~Thirty-eight~

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Gemütlich schlenderten wir über den großen Marktplatz.

Das geschäftliche Treiben, lautes Lachen und das ständige Priesen der Waren erfüllte meine Ohren.

Ich hatte mich bei Yoongi eingehakt, mit der Ausrede, dass ich sonst verloren gehen würde.

Dieser hatte nur fügsam genickt und mir seinen Arm angeboten, an welchen ich jetzt hinterher dackelte.

Ehrlich gesagt, war mir seine Nähe immer noch unangenehm. 

Wer hätte gedacht, dass wir uns wiedersehen würden? Ich hatte die Hoffnung schon vor ein paar Monaten aufgeben, mich an mein altes Leben wieder gewöhnt.

Mit dem Unterschied, dass mein Leben nicht mehr normal, ich hatte meine Denkweise geändert.

Und das war alles zu Yoongi und seinem Block zurück zuführen.

Ein bunter Stand erregte meine Aufmerksamkeit, fast augenblicklich sehnte ich mich nach dem Kinderspielzeug.

Tae und seine Familie waren so gut zu mir gewesen. Wieso sollte ich mich nicht  dafür bedanken?

„Hyung, können wir zu den Stand da? Bitte Yoongi!", quengelte ich aufgeregt und deutete in die ungefähre Richtung.

Der Blick des Schwarzhaarige folgte meinen Arm und er zog spöttisch eine Augenbraue hoch.

„Bist du dafür nicht schon zu alt? Aber klar, können wir", nickte er.

Empört löse ich mich von seinem Arm.

„Yah, Hyung! Die sind für die kleinen Geschwister von Taehyung! Er hat zwei süße, kleine Geschwister. Und seine Familie war so lieb und zuvorkommend zu mir, sie haben mich immer unterstützt und akzeptiert. Da kann ich ihnen auch was zurück geben, findest du nicht?"

„Geh voraus", erklärte er und deutete mir mit einer Handbewegung den Vortritt an, welchen ich liebend gerne annahm.

Der Ältere folgte mir mit genügend Abstand, er war immer noch ein wenig verschlossen und in sich gekehrt.

Ich bahnte mir meinen Weg durch die Menschenmenge, bunte Farben verschwammen vor meinen Augen, der Markplatzt war gut besucht.

Früher hatte ich große Plätze gemieden. Die vielen Menschen und die lauten Geräusche hatten an meinen Nerven gezehrt. Ich wollte immer klein und unbedeutend erscheinen, hatte mich sofort untergeordnet.

Doch jetzt spazierte ich über einen gut besuchten Wochenmarkt, mit der Absicht Spielzeug zu kaufen, wie suspekt das auch klang.

Das nenne ich mal eine Steigerung.

Immer mal wieder drehte ich mich nach hinten, um mich zu überzeugen, dass Yoongi doch nicht schreiend wegelaufen war.

Zum Glück war dies nicht eingetroffen.

Er dackelte mir leicht lächelnd hinterher, drehte seinen Kopf in alle Richtungen und staunte ausgiebig.

Mein Herz machte erneut einen Satz, Yoongi unbeschwert zu sehen war eine Augenweide,  dies erwärmte mein Herz.

Ich hatte das kleine Gefährt erreicht, ließ meinen Blick über die unterschiedlichsten Spielsachen wandern, in allen Größen, Farben und Formen.

Sofort  stach mir ein kleiner Teddybär ins Augen, eng umschlungen mit einer grauen Katze. Diese saßen da, Arm im Arm.

In meinen Kopf kamen ungewollte Bilder hoch, erinnerte mich an frühere Momente.

Wie ein Band liefen diese immer und immer wieder vor meinen inneren Auge ab, verknoteten sich, führten sich weiter und verbanden sich neu. Manche Momente zerrissen, wurden wieder zusammengefügt. Und der Hauptcharakter aller dieser Akte war ein gewisser Min Yoongi, der sich interessiert eine geschnitzte Figur in Form eines Hundes ansah.

Verdammt. Unser unverhofftes Treffen hatte alte Wunden aufgerissen, welche Tae und Hobi doch so liebevoll repariert hatten. Zwar nur notdürftig, aber ich konnte wieder frei atmen, ohne diesen starken Kloß in meinem Magen.

Und jetzt stand er vor mir und ich wusste nicht einmal, wie ich mich verhalten sollte.

Mein Kopf war wie leergefegt, das Einzige was zählte war Yoongi.

„-fen? Hallo? Möchten Sie nur gucken? Brauchen Sie noch ein wenig Zeit zum Entscheiden?", meine Gedanken wurden von einer älteren Frau, der Verkäuferin, unterbrochen, die mich freundlich anlächelte.

Verlegen strich ich mir durch die Haare. Das Blond gefiel mir nach wie vor.

„Ähm, guten Tag. Ich bräuchte noch ein wenig Zeit", erklärte ich hastig.

Sie nickte verständnisvoll und schenkte mir erneut ihr strahlendes Lächeln.

Yoongi verabschiedete sich von mir, er wollte noch einmal über den Markplatz schlendern und ein Geschenk für seinen Bruder mitnehmen.

Bestimmt waren diese Frau und Hoseok verwandt. Sie strömten die gleiche positive Energie aus.

Schlussendlich entschied ich mich für ein Plastikpferd und einen Löwen, der mich irgendwie an Jungwoo erinnerte.

„Ich hätte gerne diese hier. Und wäre es möglich, dass sie mir die Katze und den Bär noch einmal separat einpacken würden?", fragte ich und fummelte mein Handy aus meiner Tasche, in welchen ich mein Geld hortete, in der Handyhülle versteckt.

„Aber selbstverständlich!"

Warum zur Hölle hatte ich zwei extra Kuscheltiere gekauft? Aber die Katze hatte mich zu sehr an Yoongi erinnert, an seine katzenartige Züge, weshalb ich es mitnehmen musste.

Und der Bär war einfach niedlich. Mit dieser Rechtfertigung versuchte ich mein angeknacktes Gewissen zu beruhigen, mir einzureden, dass ich es nicht nur wegen Yoongi gekauft hatte.

Was ich streng genommen auch getan hatte.

Die antagonistischen Widersprüche in mir breiteten sich weiter aus. Doch jetzt war es zu spät, die stämmige Verkäuferin hatte meine nun gekauften Spielzeuge in zwei unterschiedliche Tüten verpackt und schloss diese in diesen Moment.

Die ältere Frau nannte mir den Preis des Spaßes, welchen ich ihr bereitwillig in die Hand drückte.

„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Und vielen Dank!", ich nahm meine neue Errungenschaften in die Hände und verbeugte mich höflich.

„Ebenso. Bestimmt werden sich Ihre Kinder unfassbar darüber freuen!", verkündete die Verkäuferin strahlend.

Kinder? Anscheinend machten mich die blonden Haaren älter.

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How was this Chapter uwu? Ist die Länge akzeptabel? Tell me the jam

Und Blue und Grey hat die 2k erreicht

Today's Morning I was like: WHAT

I love you, when you are reading this <3 

Kann ich irgendwas noch verbessern uwu?

𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now