Streit

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Hey,

ich kann nicht mehr länger warten hihi
Ehm, regt euch nicht zu sehr auf👀

All the Love ~ L xx

《♡》

Müde schleppe ich mich in die Küche. Es ist zwar schon Zehn Uhr und Uni hab ich erst um Elf, aber der Tag gestern hat mich so fertig gemacht, dass selbst ich mich wie gerädert fühle. Ich habe beim Feiern sogar auf den Alkohol verzichtet und trotzdem fühle ich mich, als hätte ich einen Kater. Das ist doch scheiße.

Warum fühlt man sich körperlich beschissen, wenn Grund dafür nur im Kopf stattfindet?
 
Ich bin etwas überrascht, Harry in der Küche zu sehen. Eigentlich dachte ich, dass er um diese Uhrzeit schon in der Uni ist. Schöne scheiße, hätte ich das gewusst, hätte ich mich vorher umgezogen.

Mit einer noch schlechteren Laune als zuvor, laufe ich an Harry vorbei zu unserem Kühlschrank und öffne ihn. Wie jeden Morgen stehe ich davor und weiß absolut nicht, was ich essen soll. Auf nichts habe ich so wirklich Lust. Neugierig schiele ich zu Harry rüber, der sich gerade eine Banane kleinschneidet. Neben ihm steht eine Schüssel mit Cornflakes und Milch. Sieht so aus als würde er sich Müsli machen und das auch noch mit Obst. Oh er ernährt sich ja so gesund, pff wer braucht schon Vitamine?
 
Genervt greife ich mir meine Pizza von gestern und die Colaflasche unten im Eck.

Tja es können sich wohl nicht alle so gut ernähren wie das Grübchen-Monster. Ich bin mir sicher, dass er mir schon vorhin guten Morgen gesagt hat, aber natürlich habe ich es einfach ignoriert. Nicht das er es noch Liam und Niall erzählt. Ich verdrehe meine Augen wegen meinen eigenen Gedanken. Ignoriere Harry aber weiterhin, als ich zum Sofa stampfe und den Fernseher anschalte.

Natürlich kommt nichts, was mich auch nur ansatzweise interessiert, aber das ist mir jetzt egal. Ich lege meine Füße auf den Tisch, klemme die geöffnete Colaflasche zwischen meinen Körper und Arm und beginne mir die kalte Pizza in den Mund zu stopfen.

Soll sich der Avocado-fresser doch denken, was er will.
 
Zu meiner Verwunderung setzt er sich neben mich auf das Sofa, anstatt an den Esstisch. Seine Anwesenheit stört mich. Ich weiß es ist kindisch, aber die Sache von gestern lässt mich einfach nicht los. Liam hat zwar nur das Sandwich erwähnt, aber wer weiß ob Harry ihnen nicht noch mehr erzählt hat. Außerdem ist die Sache mit dem Sandwich schon schlimm genug. Es wirft ein falsches Licht auf mich. Ich sollte ab jetzt vorsichtig in Harrys Nähe sein, wer weiß was er alles weiter erzählt.
 
Um Harry zu vertreiben, fange ich laut an zu Schmatzen, doch das scheint ihn wenig zu beeindrucken. Er reagiert noch nicht mal ansatzweise darauf. Gut okay, dann fahre ich einfach ein paar schwerere Geschütze auf. Ich trinke drei kräftige Schlucke direkt aus der Colaflasche und rülpse so laut ich kann.
 
Doch nichts. Nicht mal ein Wimpernschlag.
 
Genervt blase ich meine Backen auf und pfeffere mein angebissenes Stück Pizza zurück auf meinen Teller, bevor ich aufstehe und in die Küche laufe.

Ich hab keinen hunger mehr.
 
Nachdem ich die Pizza wieder zurück in den Kühlschrank gestellt habe, drehe ich mich um und bin dabei völlig mit der Frage beschäftigt, ob ich mich nochmal für zehn Minuten hinlegen sollte. Fast wäre ich gegen Harry gelaufen, der sich mir mit Absicht in den Weg gestellt hat.
 
„Okay was ist los? Was hab ich gemacht?" ,will der Lockenkopf jetzt von mir wissen und sieht mich mit verschränkten Armen an. Seine Stimme klingt fordernd. Als ob ich ihm das sage. Ich verdrehe meine Augen als Antwort und will mich an ihm vorbei drücken, doch er macht es mir unmöglich. Wütend sehe ich ihn an. Ich bin sowieso schon kein Morgenmensch, noch dazu ist der Tag heute extra beschissen und ich habe erst recht keine Lust mit ihm zu reden. Das beste für uns beide ist es, wenn er mich einfach in mein Zimmer gehen lässt.
 
„Seit Gestern verhältst du dich abweisend mir gegenüber" ,versucht er nochmal etwas aus mir rauszubekommen. „Ich bin für gewöhnlich abweisend, also gewöhn dich lieber dran."
 
„Das glaub ich dir nicht, vorgestern warst du es nicht und am Anfang von gestern auch nicht. Erst nachdem..." Harry lässt den Satz unbeendet in der Luft hängen. Er sieht mich so an, als wäre ihm etwas klar geworden. „Seit Niall das Sandwich erwähnt hat, verhältst du dich mir gegenüber so komisch. Hätte ich es ihnen nicht erzählen dürfen? Ich dachte nicht, dass es schlimm wäre, wenn ich von dem Sandwich erzähle. Mehr habe ich wirklich nicht gesagt. Liam meinte schon du hättest irgendein Vertrauensproblem und ich-"

Ab dem Punkt verliere ich komplett meine Nerven. Gut zu wissen, dass Liam scheinbar durch die Weltgeschichte läuft und Jedem erzählt, dass ich ein Vertrauensproblem habe.

Sauer unterbreche ich ihn und hebe drohend meinen Zeigefinger.
 
„Hör mir gut zu Wischmopp. Nur weil ich einmal nett zu dir war, heißt das nicht, dass ich das zur Gewohnheit werden lasse. Ja, ich hab dir Essen gemacht, aber nicht weil mir irgendetwas an dir liegt. Wir sind noch nicht mal Freunde. Du bist mit Niall und Liam gut, aber nicht mit mir. Wir sind lediglich Mitbewohner und wenn du eine entspannte Zeit hier haben willst, dann geh mir verdammt nochmal nicht auf den Sack" ,werfe ich ihm rasend vor Wut vor und registriere gar nicht so wirklich, was ich ihm da eigentlich vor den Kopf werfe. Ich bin verletzt und verunsichert, da ist es normal für mich in die Offensive zu gehen. Harry sieht mich zuerst ziemlich perplex und getroffen an, bevor er seine Schultern wieder strafft und meinen Gesichtsausdruck spiegelt.
 
„Nur weil dich offensichtlich irgendjemand verletzt hat, musst du mir nicht dasselbe antun. Ich dachte nicht, dass wir Freunde sind, aber eigentlich dachte ich, wir wären auf einem guten Weg dahin. Scheinbar habe ich mich getäuscht, so wie so ziemlich bei allem was dich betrifft" ,entgegnet er ebenfalls sauer und starrt mich mit seinen grünen Augen förmlich in Grund und Boden. Ich lasse mich allerdings nicht einschüchtern, sondern halte mit eiskalter Mine dagegen.
 
„Wobei, vielleicht lag ich mit einer Sache doch richtig" ,kommt es langsam von ihm. Ein Schmunzeln schleicht sich auf seine Lippen, aber es ist keines seiner üblichen, fröhlichen. Dieses hat etwas gemeines.
 
„Ach ja, und bei was?" ,frage ich ihn herausfordernd, was sein Schmunzeln noch länger werden lässt. Sein Blick gibt mir das Gefühl, als wüsste er etwas, was ich nicht weiß.
 
„Bei deiner Sexualität."
 

Only The Brave // LarryWhere stories live. Discover now