Kapitel 12.: Der letzte Tag endet mit einer Hochzeit

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Ich erklärte ihm, dass mir das gerade zu schnell gehen würde und ich dazu nicht bereit wäre. Wir waren nicht einmal so lange zusammen und dann ein Baby? Er schaute zum Boden und musste etwas schmunzeln.

,, Ja du hast recht. Ich mache mir nur Sorgen, dass du mich verlassen könntest oder du mich nicht mehr lieben kannst," meinte er und schien sich selber wieder verstehen zu können.

Ich stand auf und küsste ihn. Sanft streichelte ich dabei durch seine fluffigen Haare und versicherte ihm, dass ich ihn nicht verlassen würde. Wir umarmten uns länger und ich versuchte ihn zu beruhigen, als er mich dann auf einmal vor sich hielt und mich mit ernstem Blick ansah. Er ging danach auf die Knie und lächelte sanft.

,, Dann bitte ich dich mich zu heiraten."

Wieder verlor ich meine Sprache. Ich soll ihn heiraten? Meinte er das ernst? Mir gefiel der Gedanke, aber es war noch für so etwas viel zu früh. Ich wollte etwas sagen, aber dann sah ich Zacks ernsten Blick. Diese Idee schien er schon länger gehabt zu haben. So richtig durchdacht schien diese aber nicht. Trotzdem machte es mich glücklich. Immerhin sind wir beide in dieser Zeit so dolle zusammengeschweißt und ich liebe ihn auch sehr.

,, Ja. Gerne würde ich deine Frau sein wollen. Wie machen wir das? Wie heiratet ihr Dämonen?"

Auch wenn es schnell ging, brannte ich richtig auf diese Heirat. Zack erhob sich und musste überlegen. Dann erklärte er, dass es keine Feierlichkeit ist, sondern eher ein Eid vor allen anderen Dämonen. Damit alle wissen, dass es eine Prinzessin gibt und sie mir genauso gehorchen müssen wie Zack. Bloß, dass bei Meinungsverschiedenheiten er mehr Mitsprache besitzt.

Auch wenn es seltsam klingt, aber mehr wollte ich nicht. In meiner Welt hätte man das groß gefeiert. Mit kirchlich- oder unkirchlicher Vereidigung. Zusammen mit Familie und Freunden. Aber da ich große Aufmerksamkeit noch nie so mochte war mir diese Methode viel lieber. Ich willigte ein und ein paar Tage darauf geschah es.

Zack zog sich seine Kriegsrüstung an und ich meine weiße. Er hielt bei der Anwesenheit aller Dämonen eine kurze Ansprache, dass ich die neue Prinzessin sei und Mitherrscherin bin ab diesen Tag. Als er mir dann als Zeichen seiner Zuneigung mich küssen wollte und es der glücklichste Moment in meinem Leben zu sein schien wurde ich ohnmächtig. Zack rief panisch meinen Namen, doch seine Stimme verblasste immer mehr in der Dunkelheit.

WAS PASSIER JETZT?! Es sollte ein glücklicher Tag für mich und für ihn werden. Warum passiert das?! Ich bin in kompletter schwärze umgeben. Mein Körper... wieder fühlt sich wie dieser wie Luft an. So leicht und schwebend im Nirgendwo. Keine Stimmen. Keine Geräusche. Einfach absolute Leere. Langsam vergesse ich zu atmen. Wie ging das nochmal? Was ist atmen überhaupt? Ich weiß es nicht mehr. Denken tut weh! Es verbraucht fast meine ganze Energie...

Schlafen. Genau ich schlafe kurz und wache dann wieder bei Zack auf. Wir werden weiter leben und ich werde glücklich weiter leben ohne Reue. Ein besseres Leben als das was ich vorher hatte. Vorher war ich alleine. Keiner hat mich verstanden und ich wurde immer nur verachtet, obwohl ich nie jemanden etwas böses getan habe. Es lag an meiner Erscheinung. Alle hassten mein Aussehen. Verurteilten mich nach meinem Aussehen.

Diese Welt hatte ich nicht verdient. Es war gut, dass der Bus damals abgestürzt war. Das die, die mich verachteten ihre Strafe erhalten haben für das, was sie mir angetan haben. Was wohl mit ihnen passiert war? Darüber habe ich bis jetzt noch nie drüber nachgedacht. Vielleicht waren sie auch in dieser anderen Welt.

Doch jetzt ist nicht die Zeit dafür darüber nachzudenken. Jetzt bin ich müde... . Jetzt möchte ich in Ruhe schlafen.

Eine zweite ChanceWhere stories live. Discover now