Kapitel 20.

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Seit der Ankunft des Jungen, dem Tod von Alby und dem Verschwinden von Minho sind nun einige Monate vergangenen. Um genau zu sein 2 Jahre und 7 Monate. Eine verdammt lange Zeit. Es hat sich auch ehrlich gesagt viel verändert. Der Junge hieß  jetzt Pfanne. Er konnte sich als einziger nicht an seinen richtigen Namen erinnern und da er bei uns sowas wie der Koch geworden war, haben wir uns dazu entschieden ihn so zu nennen. Wir waren außerdem nicht mehr zu zweit, leider sind weder Minho noch Alby irgendwie zurückgekehrt doch dafür kam wirklich ohne Ausnahme jeden Monat ein neuer Greenie hier hoch. Ja ich hatte Alby's Sprachweise übernommen und all die Begriffe irgendwie eingeführt die wir damals hatten. Es ist das einzige was mir übrig blieb und ich behandelte es wie ein Andenken an die zwei.

Mittlerweile war es normal geworden und irgendeiner hatte es irgendwann mal die Lichtersprache getauft. Was wohl damit zusammenhing, das wir uns relativ früh die Lichter nannten. Nun ich habe wirklich die Positionen des Anführers übernommen und allgemein haben wir uns unser eigenes kleines System aufgebaut. Ohne das wären wir hier wohl im
Chaos untergegangen. Wir sind schließlich mittlerweile fast fünfzig Jungs hier und jeder hatte hier eine feste Aufgabe. Einen Job. Diese wurden in Gruppen unterteilt und hatten alle sowas wie einen einzelnen Chef für sich. Einen Hüter. Diese Leute besprachen mit mir und dem zweiten Anführer alle wichtigen Sachen wie Organisatorisches und so weiter.

Ansonsten war die Lichtung in vier Orte unterteilt: Gärten, Bluthaus, Gehöft und Schädelfeld. Die Gärten waren das was aus den Feldern geworden ist, im Bluthaus wurden  Tiere großgezogen und danach geschlachtet, das Gehöft war unsere ehemalige zweite Hütte, sie ist nur größer geworden und wurde für den Zweck genutzt den Alby damals dachte. Es war sowas wie unser Versammlungsort und das Schädelfeld war dort wo das Stückchen Wald lag. Ganz hinten im Wald lag ein Friedhof und ansonsten kann man dort einfach hingehen und sich ausruhen, nichts besonderes. Den Friedhof gab es, da wir leider ein paar Lichter verloren hatten um das alles aufzubauen. Alby lag übrigens nicht dort, zwar haben wir nach seiner halben Leiche gesucht doch sie wurde nie gefunden. Wie in Luft aufgelöst, denn nicht mal Blut am Boden, war mehr aufzufinden. Die unterschiedlichen Jobs waren: Schwapper, Bricknick, Eintüter, Hackenhauer, Sani, Schlitzer, Builder und Läufer. Ohne diese würde hier nichts funktionieren. Jeder Greenie hatte nach seiner Ankunft zwei Wochen Zeit jeden Job auszuprobieren. Danach kriegte er den der am besten passt. So hatte jeder hier was zu tun.

Die Läufer gingen tatsächlich jeden Tag ins Labyrinth um einen Ausgang zu suchen. Trotz das ich Anführer war, hatte ich zu ihn gehört. Doch nach meinem Suizidversuch half ich nur noch bei den Gärten. Das konnte ich wenigstens und war auch das erste was ich hier je getan hatte. Alles in allem lief es hier auf der Lichtung bis auf die Tatsache, das wir einfach nicht weiterkamen. Seit nun fast 3 Jahren fanden die Läufer keinen Ausgang. Irgendwann bin ich hier verzweifelt, weshalb ich auch ins Labyrinth gegangen, so hoch wie möglich geklettert und dann gesprungen bin. Leider hatte ich überlebt, zurück blieb mir davon ein gebrochener Knöchel, weshalb ich hinkte. Das war mein einziger Moment der Schwäche hier, ansonsten ließ ich nichts an mich rankommen. Nun ich musste früh lernen so mit Situationen umzugehen, jetzt mussten die meisten von uns ungefähr sechzehn sein. Ich bin reifer geworden und nach fast drei Jahren ist es normal geworden. Egal wie schwer es einem fällt, außen musst du immer stark aussehen.

Vor ein paar Tagen kam das erste Mal ein jüngerer Junge hoch. Sein Name stellte sich als Chuck heraus und er wurde ein Schwapper. Es tat mir so leid, jedes Mal wenn ich ihn sah. Wie konnte man ihm sowas antun, er war noch viel zu jung. Bei den meisten hier wurde er als nervig abgestempelt und so bin ich irgendwie seine Bezugsperson geworden. Er war wie ein kleiner Bruder für mich. Gerade liefen wir so ziemlich alle zum Tor da unsere Läufer noch nicht wieder zurück waren. Heute sind ausnahmsweise bis auf einen, alle Läufer hineingegangen. Ich hab mich nur schwer überreden lassen, musste jedoch schließlich einsehen, dass es vielleicht unsere einzige Chance war weiterzukommen. Jetzt schien es so als würde keiner rechtzeitig zurückkommen und das konnten wir uns auf keinen Fall leisten. Im laufe der letzten Monate hat sich rausgestellt, das wohl keiner eine Nacht im Labyrinth überlebt. Auch ein Grund warum wir Tote haben, jedoch wurden deren Leichen ebenfalls nicht gefunden. Im Grunde lagen auf unserem Friedhof keine Leichen, es war mehr ein Ort zum Trauern.

Als sich auch noch die Tore anfingen zu schließen, brach Panik aus. Manche kamen wohl auf die Idee sie könnten helfen wenn sie reingehen würden. Doch schlussendlich verloren wir so nur mehr. Ich selbst konnte nur zwei zurückhalten. Ich konnte es irgendwo verstehen. Es war sowas wie eine Kurzschlusreaktion ohne viel nachzudenken. Doch das konnten wir uns wirklich kein weiteres Mal leisten und so verbot ich es nun jedem aufs weitere das Labyrinth zu betreten. Am nächsten Tag gingen nur ich und der einzig übrig geblieben Läufer hinein, mit der letzten Hoffnung noch Überlebende zu finden. Doch auch dieses Mal fanden wir nicht einmal die Leichen. Stattdessen verlor ich noch unseren letzten Läufer an einen Griever. Irgendwann hatten sich die Läufer diesen Namen ausgedacht. Mir fiel auf das diese Ohnmachtsfälle nur bei Personen auftraten die ich gut kenne, was seit Alby's Tod nicht mehr der Fall war. Eigentlich verstand ich mich auch nur mit Pfanne, Jeff, Clint, Zart, Winston und Chuck gut. Welche bisher glücklicherweise noch lebten.

Am nächsten Morgen wurde ich durch starkes Rütteln an meiner Schulter geweckt. Es erinnerte mich an Minho, weshalb sich ein kleines trauriges Lächeln auf meine Lippen schlich. Jedoch war es diesmal Chuck der ganz aufgeregt meinte,  das Leute dennoch ins Labyrinth gegangen wären. Besorgt fragte ich die anderen welche es wären. Als sich rausstellten das es Pfanne und Gally waren, war ich geschockt und unfassbar traurig zu gleich. Pfanne gehörte zu meinen besten Freunden, ich hätte nie gedacht das er mich hintergehen würde und nun hatten wir ihn und Gally verloren. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen, doch ich blinzelte sie schnell weg. „Jeder geht sofort wieder an die Arbeit!" rief ich und machte mich auf den Weg in die Hütte der Anführer und Hüter. Nun würden wir wohl nie hier wegkommen...


A/N: Yay, ich hab es endlich mal geschafft ein langes Kapitel zu schreiben. 1110Wörter! Ich find das Kapitel zwar nicht so gut aber hoffe trotzdem das es euch gefällt. Würde mich über Rückmeldung freuen.

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⏰ Last updated: Apr 30, 2021 ⏰

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The lost hope (Newtmas ff) The MazerunnerWhere stories live. Discover now