Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]

Kapitel 29

Ihre Entschlossenheit erkennend, erhob sich das weiße Gefieder erneut in die Luft und verschwand im unendlichen Dunkel des Waldes, Augen stechend wie die eines Falken, das Einzige was aus der Finsternis hervorstach.

Mit einem lauten Schlucken folgte das Mädchen.

Ihre Sinne waren bis aufs Zerreißen gespannt, ihre Muskeln hart, die Schritte gedämpft. Eine weitere Lektion die Hokuro ihr beigebracht hatte. Ein guter Shinobi verriet niemals seine Position. Sie waren diejenigen die in den Schatten lauerten, unbemerkt, versteckt vorm Rest der Welt. Darauf wartend den richtigen Moment zu finden um zuzuschlagen. Es war wie er als Kind überlebte und so trug er es auch an Kohana weiter.

Sie schlichen für gute 10 Minuten durch den Wald, ehe die Eule endlich auf einem hohen Ast stoppte. Kohana blickte sich fragend um, ihre Hände inzwischen schweißgebadet von der mentalen Anstrengung die es benötigte ihre Sinne für so lange Zeit auf Hochtouren laufen zu lassen. Was auch immer das Federvieh wollte, sie hoffte es war den Aufwand wert.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf blieb sie inmitten eines weniger bewachsenen Bereiche stehen und drehte sich mental einmal um sich selbst. Man konnte es kaum als Lichtung bezeichnen, aber die Baumdächer gewährten etwas mehr Licht auf den Waldboden. Sie konnte einige der Kräuter im Dickicht erkennen, aus denen Hokuro und sie immer starke Heilsalben herstellten.

Zwar half es ihr sehr viel mehr ihr Kekkei Genkai zu kontrollieren, wenn sie sich anhand des Naturchakras heilte, doch wie der alte Mann zu sagen pflegte: "Man kann im Leben nie auslernen. Alles was du um dich herum siehst, wirst du vielleicht irgendwann einmal auf deinem Weg brauchen." Und sie kam nicht umhin zuzustimmen.

Ihr Augen verengten sich etwas, als sie ihren Blick weiter schweifen ließ. Das schrille Zirpen der Grillen war inmitten der Wälder noch um einigen lauter als im Gebirge, und hatte etwas an sich, dass ihre Mundwinkel nach unten zog. Es klang unheilvoll. Die seichte Brise die über die Ebenen zog ging beinahe vollkommen in ihrem Lärm unter und sie stellte erstaunt fest, dass selbst die Eulen verstummt waren, die normalerweise den präsenteren Teil in ihrer nächtlichen Parade spielten.

Auf die Sekunde genau entfuhr der Eule über ihr ein tiefer Laut, bei dem sie ungewollt zusammenzuckte. Kohana warf dem Vogel einen tödlichen Blick zu. Als ob der Wald an sich nicht schon gruselig genug wäre. Doch das gefederte Tier achtete nicht einmal auf sie, seine Augen waren auf etwas gerichtet, dass vor ihr zu sein schien.

Die Weißhaarige zog fragend die Augenbrauen zusammen, als sie die Umgebung in eben diese Richtung abtastete. Erst war sie verwirrt, es schien ein normales Gebüsch zu sein, umgeben von einigen Ästen die aufgrund der Witterung am Boden lagen und zahlreichen Nadeln.

Doch nur wenigen Sekunden darauf, im selben Moment, als der Wind einen metallischen Geruch an ihre Nase trug, entdeckte sie eine winzige Chakraquelle. Sie war kaum größer, als die eines Eichhorns und flackerte schwach vor sich hin. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

Ohne zu Zögern lief sie zu dem Gebüsch und drückte es auseinander, nur um augenblicklich zurückzuzucken. Frisches Blut sammelte sich an einigen Stellen ihrer Hand, Dornen. Sie biss sich nachdenklich auf die Lippen, als sie sich umsah. Doch es würde wohl kein Weg daran vorbeiführen.

Mit einem Seufzen griff sie erneut in den Dornenbusch, diesmal ebenso ihre Arme verwendend, um ihn so weit wie möglich auffächern zu können. Wenn sie in ihrer Annahme richtig lag, dann musste es ein kleines Tier sein, eine Eule, vermutete sie, wenn sie sich die wachsamen Augen des Exemplars über sich so ansah–sie war näher geflogen, beinahe in greifbarer Nähe.

Und siehe da, es dauerte nur einige Sekunden, ehe sie einen winzigen weißen Punkt inmitten großer Dornen tief im Inneren entdeckte. Ihre Augenbrauen zogen sich mitleidig zusammen, als sie das Rot sah, dass langsam durch das noch unausgeprägte Gefieder des Babys sickerte. Schien als wäre sie gerade noch rechtzeitig gekommen.