Kapitel 2.

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Als ich ankam war das Tor bereits komplett geöffnet. Ich legte meine Hand auf die kalte Steinwand und atmete noch mal tief durch, während meine Sicht noch immer von den Tränen verschmiert war. Dann fiel mir auf dass ein wenig weiter rechts etwas in die Wand gemeißelt wurde.

Vorsichtig strich ich darüber und musste leicht lächeln als ich laß was dort stand. Alby. Er hatte seinen Namen hier eingeritzt. Sofort musste ich wieder daran denken, dass mir mein eigener Name nicht ein viel. Doch bevor weitere Tränen mein Auge verlassen konnten spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

"Hey." hörte ich die Stimme von Alby und drehte mich langsam um. Als ich mein Kopf hob und er mir ins Gesicht blickte, zog er mich sofort in eine Umarmung.

Wir verweilten eine ganze Weile so bis ich leise nuschelte „ist es normal das ich meinen Namen nicht weiß?" Alby drückte mich sanft weg und schaute mir genau in die Augen.

„Hör mir zu, als ich auf die Lichtung kam ging es mir nicht anders. Es ist überhaupt nicht schlimm, nach ein paar Tagen wird er dir wieder einfallen, versprochen. Weißt du was, solange du ihn nicht weißt werd ich dich einfach weiterhin Greenie nennen."

Nun musste ich leicht grinsen. Alby konnte einen wirklich gut aufmuntern. „Du Strunk!" meinte ich nur, bevor wir uns wieder zum gehen wanden. „Was?" rief mir Alby belustigt hinterher. „Keine Ahnung kam mir grad so in den Sinn." murmelte ich.

„Gefällt mir!" rief er schließlich und mein Grinsen wurde immer mehr. Es war hart das Lachen zurück zu halten. „Na gut dann werd ich dich jetzt so nennen." antworte ich dann doch lachend. „Gut das", sagte Alby, „ich seh schon das wird so unser Ding hier! Komm gehen wir zurück zur Box!"

Damit hatte dieses schreckliche Teil nun auch seinen Namen bekommen. Schmunzelnd und mit schüttelndem Kopf folgte ich ihm.

Als wir an der Box ankamen sollte ich Alby helfen ein paar der Kisten in eine Hütte etwas weiter abseits zu tragen. Diese war mir vorher gar nicht aufgefallen, da sie kurz vor dem Wald stand und so ziemlich gut getarnt.

Leise seufzend nahm ich die erste Kiste und schaute mich auf dem Weg noch weiter um. Ich erkannte so etwas wie ein Feld und eine kleine Feuerstelle. Außerdem war exakt eine Hängematte etwas weiter weg angebracht worden.

Schnaufend stellte ich die mittlerweile dritte Kiste ab und ließ mich ins Graß fallen. Je mehr ich mich umsah desto weiter verfiel ich in meinen Gedanken. Erst die belustigte Stimme von Alby ließ mich zusammenzucken. Mal wieder.

„Hey Greenie, wie wärs wenn du mir mal beim Feld hilfst statt zu träumen?" Langsam richtete ich mich wieder auf und ging zu Alby aufs Feld.

Ich musste wohl erstmal den Ernst der Lage begreifen, und zwar das es hier vorerst ums kalte Überleben ging...

The lost hope (Newtmas ff) The MazerunnerWhere stories live. Discover now