Kapitel 6

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Irgendwie wurde alles immer seltsamer. Wieso hatte dieses Mädchen ihn jetzt so angestarrt? Ich hoffte, dass es an ihr lag, und nicht an Anthony, und war froh, dass sie nicht in unsere Bahn einstieg, als diese endlich kam.

Anthonys Sicht:

In unserer Bahn war außer uns niemand, genau wie an der Haltestelle, trotzdem setzten Linda und ich uns nebeneinander hin. Sie packte ihr Smartphone raus und sah beschäftigt aus. Ich sah ihr unauffällig über die Schulter, vielleicht schrieb sie ja ihrem Freund. Nein, sie spielte Candy Crush, wie süß. Ich musste lächeln. Um wenigstens irgendwas zu sagen, fragte ich sie, obwohl ich es eigentlich wusste: "Wie viele Haltestellen muss ich nochmal fahren?" "Vier, aber wir sind ja schon zwei gefahren, also musst du relativ bald aussteigen. Sorry, ich war beschäftigt, aber ich sag' dir Bescheid, wenn du da bist." "Ja, du warst sehr "beschäftigt"", sagte ich und grinste. "Hey, hast du mir etwa über die Schulter geguckt?", fragte sie lachend, "was, wenn ich etwas Privates geschrieben hätte?" "Dann hätte ich direkt wieder weggeguckt, aber hast du ja nicht", erwiderte ich. "Stimmt auch wieder", sagte sie und zuckte mit den Schultern.
Noch etwa eine halbe Minute schwiegen wir und dann hielten wir an der dritten Haltestelle, also an einer vor meiner. "Jetzt oder nie", dachte ich, nahm meinen ganzen Mut zusammen, und stellte Linda die Frage, die mir schon im Kopf herumschwirrte, seit wir die ersten Worte gewechselt hatten. Mir war egal, dass ich am anderen Ende der Welt lebte und bald wieder weg fliegen musste.
"Kann ich vielleicht deine Nummer haben?"

Als mein Leben sich veränderte (Smosh FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt