Hotdogs und Pommes

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Es dauert einige Wochen, ehe er wieder etwas von Bucky hört. Abgesehen von einigen Nachrichten, die im Grunde aus Alles okay bei dir? und Ja. und Wow, danke fürs Gespräch bestehen, herrscht nutzloses Schweigen zwischen ihnen.

Bis zu dem Tag, an dem Bucky ihn direkt anruft. Als Sam abnimmt, sind im Hintergrund Polizeisirenen zu hören.

Sam, der eben dabei war, Cass bei den Mathehausaufgaben zu helfen, setzt sich sofort kerzengerade auf.

„Was ist los?", fragt er ohneUmschweife.

„Verdammte Tiger!", hört er Bucky am anderen Ende schimpfen.

„Huh?"

„Bist du noch hinter diesen Tierrechtsaktivisten oder was das war, her? Scheint nämlich so, als wären die entweder hier oder als hätten die in New York einen Ableger gebildet."

Im Hintergrund scheppert etwas und Menschen schreien.

„Durch Manhattan latschen gerade zwanzig Tiger."

Sam steht auf, bedeutet seinem Neffen mit einer Geste, ohne ihn an seiner Aufgabe weiterzurechnen und tritt hinaus auf die Veranda zum Garten hinter dem Haus.

„Bist du sicher?", will er wissen.

„Ich erkenne 'nen Tiger, wenn ich ihnsehe."

„Das meine ich nicht, du Witzbold! Ist sicher, dass die jemand rausgelassen hat?"

„Wo sollten die sonst herkommen? Ich habe mich nur an deine Aktion neulich erinnert. Wenn das also noch ein Fall für dich ist, solltest du deinen Hintern herbewegen, Cap."

Er hängt das Wort so casual an seinen Satz, so nonchalant, aber Sam spürt, dass es ihm erst in den Ohren und dann merkwürdig in der Brustgegend kribbelt. Er streicht sich die Falten von der Stirn;
„Hat die Polizei das unter Kontrolle?"

„Wie man's nimmt." Bucky schnalzt unzufrieden mit der Zunge. „Von zwanzig Tigern sieht man nur achtzehn. Zwei haben sie verbummelt. Keiner hat eine Ahnung, wo die sind. Ich bin unterwegs um zu sehen, ob ich sie finde. Macht sich nur ungünstig. Wenn wir doch nur jemanden hier hätten, der fliegen kann."

Sam könnte schwören, dass sein linkes Augenlid gleich zu zucken beginnt.

„Ich kann mich nicht teleportieren, so Leid's mir tut", brummt er. „Was ist mit Starks Protegé? Ist das nicht ein Fall für ihn?"

„Schon", sagt Bucky mit bebendem Atem. Er scheint zu joggen;

„Bisher ist er jedenfalls noch nicht aufgetaucht."

„Wo steckt der bloß?"

„Keine Ahnung. Vielleicht wieder auf Klassenfahrt?"

„Sehr witzig."

„Reg dich ab, Sam, das ist 'ne große Stadt. Wer weiß, in welcher Ecke er gerade rumhängt. Ich dachte jedenfalls nur, dass die Info für dich vielleicht relevant ist."

Sam überlegt kurz, seufzt tonlos;

„Okay, vielleicht ist es Zufall. Ich werde hochkommen, aber in fünf Minuten bin ich natürlich nicht da. Sei auf jeden Fall vorsichtig, okay?"

„Pff", macht Bucky. „Hast du vergessen, mit wem du redest? Zwei Tiger verprügeln ist eine meiner leichtesten Übungen."

„Von mir aus, aber treib's nicht zu weit. Das kommt nämlich gar nicht gut!"

„Auch nicht, wenn die Viecher anfangen?"

„Bis später, Buck."

~

Onkel Sam und der CharmebolzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt