Kapitel 20 "Nur Freunde?!"

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Kapitel 20 "Nur Freunde?!"

„Oh mein Gott. Ich dachte wirklich er würde sterben." Rief ich, als der Abspann von E.T. den Fernsehbildschirm erleuchtete. Ein paar Tränen tropften aus meinen Augenwinkeln. Adrian pausierte den Abspann und sah mich an, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, als er mir ein paar Tränen aus den Augen wischte.

„Alles in Ordnung?" Fragte er, während er die letzten Tränen mit seinem Daumen von meiner Wange wischte.

„Ja. Aber nur weil der Film ein Happy End hatte. Ich hätte ihn gehasst, wenn er gestorben wäre."

„Bist du immer so nah am Wasser gebaut?" Wollte Adrian mit einem Grinsen im Gesicht wissen und versuchte damit definitiv wieder mal, mich aufzuziehen.

„Ja. Ich hab sogar bei Bambi und Tarzan geheult. Ich verlier mich einfach viel zu leicht in fiktiven Werken und dann reagiere ich emotional immer über, wenn etwas Mitreißendes passiert. Es ist als hätte ich eine spezielle Verbindung zu den Charakteren und ich fühl mich immer, als hätte ich einen lieben Freund verloren, wenn ich ein Buch oder einen Film beende." Erklärte ich Adrian und er sah mich mit diesem Blick an, der ihn absolut nett und aufrichtig aussehen ließ.

„Also, sollen wir uns noch einen ansehen?" Fragte er und hielt die zwei verbleibenden hoch, Breakfast Club und Zurück In Die Zukunft. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr und musste sofort gähnen.

„Ich denke wir sollten das verschieben. Es ist schon spät und morgen ist Schule und weißt du." Sagte ich und sah ihn an. Er ließ die Filme in seinen Händen langsam sinken und nickte.

Aber irgendwie hatte sich sein Gesichtsausdruck bei meinen letzten Worten verändert. Ich wusste nicht wieso, aber auf einmal sah er so beleidigt aus.

„Okay." Auch sein Tonfall hatte sich auf meine letzten Worte hin geändert. Hatte er vorhin in einer leisen und sanften Stimme gesprochen, so hörte er sich jetzt ziemlich gekränkt an.

„Bist du sicher, dass es okay ist? Du hörst dich nämlich nicht so an." Hinterfragte ich seine plötzliche Stimmungsschwankung sofort.

„Ja. Sicher. Ich dachte einfach nur, dass die Einladung einen Film in deinem Zimmer zu sehen... ach, vergiss es. Es ist ohnehin nicht so wichtig. Ich hab die Dinge einfach falsch interpretiert." Sagte er und stand von meinem Bett auf. Plötzlich schien er es ziemlich eilig zu haben.

Was hatte er gedacht, als ich ihn eingeladen hatte zu mir zu kommen und einen Film zu schauen? Was hatte er in meine Einladung hineininterpretiert? Das ich über ihn herfallen würde, sobald die Tür sich hinter uns geschlossen hatte? Das ich mehr wollte, als nur einen Film zu gucken? Das ich ihn fragen würde, über Nacht zu bleiben?

Ich meine, versteht mich nicht falsch, ich hatte das Händchenhalten und gelegentlich Küsschen austauschen während des Films gemocht. Ich hatte es wirklich gemocht. Aber das bedeutete nicht, dass ich bereits herausgefunden hatte, was wir eigentlich waren. Ich hatte noch immer nicht herausgefunden, was ich für ihn empfand. Und ich war immer noch unsicher, ob wir mehr als nur Freunde waren oder ob diese Sache zwischen uns eine Zukunft hatte. Er konnte nicht erwarten, dass ich mich innerhalb von 3 Sekunden in ihn verliebte.

„Adrian, hör zu. Ich hab heute Abend mit dir wirklich genossen und ich hätte wirklich Lust das irgendwann zu wiederholen. Aber ich bin mir nicht ganz sicher was... wir haben? Ich meine was bedeutet diese Sache zwischen uns? Wie denkst du über uns?" Fragte ich, während er schon begonnen hatte in seiner Tasche nach seinen Schlüsseln zu suchen, bereit jederzeit zu gehen.

Meine Frage ließ ihn trotzdem aufsehen. Und er sah mich an, lange und prüfend, als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen, um herauszufinden was das Richtige zu sagen war.

Promise? Promise! [1] | ✓Where stories live. Discover now