29. Kapitel

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Seit Wochen gingen wir uns aus dem Weg.
Keine Gespräche, noch nicht mal irgendwelche Blicke.

Es tat weh zu wissen, dass ich der Grund dafür war, dass er verletzt war.
Selber schuld, nicht wahr?

Während ich emotional am Ende war, so wurde der Schmerz, das schwarze pochende Loch in meinem Herzen immer größer. Und das lag definitiv nicht an meinem gebrochenem Herzen.

Ich lag schon seit dem vorherigen Tag im Bett. Nicht fähig mich zu bewegen. Dafür schmerzte es zu sehr.
Doch heute war anders. Schwierigkeiten beim Luft holen, Schmerzen bei der kleinsten Bewegung.

„Es ist bald soweit", murmelte ich immer und immer wieder vor mich hin. „Mein Zeit ist gekommen."

Erschöpft ließ ich den Arm über mein Gesicht hängen. "Ich bin so dumm."

Ich hörte ein leises klopfen an der Tür. 

"Ist offen!" rief ich mit heiserer Stimme und sank zurück in die Kissen. 

Kurz darauf erschien RM in der Tür. Ich war ziemlich überrascht, doch sein Gesichtsausdruck zeigte, dass auch er sich unterschätzt hatte. 

"Du siehst furchtbar aus. Geht es dir gut?" fragte er besorgt. 

"Inwiefern?" erkundigte ich mich. Wortlos reichte er mir den Spiegel der neben ihn auf der Kommode stand.

Ein Geist sah mir in die Augen. Blasse Haut, rote, trockene Augen und farblose Lippen. Ich sah aus wie ein Zombie. Aber, nach nur zwei Tagen?

"Du solltest dir Hilfe holen", bemerkte er. Ich schüttelte den Kopf. "Ne, lass mal. Ich pack das schon." 

"Du siehst aus als ob du sterben würdest." 

"Vielleicht tue ich das ja."

Er setzte sich neben mich auf die Matratze und flüsterte: "Mehr als eine Rettung wirst du nicht überleben."

"Wie-" Noch bevor ich nachfragen konnte, wurde mir schwarz vor Augen.


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Ich erwachte im Krankenhaus. Noch nie hatte ich mich so schlecht gefühlt. 

"Endlich bist du wach." 

Emmys besorgte Stimme drang an mein Ohr und noch nie war ich so glücklich jemanden zu sehen.

Ich streckte meien Arme nach ihr aus und fing bitterlich an zu weinen, als sie mich in ihre Arme schloss.

"Ich weiß. Ich weiß."

"RM hat dich hergebracht. War auch richtig so. Aber ich glaube da habe ich dir was verschwiegen."

Ich rückte von ihr ab. "Allerdings", schniefte ich. "Woher wusste RM von meiner Situation und von der Information, dass ich eine weitere Rettung nicht überleben würde?"

Emmy setzte sich neben mich und strich mir liebevoll das Haar aus dem Gesicht. 

"RM ist genau wie du und ich. Ein Schutzengel."

Mir blieb der Mund offen stehen.

"Er ist hier seit ein paar Jahren. Aber anders als bei uns beschützt er seine Familie."

"Das ist möglich?" Emmy nickte. "Ja, allerdings.. muss man dafür etwas bestimmtes im vorherigen Leben erreicht haben."

"Und was hat er erreicht?" "Gute Frage, es ändert sich immer nach jeder Person." 

"Das... ist überraschend." 

Plötzlich schnürte sich meine Kehle zu. Erschrocken krallte ich mich an Emmys Arm und versuchte nach Luft zu schnappen. Panik stieg in mir hoch. Ich zappelte und sah die Welt verschwimmen.

Und dann war es vorbei.

"Ich will das nicht." schluchzte ich. 

Noch bevor Emmy irgendwas sagen konnte zuckte es in meinem Körper und das letzte was ich sah, waren Tränen die in ihren Augen glänzten als ich unkontrolliert aus dem Raum rannte.

In Licht Geschwindigkeit befand ich mich auf dem Dach.

Ich hustete und taumelte vom Gebäude. Meine Flügel entfalteten sich und jagten durch den Himmel.

Es ging runter und das einzige was ich wahrnahm waren die unerträglichen schmerzen in der Brust.

Ich schrie als wir auf den Boden zuflogen. Ich hatte keine Kraft für eine Landung weshalb ich über den Asphalt katapultiert wurde.

Und dann traf mich etwas spitzes im Bauch.

"Gehts dir noch gut?" hustete ich. Der Angreifer war sichtlich verwirrt, diese Zeit nutzte ich und haute ihn KO.

"J- Joy?" JHopes stimme ertönte hinter mir.

"Du vollidiot", keuchte ich. Er kam zu mir gestürmt und nahm mich in seine Arme.

"Was passiert mit dir?" fragte er leise.

Ich lehnte mich nach hinten und strich ihm liebevoll über die Wange. "Ab jetzt wird alles gut."

Wie aufs Stichwort durchfuhr mich ein heftiger Schmerz. Ich schrie auf und krümmte mich in seinen Armen. Mein Körper fing flammen. JHope wich zurück und starrte in die flammen.

Langsam stand ich auf. Zusammen gesackt, hatte alles verloren, was an mir war.

"Ich liebe dich." flüsterte ich.

Bevor ich zu Asche zerfiel rannte er auf mich zu und schlang seine Arme um mich.

The Fallen Angel (JHope FF) beendetWhere stories live. Discover now