Kapitel 29 "Die Bedingung"

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Kapitel 29 "Die Bedingung"

„Ist alles in Ordnung, junge Dame?" Die Lichter des Autos, das vor mir gestoppt hatte, blendeten mich und brachten mich dazu die Augen zu schließen. Ich hielt eine Hand vor mein Gesicht, um meine Augen zu schützen.

„Was tun Sie hier draußen so spät nachts? Können Sie sich ausweisen?" Fragte der Polizist, als ich seine erste Frage nicht beantwortete.

Währenddessen war auch der andere Polizist aus dem Auto gestiegen und sie sahen mich beide abwartend an. Anstatt etwas zu sagen, holte ich bloß meinen Ausweis aus meiner Tasche und reichte ihn dem ersten Officer. Er beäugte ihn sorgfältig und ließ seine Taschenlampe ein paar Mal darüber schweifen, bevor er ihn mir zurückgab.

„Sie sind immer noch minderjährig. Haben Sie getrunken, junge Dame?"

Ich schüttelte bloß meinen Kopf. Die beiden dachten wahrscheinlich schon ich war stumm oder einfach nur schwer gestört.

„Was tun Sie dann hier draußen ganz alleine zu so einer Zeit, noch dazu ohne Schuhe?" Ich war mir sicher, dass der Polizist noch etwas darüber sagen wollte, dass ich wie ein Zombie aussah, aber sich dann doch dagegen entschied und mich stattdessen nur ansah.

„Ich..." Begann ich zu sprechen, aber stoppte gleich nach dem ersten Wort. Meine Stimme war wund vom ganzen Weinen und meine Kehle war so trocken, dass sie höllisch brannte.

Die beiden Polizisten sahen mich immer noch abwarten an, also räusperte ich mich und begann wieder zu sprechen.

„Ich war am St. Helen's Abschlussball. Aber da war dieser Junge. Er wollte, dass ich mit ihm komme, aber ich wusste nicht warum. Als er begonnen hat mich anzufassen, hab ich ihm gesagt, dass ich das nicht möchte und da ist er wütend geworden und gegangen." Bastelte ich mir schnell eine Lüge zusammen und hoffte, dass sie mir glauben würden.

Anscheinend taten sie das und der, der vorher meinen Ausweis angesehen hatte, sagte.

„Naja, er ist vermutlich noch immer irgendwo hier draußen. Das ist nicht unbedingt ein Ort an dem ein junges Mädchen ganz alleine sein sollte zu so später Stunde. Steigen Sie ins Auto und wir bringen Sie sicher nach Hause." Wies er mich an und deutete auf das Polizeiauto.

Nicht mal so eine schlechte Idee, da ich so wieso keine Ahnung hatte, wie ich nach Hause kommen sollte, ganz davon zu schweigen wo ich überhaupt war. Und zu Hause war gerade der einzige Ort, an dem ich sein wollte.

Ich raffte schnell meine Sachen zusammen, die ich neben mich auf den Gehsteig gelegt hatte und kletterte in das Auto. Die Polizisten stiegen auch ein und der, der die ganze Zeit mit mir gesprochen hatte, reichte mir seine Jacke.

Ich hatte nicht mal bemerkt, dass ich die ganze Zeit wie wild gezittert hatte, so dass sogar meine Zähne klapperten. Aber als der Officer mir seine Jacke anbot, nahm ich sie dankbar und wickelte mich in den warmen Stoff.

Wie fürsorglich von ihm. Vielleicht sollte ich es nächstes Mal lieber auf Polizisten abgesehen haben, anstatt auf High School Jungs. Aber es war zu früh für solche Scherzen und der Gedanke erinnerte mich an Adrian und brachte mich wieder zum Weinen.

Reiß dich zusammen, sagte ich mir selbst. Aber da waren all diese Gedanken an Adrian und seine Schwester und den Anruf und Abby und ihre Beziehung, die nicht nur körperlich gewesen war, und die Bedingung und seine Mutter und Adrian und so weiter.

Während der andere Polizist den Motor anließ, fragte der, dessen Jacke ich anhatte.

„Also, wo wohnst du, Tessa?"

„87, Privet Dr-" Wollte ich ihm schon meine Adresse sagen, aber änderte meine Meinung in der letzten Minute. „46, Crown Street, Westend." Sagte ich dem Polizisten und er nickte nur und sagte.

Promise? Promise! [1] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt