~Thirty-four~

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Ihre Haut fühlte sich fast pergamentartig an, die Luft roch nach Medizin und Desinfektionsmittel.

Ich hatte mich neben dem Krankenbett meiner Tante platziert und wartete nun auf dem Arzt, der mir ihren Zustand verkünden würde.

Meine Angst vor dem Urteil stieg ins Unermessliche, meine Atmung ging flach.

Was würde aus mir werden, wenn sie es nicht schaffen würde?

Wenn.

Ein teuflisches Wort.

Es konnte dunkle Abgründe hervorrufen, Gedanken schüren, die mich nächtelang wachhielten.

Ich hoffte inständig, dass sie es schaffen würde.

Sie musste.

Die Tür öffnete sich knarrend und ein älterer Mann mit Halbglatze betrat den Raum.

Hastig sprang ich auf und wischte mir die schweißnassen Hände an den Seiten meiner Hose ab.

Der Arzt, sein Namensschild wies ihn offenbar als Mr. Kim aus, trat auf mich zu und schüttelte meine Hand.

Seinen Blick auf das Klemmbrett gerichtet, erzählte er mir alles nennenswertes und wie Eunji die Operation gut überstanden hatte.

Leider verstand ich durch die medizinische Fachsprache nur wenig, das starke Lispeln des Oberarztes erschwerte es mir noch mehr.

Er endete damit, dass es ihr gut gehen würde, er sie jedoch noch für ein paar Tage im Krankenhaus behalten wolle.

Erleichtert atmete ich auf.

Händeschüttelnd verabschiedeten wir uns, der ältere Mann hatte anscheinend allerlei zu tun.

Leicht lächelte ich.

Jetzt würde alles wieder gut werden.

Alle Gedanken an Yoongi verbannte ich aus meinem Kopf.

༉ ‧₊˚✧

Verdattert blickte ich in die Eingangshalle des Krankenhauses und betrachtete staunend mein Empfangskomitee.

Tae flog in meine Arme, wirbelte mich mehrmals um sich und lachte laut auf.

Mein bester Freund lächelte mich an und vergrub dann sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

"Ich hab dich vermisst.", murmelte er leise gegen meine Haut.

Grinsend tätschelte ich seinen Haarschopf und erstarrte.

"Tata, deine Haare sind ja blau!.", stellte ich nüchtern fest.

Taebaby nickte nur.

"Du siehst aus wie ein Schlumpf. Gefällt mir."

Zwei Ärmchenpaare legten sich um meine Beine und mein Blick flog nach unten.

Jungwoo und Jisoo, Tae's kleine Geschwister schauten mich mit treuherzigen Augen an und rieben ihre kleinen Nasen an meinem Bein.

Ich löste mich von Taehyung und bückte mich zu den Kleinen.

Jungwoo flog mir um den Hals und drückte mir seine kleinen Lippen auf.

Überrumpelt krachte ich auf dem Steinboden und Jisoo zog an meinen Haaren.

Tae hockte sich neben mich.

"Woo macht das schon die ganze Zeit.
Seitdem er seinen besten Freund geküsst hast, ist er ganz versessen darauf.", erklärte er mir grinsend und zog die Zwilllinge von mir runter.

"Er hat Yuki ernsthaft geküsst?! Hat er erwidert? Gibt es Fotos?.", schrie ich aufgeregt.

"Dreimal ja. Ich zeig sie dir, wenn wir Zuhause sind."

Tae's Vater kam auf mich zu und zog mich nach oben, ehe er mich in eine väterliche Umarmung zog.

Soviel Liebe war ich gar nicht gewohnt.

Ehrlich gesagt, war ich ein wenig überfordert und erwiderte die Umarmung erst nach kurzer Zeit.

Tae hatte definitiv das Lächeln seines Vater's geerbt.

Und die Schönheit seiner Mutter, die strahlend auf mich zu ging.

Jetzt würde wirklich alles gut werden.

Es musste.

𝐁𝐋𝐔𝐄 𝐀𝐍𝐃 𝐆𝐑𝐄𝐘┊ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now