Erwachen

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Als ich kurz vorm einschlafen war, spürte ich plötzlich einen Ruck. Dann hörte ich ein Zischen seitens Naraku und kurz darauf fiel ich in die Tiefe.

Ich wollte schreien aber es kam kein Ton aus meinem Mund. Viel zu mitgenommen war ich von dem Gift in meinem Körper.
Langsam öffnete ich meine Augen.
In meinem Blickfeld sah ich Naraku, dessen Körper in Tausend Teile zerrissen war. Er sah so gar nicht begeistert von der momentanen Situation aus.

Jedoch interessierte mich das relativ wenig, denn in ein paar Sekunden bin ich Matsch. Die Augen schließend und auf den Aufprall wartend, zählte ich die Sekunden. Und so soll mein Leben zu Ende gehen? Ohne wirklich etwas erreicht zu haben? Ich wollte wenigstens meine Eltern nochmal sehen...

Plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die mich fest umschlungen und mich an einen Körper drückten. Sofort fühlte ich eine wohlige Wärme, die mich umgab und ich fühlte mich sicher und geborgen. Als könnte die Welt mir nichts anhaben. Ich schmiegte mich enger an die warme und starke Brust und sog den Geruch ein. Sofort wusste ich, wer mich gerettet hat.

Sesshomaru.
Ich könnte den Geruch niemals vergessen. Und das Gefühl der Sicherheit habe ich nur bei ihm. Bei niemand anderem. Mit meinen letzten Kräften öffnete ich nochmal meine Augen. Ich wollte ihn nochmal sehen. Sesshomaru jedoch sah mit zu Schlitzen verengen Augen Richtung Naraku.

"Sessho..." meine Stimme brach ab. Jedoch reichte es aus. Sofort hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. "Ruhe dich aus. Ich bin da und passe auf dich auf." Er rang sich ein kleines Lächeln ab. Und es sah wundervoll aus. Zum ersten Mal sehe ich ihn Gefühle zeigen. Mit ebenfalls einem kleinen Lächeln und zufrieden, bei ihm zu sein, schlief ich glücklich ein.

Durch ein Zanken wurde ich aus meinem ruhigen Schlaf gerissen.
"Jetzt gib doch nicht mir die Schuld. Sie gehört doch schließlich zu dir."

Unzufrieden, so geweckt zu werden, gab ich ein leises grummeln von mir.
"Vivien, endlich bist du wach. Wie geht es dir? Ich habe mir so Sorgen gemacht. Mache sowas nie wieder." wurde ich von Kagome mit einem unheimlichen Redeschwall überrumpelt.

Doch ich kam gar nicht dazu, ihr zu antworten. Denn keine Sekunde später sprang Rin förmlich in meine Arme und weinte und schluchzte.
"Hey, alles ist ok. Mir geht es gut. Ich bin so froh, dass es dir gut geht. " Ich nahm sie ebenfalls in den Arm, aber sie dachte wohl gar nicht daran, mich los zu lassen.

Mit Rin in meinen Armen ließ ich suchend meinen Blick um mich gleiten. Wir saßen im Freien im Schutz der Bäume. In der Mitte war ein Lagerfeuer, der uns allen Wärme und Licht spendete. Inu Yashas Gruppe war auch vollständig hier. Alle sahen mich an. Aber ich sah Sesshomaru nirgendwo. Kagome bemerkte wohl, das ich wen suche. "Über dir." sagte sie nur mit einem Lächeln im Gesicht. Also blickte ich nach oben und da war er auch. Auf einem Ast sitzend mit dem Rücken am Stamm angelehnt sah er mich ebenfalls an. Sofort erhellten sich meine Gesichtszüge. Es ging also allen gut.

Was ist denn noch passiert? Habt ihr Naraku besiegt?
Kagome antwortete mir. "Nein, er konnte fliehen. Nachdem Sesshomaru dich gerettet hatte, konnten er und Inu Yasha Naraku in die Flucht jagen."
"Zum Glück geht es allen gut." erwiderte ich darauf. Es hätte nämlich auch ganz anders ausgehen können. Und Rin ist zum Glück auch unversehrt bei uns.

Dann fiel mir der Grund ein, warum ich aufgewacht war. "Und worum ging es in dem Streit eben? Es ist doch alles gut gegangen oder nicht?"

Es War Einmal... Where stories live. Discover now