Kapitel 18 "Was Für Ein Peinlicher Moment"

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Kapitel 18 "Was Für Ein Peinlicher Moment"

Obwohl Adrian mich nach dem Kuss nach Hause gebracht hatte und wir die ganze Nacht SMS geschrieben hatten, war es eine Untertreibung zu sagen, dass der nächste Tag in der Schule seltsam war. Es war mehr als das. Vielleicht sogar so peinlich, dass man ein neues Wort dafür brauchte.

Ich hatte Adrian bis zur Mittagspause nicht gesehen, da wir nur 4 Kurse gemeinsam hatten, aber als ich die Cafeteria betrat, sah ich ihn an seinem üblichen Tisch mit seinen Freunden sitzen. Ich wusste nicht wirklich was ich tun sollte. Mein Instinkt sagte mir, einfach zu meinem üblichen Tisch zu gehen, an dem Peter, Kara und die anderen schon auf mich warteten. Aber andererseits würde es ziemlich unfreundlich sein, ihn einfach zu ignorieren, da ich mir sicher war, dass er mich bereits gesehen hatte. Und natürlich hatte er das.

Während ich in meinem Kopf immer noch mit mir selbst stritt was ich tun sollte, winkte er von der anderen Seite des Raumes, wo er saß. Also schluckte ich den schweren Kloß in meinem Hals und tat das einzig mögliche, das jetzt noch übrig blieb. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging hinüber zu seinem Tisch. Ich konnte Karas und Peters Blicke, die mir den ganzen Weg durch die Cafeteria folgten, in meinem Rücken spüren. Sie würden später ganz sicher hunderte Fragen haben.

„Hey." Murmelte ich und versuchte dabei so selbstbewusst wie möglich zu klingen, als ich vor seinem Tisch stehen blieb und nicht wirklich sicher war, was ich sagen sollte. Küssen war außer Frage, umarmen war so ziemlich dasselbe, die Hände schütteln wäre ziemlich komisch und dann war da nicht mehr viel übrig.

„Hey. Wie war dein Vormittag?" Fragte Adrian, der wie immer ruhig lächelte.

„Ähm, okay, denke ich?!" Antwortete ich und fühlte mich dabei mehr als unwohl in meiner eigenen Haut.

„Sehr gut. Willst du dich nicht hinsetzen?" Adrians Freunde hatten die ganze Zeit so getan, als würde ich nicht existieren, aber als Adrian mich einlud mich zu setzen, wurden auf einmal 8 Paar Augen in meine Richtung gedreht. Alle davon hatten denselben verwirrten, jedoch aber trotzdem beleidigenden, Blick in ihren Gesichtern.

Adrian schien das entweder nicht zu bemerken, oder es war ihm einfach egal, denn er schenkte mir bloß ein weiteres aufmunterndes, breites Lächeln. Ich ließ meinen Blick von Adrian zu seinen Freunden und wieder zurück wandern. Schien nicht so, als würden sie mich gerne in ihre nette kleine Freundschaftsrunde aufnehmen.

„Ich denke, ich sollte mich zu Peter und Kara setzen. Wir müssen immer noch, äh, über ein paar Sachen reden. Langweiliges Schulzeug, weißt du, aber trotzdem irgendwie wichtig." Versuchte ich eine Ausrede zu finden. Ich wollte mich schon umdrehen und zu meinem üblichen Mittagstisch gehen, als etwas total Unerwartetes passierte.

Adrian stand auf und nahm sein Tablett und sein Handy vom Tisch.

„Würd's dir was ausmachen, wenn ich mitkomme?" Und damit folgte er mir hinüber zu dem Tisch, an dem Peter, Kara und der Rest meiner Leute-mit-denen-ich-zu-Mittag-esse Menschen saßen. Und Adrians Platzwechsel ließ nicht nur mich absolut verwirrt dreinsehen, sondern auch seine Freunde, meine Leute-mit-denen-ich-zu-Mittag-esse Menschen und eigentlich alle anderen Leute in der Cafeteria auch.

„Hey." Begrüßte ich die anderem an unserem Tisch und setzte mich so wie immer neben Peter hin.

Adrian zwängte sich etwas zwischen mich auf die Bank und dann saßen wir bloß still da. Peinlichste.Mittagspause.Der.Geschichte.

Endlich sagte Adrian so als wäre nichts passiert. „Also. Was wolltest du mit deinen Freunden besprechen?"

„Ja. Tja, das ist eine brillante Frage Adrian. Also Tessa, was gibt's?" Fragte Kara und stahl ein paar Blicke zu Adrian, der die peinliche Atmosphäre um ihn herum gar nicht bemerkte.

Promise? Promise! [1] | ✓Where stories live. Discover now