Der Hass blieb bestehen, natürlicherweise, doch er war nicht ausschließlich gerichtet auf eine gesamte Nation. Es waren Individuen die die Rage auf sich zogen und damit ihrem Dorf ein bestimmtes Bild gaben, das sich in den Köpfen der Menschen so ausmalte, wie sie es wollten.

Dennoch waren es friedvolle Zeiten.

Und er fühlte sich einerseits schlecht, dass er ein junges Wesen wie sie in der Kunst des Tötens unterrichtete und andererseits–

Er konnte das Gefühl nicht abschütteln das in seinen Knochen lag. Das es noch nicht das Ende war, das das letzte Wort nicht gesprochen und die finalen Karten nicht gelegt waren. Vielleicht war es der Teil in ihm der als Kind all diese Schrecken hautnah miterlebt hatte. Der sein erstes Blut mit kümmerlichen 4 Jahren vergoss, um seine Mutter vor dem sicheren Tod zu bewahren–um im Endeffekt doch zu scheitern.

Auch in diesen friedlichen Zeiten konnte jederzeit genau das passieren, was man am Wenigsten erwartete.

Die wirklich grausamen Auswirkungen eines Krieges konnte man nur erfahren, wenn man auch den Frieden gesehen hatte. Denn die Balance musste gehalten werden. Der Kontrast war das, was es so unheimlich...grässlich machte.

Denn welches Kind würde beim Anblick einer Leiche weinen, wenn es mit blutigen Händen geboren wurde?

Und wie sehr würde ein Jugendlicher leiden, der in den sicheren vier Wänden eines geschützten Friedens aufgewachsen war, und dann plötzlich in einen Kampf auf Leben und Tod geschickt wurde? In dem er nicht nach einem stressigen Tag zu einem warmen Mahl und einer liebenden Familie zurückkehren konnte und entspannte. Sondern sich mit einem kalten Riegel, der nur mehr Leere hinterließ als zuvor, in einem Baum positionierte und in einen Dämmerschlaf fiel, der von jedem noch so winzigen Geräusch aufgeschreckt wurde? Dessen Deckung niemals fallen durfte, nur damit er überlebte.

Das Leben eines Shinobi war kein Kinderspiel, nichts das man auf die leichte Schulter nehmen konnte, nicht einfach oder gar spaßig. Sie waren diejenigen die die brutale Realität auf ihren Schultern trugen, damit Kinder in falschem Frieden und einem trauten Heim aufwachsen konnten. Sorglos. Freudig. Rein.

Alles was sie niemals sein konnten.

Und er wusste was das Opfer mit sich brachte, er hatte es oft genug gesehen. Gefühlt.

Es tat ihm leid, dass sie diese Bürde ebenfalls trug. Das sie nie wieder hinter sich sehen würde, weil ein wundervoller Schmetterling ihre Aufmerksamkeit geschnappt hatte, sondern aus purer Paranoia vor potentiellen Gegnern. Das sie lautlos durch Gänge schleichen würde, nicht weil sie ihre Eltern nicht wecken wollte, sondern weil sie starb, wenn sie es nicht tat. Das sie Töten musste um nicht getötet zu werden.

Und das sie nie mehr Essen oder Trinken annehmen würde, ohne die unterschwellige Bemerkung, dass es vergiftet sein könnte.

Das was sie von Tag eins an getan hatte, als sie bei ihm aufgewacht war.

Und es zeigte ihm deutlich, dass was auch immer in ihrer Vergangenheit lag, einen Schatten hinter ihr entblößte, der dunkler war, als er sich vorstellen wollte.

Und gerade deshalb machte ihn der Gedanke verrückt, dass sie seit einer ganzen Woche nicht zurückgekehrt war.

Eine. Ganze. Woche.

Sieben Tage.

Hundertachtundsechzig Stunden.

Er zählte jede Minute bis auf die Sekunde genau und mit jedem einzelnen Ticken seiner inneren Uhr, wurde das dunkle Gefühl in seinem Magen nur präsenter. Wie eine scheußliche Vorahnung, dass ihm, was auch immer passiert sein mochte, nicht gefallen würde.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now