17. OFFENE WUNDEN

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-ˋˏ *.·:· KAPITEL SIEBZEHN ·:·.* ˎˊ-
— OFFENE WUNDEN —

* ˎˊ-— OFFENE WUNDEN —

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1943 | SSR STÜTZPUNKT, ITALIEN — Es war eine dumme Aktion, ohne ein Wort und völlig alleine, in die  besagte Hydrabasis zu stürmen

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1943 | SSR STÜTZPUNKT, ITALIEN — Es war eine dumme Aktion, ohne ein Wort und völlig alleine, in die besagte Hydrabasis zu stürmen. Steve Rogers, war ein Idiot. Doch er hatte Bucky und die anderen gerettet und vielleicht, kam es für diesen Moment, nur darauf an. „Du hättest sterben können, Steve." Sagte Elisabeth ernst, als sich die zwei alleine in ihrem Zelt befanden, da sich dort ihr Sanitärset befand. „Ich weiß." Antwortete er bewusst, doch wagte es nicht sie anzusehen. „Aber ich bin noch hier." Fügte er hinzu, als sie ihre Augen rollte.

Sie war nur bei ihm, um ihren Job zu erledigen nichts weiter. Sie sollte sich um seine Verletzungen kümmern, nichts weiter. Ihm war bewusst, dass sie ihm nicht verziehen hatte, dass er sie in Brooklyn alleine gelassen hatte.

„Zieh dein Hemd aus." Wies sie ihn an, doch merkte erst im Nachhinein, wie unbehaglich sie dabei klang. „Was?" Steve schluckte nervös, denn irgendwie schämte er sich vor ihr. Auch wenn er jetzt anders aussah, war sie immer noch das Mädchen, dass er liebte. Ob sie aber das gleiche für ihn empfand, bezweifelte er...

„Ich soll doch deine Wunden versorgen." Wiederholte sie und legte sich die Sachen, die sie für ihn benötigte zurecht. Steve nickte tollpatschig und begann seine braune Lederjacke und das Hemd darunter auszuziehen.

Ungewollt fanden ihre Augen, seinen Oberkörper und nahmen jeden einzelnen Muskel wahr. Er sah nicht mehr aus wie ein Junge, sondern wie ein Mann. Und nun wurde sie ebenfalls etwas schüchtern in seiner Gegenwart, denn auch er war schließlich derjenige, für den sie all die Jahre Gefühle hatte.

Sie schluckte und unterbrach ihr starren, fokussierte ihre Konzentration lieber auf die blutigen Wunden, die seinen Oberkörper verzierten. „Was ist passiert?" Fragte sie ruhig und gelassen, so wie sich eine normale Untersuchung gehörte. „Wurde ein paar mal angeschossen." Antwortete er und zeigte auf seine linke Seite, welche mehrere Streifschüsse aufwies. „Und paar mal erstochen." Fügte er hinzu und legte seine Hand auf seine rechte Schulter.

Vorsichtig studierte Elisabeth seine Wunden und erstellte in ihrem Kopf einen Plan, wie sie weiter vorgehen sollte. „Okay, ich krieg das hin. Du wirst schon wieder." tröstete sie ihn selbstbewusst. „Ich hab auch nicht an dir gezweifelt" sagte er und lächelte sie an.

Er hatte explizit angeordnet, dass sie diejenige war die sich um ihn kümmern sollte, auch wenn es tatsächliche Fachleute dafür gab. Er wollte nur sie haben, sonst keinen.

Es war nicht das erste mal, dass sie sich um seine Verletzungen kümmern musste. Schon in Brooklyn, war sie diejenige die ihn immer nach einer Prügelei verarzten musste. Und Steve war einfach dankbar, sie zu haben.

Sie schnappte sich ein weißes Tuch und übte leichten Druck auf seine Schusswunde aus, wodurch die Blutung irgendwann schließlich aufhörte. „Okay, das wird jetzt ein bisschen weh tun." warnte sie, als sie als Nächstes vorhatte die Wunden zu reinigen. Sie träufelte etwas Wasserstoffperoxid auf einen Waschlappen und begann, es vorsichtig auf die Wunden zu reiben.

Während sie ihm gegenüber saß, konnte sie sehen, dass er bei der Berührung sich anspannte. Sie merkte, dass es ihm ein wenig weh tat, als er seine Hand instinktiv auf ihren Oberschenkel legte. Nun war sie aber diejenige, die bei seiner Berührung etwas spürte, doch sie wollte es noch nicht zu guten oder schlechten Gefühlen zuordnen.

Als sie fortfuhr, wurde sein Griff immer fester. „Steve." Sagte sie leise. Er kehrte in die Realität zurück, lockerte seinen Griff und ließ seine Hand auf ihrem Bein ruhen. „Tut mir leid." entschuldigte er sich. „Schon in Ordnung. Ich bin fast fertig." sagte sie.

Steve entspannte sich leicht. Das war, bis sie anfing, den Schnitt auf seiner Schulter zu reinigen. Er biss die Zähne zusammen und drückte erneut unbewusst ihren Oberschenkel, doch sie störte es nicht. Immerhin war es, auch nicht viel anders als damals. „Ich bin fertig."

„Gott sei Dank." rief er aus, als sie daraufhin ein leises Lachen ausstieß. Sie schnappte sich eine Antibiotika-Creme und starrte Steve erneut an, doch ihr Blick war unlesbar. „Ich trag die hier noch schnell auf, damit du keine Infektion bekommst." Erklärte sie und mied mal wieder seinen Blick.

Steve nickte und spürte nun wie ihre weichen Finger seine Haut berührten und ganz sanft und vorsichtig über seine Brust glitten. Was sie jedoch nicht bemerkt hatte, war dass Steve sie die ganze Zeit angesehen hatte. Er war fasziniert, er fühlte sich in gewisser weise geborgen. Sogar der Schmerz ließ nach, als seine ganze Aufmerksamkeit auf ihr ruhte.

„Okay, noch ein Verband, dann bist du fertig." informierte sie ihn, als er ihr zunickte. Sie nahm ein paar weiße Bandagen in die Hände und legte sie vorsichtig über seine Wunden. Und noch immer sah Steve sie mit diesem besonderem Blick an. Diesem Blick, als wäre sie das einzigste Mädchen auf der Welt...

Diesmal hatte sie es aber bemerkt. „Was ist?" Fragte sie. „Nichts, du siehst nur wunderschön aus." Antwortete er ehrlich. „Du bist wunderschön." korrigierte er sich und merkte gar nicht wie breit er lächelte. Doch statt einer Antwort, mied sie erneut seinen Blick.

Sie wünschte, sie hätte seine vorherigen Worte überhört. „Nein." Schüttelte sie ihren Kopf. „Hör auf." Bat sie ihn und wagte es nicht ihn anzusehen. Wieso fing er jetzt damit an, wo sie ihn eigentlich vergessen wollte? Sie befanden sich mitten im Krieg, jetzt war nicht mehr der passende Zeitpunkt für sowas wie Gefühle.

„Warum hast du mich dann verlassen?" Hörte er ihre Stimme sagen, es war beinah nur ein Flüstern. Sie versuchte ihre Tränen zu verstecken, doch natürlich bemerkte Steve auch die. Sie hasste es zu weinen, dass wusste er. Aber dadurch wusste er, dass sie aufrichtig verletzt war, jedes Mal wenn er sie sah.

Und jetzt musste er, ihr schließlich die Wahrheit sagen. Er hätte ihr schon von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, doch er musste sie erst verlieren, um zu realisieren, dass er nicht ohne sie sein wollte. „Ich bin für dich in den Krieg gegangen." Begann er und sah ihr bedauerndes Kopfschütteln. Es machte keinen Sinn, was er von sich gab.

„Ich wollte, dass du bleibst." Sagte sie weinerlich und wütend zugleich. „Und ich wollte dich beschützen." Antworte er aufrichtig. Denn ein wahrer Held kämpft nicht, weil er das hasst was vor ihm steht. Sondern weil er beschützen will, was hinter ihm steht...

Endlich sah sie zu ihm auf, mit Tränen in ihren blauen Augen und ohne ihre Rüstung. „Ich wollte dich, Steven Grant Rogers." Sprach sie und lehnte ihren Kopf nach vorne, als sie ihre Augen verschloss. „Dir hat mein Herz schon seit Anfang an gehört, dass weißt du." Sagte er, damit sie es nun ein für alle mal wusste. Er sagte es, damit sie es aus seinem eigenen Mund hörte. Nun war er derjenige, der seinen Kopf nach vorne lehnte, nach vorne gegen ihre warme Stirn. „Bitte, lass mich nicht nochmal alleine..."

Er hörte sie weinen, was sein Herz sinken ließ. Auch er wollte sie nicht alleine lassen, aber tief im inneren wusste er, dass er es ihr nicht mehr versprechen konnte. Jetzt stand es anders um die zwei...

Liebe hatte keinen Platz auf einem Kampffeld.

𝐅𝐑𝐎𝐙𝐄𝐍 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓, steve rogersWhere stories live. Discover now