Stellte sie sich immer wieder die selben Frage. Ihre Gedanken verbannte sie erneut und zog sich ihre Schuluniform an. Ein grüner Rock mit weißen Kniestrümpfen, sowie ein weißen Hemd und einem ebenfalls grünen Jacket mit zwei weißen Streifen am Revers der sich über den Kragen hinweg streckte. Bewaffnet mit ihren Schulsachen, einem Apfel in der Hand und ihrem Zeichenblock verlies sie das Haus in Richtung Schule.
Gelangweilt vom Unterricht holte sie immer wieder ihren Zeichenblock heraus und begann zu malen. Es gab ihr eine beruhigende Wirkung, um eine ferne Welt einzutauchen, um dieser zu entkommen. Der Unterricht floss so dahin, während Josephine ihm immer mal wieder folgte um nicht zu viel zu verpassen, immerhin wollte sie einen guten Abschluss, was jedoch nicht sonderlich schwer sein würde, da sie einer der besten in ihrer Klasse war. Wie gut könnte sie wohl sein, wenn sie das ganze auch noch wirklich interessieren würde? Sie war nicht selbstverliebt oder arrogant, man konnte auch nicht sagen, dass sie viel Selbstbewusstsein hatte, doch sie hatte das Gefühl, dass sie nicht hierher gehörte. Nichts war in dieser Welt an dem sie hing oder das sie faszinierte, es war eher farblos und leer, dennoch hatte sie keine Ahnung, wie sie diese Leere ausfüllen sollte.
Bevor ihre Gedanken weiter abdrifteten, ertönte die Schulglocke und sie konnte in ihr alltägliches, langweiliges Leben zurückkehren. Sie stöhnte kurz auf, schnappte sich ihre Sachen und verlies die Schule um sich auf den Weg nach Hause zu machen, doch was auf dem Heimweg geschah sollte ihr Leben verändern...

Fall in LoveWhere stories live. Discover now