9th

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Wach wurde ich, als auf einmal die Sonne in unser Zimmer schien. Genervt drehte ich mich wieder zur Wand und legte mir mein Kissen über mein Gesicht. Ich stehe jetzt garantiert noch nicht auf. Ich merkte allerdings, dass Alice Aufstand und sich fertig machte. Ich ignorierte das so gut es ging und versuchte wieder einzuschlafen, was mir nach einiger Zeit auch gelang.

Schon wieder wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Dieses Mal allerdings von meinem Handy. Blind griff ich danach und nahm den Anruf an. Und schon schrie mir meine Familie ein „Happy Birthday" ins Ohr. „Aua.", sagte ich dazu und setzte mich langsam auf. „Aber danke Leute.", meinte ich gähnend und ich hörte sie lachen. „Schatz hast du bis jetzt geschlafen?", fragte meine Mutter ungläubig, doch ich bejahte ihre Frage.

„Okay Schatz, wir rufen später noch mal an. Dann musst du uns alles erzählen.", meinte meine Mom und ich lachte. „Ja okay.", sagte ich und machte mich daran aufzustehen. Unterbrochen wurde unser Gespräch durch die Türklingel. „Mom ich muss auflegen, es hat geklingelt und Grandma, Grandpa und Alice sind einkaufen.", sagte ich und legte gleich darauf auf. Mit meinem Handy in der Hand ging ich nach unten und öffnete die Tür.

Und als ich sah, wer da vor mir stand wich mir jegliche Farbe aus dem Gesicht. Schnell schlug ich die Tür zu und wählte Rodricks Nummer. Zitternd hielt ich mir mein Handy ans Ohr. „Ich habe dir doch von meinem Ex erzählt.", fing ich gleich an. Verwirrt bejahte er. „Er steht hier vor der Tür. Ich lass dich mithören und wenn was passieren sollte, musst du sofort zu meinen Eltern, okay?", sagte ich und wieder bejahte er ziemlich verwirrt.

Nervös öffnete ich wieder die Tür. „Ethan.", sagte ich und lächelte falsch. „Haley.", meinte er genauso falsch. Mein griff um die Tür wurde fester. „Was willst du?", fragte ich kalt. Ich versuchte meine Angst nicht hochkommen zu lassen. Er grinste bloß. „Im Garten liegt noch was von mir. Das weißt du. Ich hätte es gerne zurück.", meinte er und lächelte falsch. Er wollte schon einen Fuß ins Haus stellen, doch ich stellte mich rechtzeitig davor. „Leider nicht. Meine Mutter hat es bei der Polizei abgegeben. Ich kann dir da nicht weiter helfen.", meinte ich und hatte immer noch mein Falsches Lächeln aufgesetzt. Beleidigt schnaubte er und kam mir etwas zu nahe. „Hör mir gut zu. Das ist noch nicht vorbei Haley. Und dein kleiner Freund an deinem Telefon kann da auch nicht viel dran machen. Ich werd euch euer Leben zur Hölle machen.", meinte er bedrohlich, drehte sich wieder um und ging. Zitternd stand ich an der Tür und konnte mich nicht bewegen. Erst durch eine Stimme kam ich wieder in der Realität an.

„Haley? Geht's dir gut?", fragte Rodrick aufgebracht. Zitternd nahm ich mein Handy wieder höher. „Nur solange er nicht weiß, wo wir wohnen.", meinte ich leise. „Meinst du, er hat das ernst gemeint?", fragte Rodrick dann und ich lachte einmal auf, ehe ich endlich wieder die Tür schloss. „Rodrick, es hört sich vielleicht so an, als würde er nur heiße Töne spucken, doch das tut er nicht.", meinte ich und sah auf meinen Arm. Die Narbe werde ich mein Leben lang haben. „Übertreibst du da nicht etwas?", fragte er und ich lachte auf. „Die Narbe nach der du mich mal gefragt hast. Die ist von ihm. Der Typ hat sie nicht mehr alle Rodrick. Und wenn es um seinen Stoff geht, wird er noch schlimmer.", sagte ich und ich hörte wie er sich fallen lies.

„Okay, allerdings weiß er nicht, wo wir wohnen. Also kann es dir Egal sein. Lass dir von ihm nicht dein Leben vermiesen.", meinte er lachend. Ich konnte ihm dort eigentlich nur Zustimmen.

„Danke Rodrick.", meinte ich leise und er lachte dann nur. „Kein Ding.", sagte er und ich wollte schon auflegen. „Und Alles Gute zum Geburtstag.", meinte er und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Danke.", sagte ich noch mal und schließlich legte er auf.

Seufzend lies ich mich auf das Sofa fallen. Was wenn Alice doch recht hat? Gott ich habe schon gemerkt, dass sie dann ganz schlimm werden kann. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür wieder geöffnet wurde. Laut unterhielten sich meine Großeltern mit Alice. Als sie ins Wohnzimmer kamen sahen sie mich erschrocken an. „Warum bist du denn schon wach Schätzchen?", fragte meine Großmutter und versuchte die Einkaufstüten aus meinem Sichtfeld zu halten. Fragend hob ich meine Augenbraue. „Mom hat mich geweckt.", meinte ich und legte mich dann richtig auf die Couch und starrte an die Decke. „Schätzchen, wie wäre es, wenn du dich noch umziehst?", meinte meine Oma lachend und zeigte auf meinen Pyjama. Ich zuckte mit den Schultern ehe ich mich aufraffte und wieder nach Oben ging.

~

„Danke Alice.", sagte ich leise, als ich sie umarmte und das Armband lächelnd betrachtete. Die Anhänger zeigten den Mondzyklus an und ich hatte mich sofort verliebt. Als ich von ihr abließ setzte ich mich wieder auf meinen Stuhl und legte das Armband gleich darauf um. „Und danke Grandma und Grandpa für die ganzen anderen Geschenke. Das wäre nicht nötig gewesen.", sofort lächelten meine Großeltern. „Eine Überraschung haben wir noch. Aber die haben wir zusammen mit deinen Eltern organisiert.", meinte mein Grandpa was mich sofort meine Augenbraue hoch ziehen lies. Was meinte er?

„Jetzt verrat ihr doch noch nicht alles.", meinte meine Oma und sah meinen Opa warnend an. „Mensch ich möchte sie doch nur vorwarnen.", argumentierte er und streckte ihr kurz die Zunge raus, als sie ihm kurz den Rücken zudrehte. Ich grinste nur. Wenn ich eins liebte, dann meinen Großeltern beim Streiten zu beobachten. Auch Alice begann zu grinsen. „Haley? Verbünde dich nicht wieder mit ihm. Er hat mir gerade die Zunge rausgestreckt, oder?", sagte sie und sah mich an. „Hey ich hab nichts gemacht. Und Opa auch nicht.", verteidigte ich uns sofort. Kritisch verschränkte meine Zierliche Großmutter ihre Arme und sah mich und meinen Opa an, dann schwankte ihr Blick zu Alice. „Sagt sie die Wahrheit?", fragte sie und Alice nickte.

Stolz blickte ich sie kurz an. In der Kurzen Zeit hatte ich sie schon gut genug erzogen, dass sie wusste, dass sie jetzt für mich lügen sollte. „Ach ihr habt euch doch alle gegen mich verbündet, das ist unfair.", meinte meine Großmutter und verschränkte beleidigt ihre Arme. Ich grinste. „Das stimmt doch garnicht. Wir haben dich alle Lieb.", meinte mein Großvater daraufhin und ich sah, dass meine Oma gerade echt erstaunt war, wie niedlich mein Opa doch manchmal sein kann. Ich lächelte in mich hinein, als meine Oma kurz zu meinem Opa ging und ihm einen kurzen Kuss auf den Mund drückte.

„Oma? Ist es okay, wenn ich kurz los gehe?", fragte ich und sah sie an. Sie wusste, was ich meinte. Sie nickte nur und drehte sich wieder dem Essen zu. „Alice? Kannst du mitkommen?", fragte ich leise und sie nickte. „Ich nehme Alice mit.", sagte ich dann und meine Großeltern nickten Synchron. Im Flur zogen wir uns schnell unsere Jacken an und gingen dann aus dem Haus. „Wo gehen wir hin?", unterbrach Alice die Stille und ich sah starr nach vorne. „Zu meinem Vater.", sagte ich dann leise und schluckte. Sofort blieb Alice stehen. „Warum soll ich dann mit?", fragte sie und ich seufzte. „Weil Ethan vorhin aufgetaucht ist und ich hier nicht alleine Rumlaufen will.", sagte ich, griff nach ihrem Arm und zog sie dann weiter Richtung Friedhof.

„Wie Ethan ist Aufgetaucht? Haley sprich verständlich!", rief sie und ich seufzte. „Können wir das wann anders besprechen? Ich möchte einfach nur, dass du mitkommst und ein paar Gräber vor her ein Auge auf mich hast, mehr nicht.", meinte ich und sah sie bittend an. „Na schön. Du hast gewonnen.", meinte sie und ging endlich weiter. Stumm folgte sie mir. Ich lies meinen Blick immer durch die Gegend schweifen, damit ich auf alles gewappnet sein kann.

Tja liebes Tagebuch,
Ich schätze so sehen jetzt jedesmal die Besuche bei Oma und Opa aus. Gott dieser Mensch macht mir wirklich mein Leben schwerer, als es sein müsste.

Dear Diary Onde histórias criam vida. Descubra agora