Time ¶ TaeKook

15

Taehyung und ich räumen gerade sein Zimmer auf, beziehungsweise er räumt es auf und ich habe eine Liste in der Hand. Die Zeit wird knapp, wir haben noch zwanzig Tage zusammen.

"Wir müssen noch unsere Kleider spenden und die Beichte abnehmen lassen", sage ich zu Taehyung, während ich die To Do-Liste durchgehe. "Ich habe nichts zu beichten. Außer, dass ich jemanden Liebe, der nicht mit meiner Seele verknüpft ist", antwortet er und stellt sich direkt vor mich hin. Er legt seine Hände auf meine Taille und ich schlinge meine um seinen Hals.

"Das ist die einzige Sünde, die uns Gott zuschreiben kann", bestätige ich und unsere Nasen reiben sich sanft aneinander. Mein Herzschlag geht schneller als je zuvor, als ich in seine Augen blicke und wir so dastehen. "Du glaubst nicht wie sehr ich dich liebe", hauche ich und er legt seine Stirn auf meine. "Und du erahnst kaum, wie sehr ich deine Liebe erwidere", antwortet er und unsere Lippen sind wenige Millimeter voneinander getrennt. "Sollen wir es wagen?", fragt er leise und ich betrachte seine Lippen, als wären sie die verbotene Frucht und er die Schlange, die Sie mir anbietet.

"Das ist verwerflich", erwidere ich mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme und er lacht leise. "Ich denke unsere bloße Existenzs ist verwerflich", erwidert er und unsere Lippen streifen sich. Ohne Druck und trotzdem geht ein Schauer über meinen Körper.

Taehyung ist nicht mein Gegenpart.

Ein Arzt kann das in einem Gentest sogar feststellen, ob sich zwei Seelenverwandte gefunden haben und wir haben es testen lassen. Taehyung es ist definitiv nicht. Also würde dieser Kuss auch nichts auslösen.
Mit diesem Wissen drücke ich endlich meine Lippen auf seine. Meine Welt bleibt stehen. Ich habe das Gefühl, dass selbst das Blut in meinen Venen aufhört zu fließen.

Alles was ich spüre ist das atemberaubende Gefühl, welches unser Kuss auslöst.

Wir lösen uns lange nicht, er hält mich fest umschlungen an seinen warmen Körper und gibt mir Schutz. "Jetzt will ich noch viel weniger sterben", flüstere ich danach und er umarmt mich einfach nur, sein Gesicht liegt auf meiner Schulter und ich spüre bald seine Tränen durch meinen Pullover sickern...