Kapitel 10.: Vollendete Kraft

4 2 0
                                    

Ein ganzer Schwarm Dämonen kamen angeflogen. Das Ziel weiter aufzusteigen trieb sie an und man spürte, wie ernst es ihnen war. Zack ging mit mir ins Kolosseum und setzte sich auf seinen großen Tron. Er klopfte auf sein Knie. Anscheinen wollte er, dass ich darauf Platz nehme. Ich war mir unsicher, nahm sein Angebot trotzdem an. Immerhin war ich dünn. Als ich dann auf sein Knie Patz nahm und ich hinunter auf das Feld sah, ging es auch gleich los.

Zack schnipste und zwei Dämonen stiegen in den Ring. Einer davon eher gewöhnlich und ein anderer sehr heraus stechendend. Der andere trug wie Percival eine Rüstung. Diese jedoch hatte als Kopf einen Wolf und seine Waffe war eine Sense. Bevor der Kampf anfing, wollte mich Zack einweisen, bevor ich später meinen ersten Schritt mache.

,, Die Kämpfe in dieser Arena sind immer gegen meinen Ritter mit dem Wolfshelm. Wer gegen ihn eine längere Zeit aushält oder ihn besiegt kommt weiter. Die, die nicht weiter kommen sterben bei ihm im Ring. So einfach ist es," erklärte er mir.

Wieder schluckte ich und man sah mir bestimmt die Nervosität an. Zack streichelte sanft meinen Kopf und meinte, dass er mich nicht so hart dran nehmen wird und mir im schlimmsten Fall aus der Klemme hilft. Nach dem er mir das versprach, ging der Kampf zwischen den beiden Dämonen los. Doch bevor dieser richtig losgehen konnte schlug der Ritter mit einen schnellen und präzisen Schlag zu und gewann sofort. Schwarzes Blut flog durch die Luft und er schüttelte mit einer Handbewegung das Blut von seiner Waffe ab.

Bei diesem Anblick erstarrte ich. Es dauerte keine drei Sekunden und der andere Dämon wurde ausgelöscht. Danach fragte Zack, ob ich bereit sei. Leicht schüttelte ich mit dem Kopf.

,, Na komm. Es wird bestimmt lustig," meinte er dann mit positiver Einstellung.

,, Vielleicht lernst du dann etwas dabei."

Ich seufzte und zeigte meine Flügel. Der Druck war zu groß, um abzulehnen. Nur langsam flog ich in's Feld und landete widerwillig. Zack hob gespannt den Arm und schaute zu dem Ritter.

,, Hey du! Nimm sie nicht zu hart dran, verstanden?!"

Er hatte einen finsteren Unterton, der schon ziemlich bedrohlich wirkte. Der Ritter nickte daraufhin und stützte daraufhin seine Sense auf den Boden ab. Ich merkte, dass es bald losgehen würde und machte mich bereit, aber ich glaube sich darauf vorbereiten zu können ist fast unmöglich. Zumindest für mich. Auf einmal sank Zack seinen Arm und signalisierte den Start. Sofort raste der Ritter auf mich zu und holte zu einem Schlag aus.

Als er zu schlug wich ich knapp aus, stieß mich jedoch an der Kolosseum Wand, da ich das Gleichgewicht verlor.

,, Das fängt ja toll an!" Dachte ich mir, während ich versuchte die Schläge auszuweichen.

Immer nur knapp verfehlte mich die Sensenklinge, doch das machte es nicht besser.

,, Komm schon! Wo sind meine schnellen Reflexe?! Wo ist meine Kraft?!"

Mit jedem Schlag, den ich auswich wurde mir wärmer und es zerrte an meinem Körper, da ich hoch konzentriert ausweichen musste. Immer und immer wieder schlug er. Seine Ausdauer schien unendlich und in einem Moment war ich unkonzentriert und er traf mich. Mitten in den Brustkorb. Von vorn sah ich die Klinge durch meinen Rücken gestochen heraus ragen. Blut spritzte und quellte aus meinem Körper. Übersäht mit meinem eigenen Blut fiel ich langsam auf die Knie.

,, STOPP! AUFHÖREN!" Brüllte Zack und kam sofort in den Ring geflogen.

Er nahm mich in den Arm und hatte einen erschrockenen Blick. Ich hustete und meine Sicht verschwärzte sich mit jeder Sekunde immer mehr. Wie kleine schwarze Schneeflocken bildeten sie sich in meinem Augenlicht.

,, War ...*HUSTEN* ich gut?" Fragte ich zitternd.

Mir wurde sehr kalt und der Schmerz in meiner Brust verblasste. Das erste mal wurde ich in dieser Welt stark verletzt. Und diesmal... war es anscheinend auch das letzte mal. Zack drückte mich und war in dieser Situation überfordert.

,, Das... wollte ich nicht! Leila! Ich wollte nicht... ."

Langsam merkte ich, wie mein Atem schwächer wurde. Auf einmal tränte Zack. Doch anstatt Tränen, kam Purpur rotes Blut heraus. Mit letzter Kraft hob ich meinen Arm und legte meine Handfläche an seine Wange an. Mit meinem Daumen wischte ich etwas von seinen Tränen weg.

,, Nicht weinen," kam es leise aus meinem Mund.

Plötzlich kam ein starker Impuls aus meinem Körper. Als ob dieser sich gegen die Verletzung wehren würde. Heilt er mich jetzt? Bitte. Bitte lass mich nicht sterben. Ich möchte leben. Hier. Hier bei Zack. Mit ihm zusammen. In dieser Welt, in der ich hinein passe und mich wohl fühle.

,, Komm schon Körper," flüsterte ich und richtete meinen Oberkörper leicht an.

Ich biss meine Zähne zusammen und auf einmal heilte sich die Wunde langsam. Erleichtert wollte ich aufatmen, da ich mich mit jeder Sekunde besser fühlte, doch auf einmal ging etwas schief. Meine rechte Hand bekam Krallen und ich schlug mit einem Satz Zack gegen die Kolosseum Mauern. Mein Körper... wurde eigenständig! Nein! Nicht ganz. Er signalisierte Gefahr von allen Seiten. Plötzlich platze meine Haut auf und ich fing an schnell zu wachsen. Mein Körper war übersäht von Federn und ich wurde wieder zum Drachen. Groß und mit uneingeschränkter Kraft.

Mein Geist war komplett überfordert. Ich zitterte und knurrte durchgehend. Mit einem Ruck setzte ich mich auf meine Hinterbeine und fing an wie wild brüllen. Zack richtete sich wieder auf. Er schien nicht sehr verletzt worden zu sein, jedoch sah er mich besorgt an.

,, ZACK!!!"

Sprach ich mit zischend knurrender Stimme.

Dann schüttelte ich meinen Kopf und konnte nur noch an eine Sache denken: An's fliegen. Ich wollte hoch. Hoch hinauf in den Himmel und frei sein. Meine Flügel streckten sich komplett und ich hob ab. Zack wartete nicht lange und kam mir hinterher. Ich blickte nur vor mich und wollte hoch. Doch bald wurde ich gestoppt. Zack flog vor mich und sagte, ich soll mich beruhigen. Ich sei nicht mehr ich selbst. Er schien sich sehr zu sorgen.

Zornig knurrte ich ihn daraufhin an, obwohl ich das nicht wollte. Daraufhin streichelte er meine lange Drachenschnauze und lächelte mich an. Er wüsste, wie ich mich gerade fühlen würde. So viel Kraft und so viele offene Möglichkeiten.

,, Flieg nicht dahin. Bleib bei mir," sagte er mit sanfter Stimme und streichelte mich weiter.

Eine zweite ChanceWhere stories live. Discover now