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Ruth
Der weitere Weg bestand aus erheblich weniger Sand und mehr Sein. Leider war die Vermutung das es Sandstein war richtig und alles bröckelte und bröselte weg sobald man genug Gewicht auf dem Stein abstützte. Aris und ich unterhielten uns während die anderen einen Plan machten. Aris war echt schlau, aber ziemlich schüchtern, weshalb mich seine Guten Ideen echt wunderten. Warum hatte er sie nicht schon früher mit der Gruppe geteilt? Doch ich war nicht richtig bei der Sache, den meine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Traum von letzter Nacht. Plötzlich kam Branda und erzählte mir das sie und Thomas sich wieder vertragen hatten.,,Ja ich weiß hab ich ja gesehen, ich bin Froh das ihr euch wieder vertragenhabt",meinte ich und lächelte sie breit an.,,Und wie läuft's bei dir so? Hat schon jemand dein Herz erobert!?",fragte sie und sah mich belustigt an als ich rot wurde.,,Nein, was denkst du dir eigentlich immer aus?!",meinte ich dann und sah sie ein klein wenig wütend an.,,Und wer ist es?",fragte Branda trotzdem zuckersüß und neugierig.,,Niemand warum glaubst du mir nicht!?",sagte ich und ging dann weg. Konnte ihr doch egal sein! Ich benahm mich zwar wie ein 10 Jähriges Kind, aber das war mir im Moment egal.

Langsam verpuffte meine Wut auf Branda wieder und ich bereute es schon fast sie angefahren zu haben, aber nur fast, den irgendwie hatte sie es auch verdient! Wieso musste sie auch vor Aris damit anfangen, obwohl ich hätte es ihr eh nicht gesagt, also war es auch egal. Ich würde mich ihr erst anvertrauen wenn ich mir meiner Gefühle komplett sicher war! Da kam sie auch schon und lachte mit Thomas zusammen. Ich war schon wieder zu angestrengt damit über die großen Steinbrocken zu klettern die in der Schlucht lagen durch die wir mühsam liefen, als das ich mich wirklich mit ihr befassen könnte. Irgendwie war es komisch nicht über alles mit ihr zu sprechen und ich mochte das gar nicht. Aber genau so wenig mochte ich die Schlucht. Es war Angsteinflösent wie hoch die Wände an beiden Seiten in die Höhe ragten. Zwischen ihnen waren nur um die 3 Meter Platz die immer enger wurden. Außerdem konnte man nicht voraus schauen weil die Schlucht eine leichte Kurve machte und so die Sicht auf den Ausgang versperrte. Wieder kletterte ich über einen großen Stein der auf dem dünnen weg lag. Wenigstens gab es Schatten und wir konnten auch jetzt am Nachmittag laufen. Das hieß allerdings keine Ausreden für eine Pause. Und das hieß wiederum das wir jetzt schon seit einer halben Ewigkeit liefen.

Langsam machte die Schlucht oder eher gesagt der Weg in der Schlucht einen leichten Anstieg. Die Wände wurden immer niedriger und der Weg führte immer weiter nach oben. Ein Ende war abzusehen. Das beruhigte mich ungemein. Vielleicht noch 2 oder 3 Stunden laufen und dann wären wir aus der Schlucht raus. Endlich! Allerdings waren wir jetzt schon über 7 Stunden unterwegs und die Erschöpfung war allen deutlich anzusehen. Endlich sprach Jorge die erlösenden Worte:,,Das ist genug für Heute, hier werden wir eine Pause machen!" Alle freuten sich und im nu lagen und saßen alle auf dem Boden und aßen etwas. Ich lehnte an der Felswand etwas abseits und sollte eigentlich endlich schlafen als Branda kam.,,Hey es tut mir leid, also das heute morgen",meinte sie leise.,,Wow! Du entschuldigst dich?!",meinte ich lachend. Das war so gar nicht die Branda die ich kannte!,,Bild dir bloß nichts drauf ein!",meinte Branda und setzte sich zu mir. Wir lehnten uns aneinander und ich fühlte mich gleich viel besser. Es war zwar kein richtiger Streit gewesen, aber es hatte sich schlecht angefühlt. Als ich schon im Halbschlaf war flüsterte mir Branda noch ins Ohr:,,Ich werde schon herausfinden wer es ist, da sei dir sicher Ruth!" Sie konnte schöne Momente aber auch echt gut Ruinieren!

Als ich aufwachte war es früer Morgen. Warscheinlich 5 Uhr. Es war angenehm dunkel, doch ich konnte erkennen das es bald schon hell und warm werden würde. Branda die an mir gelehnt schlief brummte genervt als ich aufstand um etwas zu essen. Komischerweise hatte ich in letzter Zeit echt viel Hunger, was so gar nicht zu mir passte, aber sonst liefen wir ja auch nicht so viel. Die anderen wachten auch langsam auf und begannen zu essen. Wir hatten nicht mehr genug essen um noch lange unterwegs zu sein und das ließ alle etwas bedrückt werden. Wir waren so weit gekommen, wenn wir jetzt verhungern würden, wäre alles um sonst gewesen! Ich aß auf und räumte dann das wenige was ich hatte zusammen, was darin bestand das ich Wasserflasche und das alte T-shirt was ich als Decke benutzte in den Rucksack steckte und ihn dann Jack gab. Jeden Tag war jemand anders mit tragen dran und ich würde in 3 Tagen wieder an der Reihe sein.

Wir machten uns auf den Weg und kamen schon nach einer halben Stunde an einem 7 Meter hohem Fels an der den Weg versperrte. Gerade als Aris mit klettern begann fand ich einen kleinen Durchgang im Fels, er war zwar eng doch wir konnten uns alle hindurch zwängen. Der Rest des Weges verlief eher ereignislos, wir sahen zwar einen Crank, aber er interessierte sich nicht für uns, was eigentlich komisch aber auch gut war. Inzwischen musste es nur noch gut 1 Stunde sein und wir wären aus der Schlucht. Irgendwie spornte es mich unglaublich an ein absehbares Ende zu haben und ich hatte sogar etwas Spaß beim laufen.

Kurze Zeit später traten wir aus der Schattigen Schlucht auf einen großen Berg der mit toten Bäumen und Büschen überwuchert war. In Serpentinen schlängelte sich ein einfacher alter Pfand den Berg herunter. Der Pfad war nach dem Aussehen seit Jahren nicht mehr benutzt worden und irgendwie fand ich es etwas gruselig hier. Eigentlich war ich nicht so leicht zu verschrecken aber die Stimmung hier oben war einfach beängstigend. Wir liefen an einem Felsvorsprung vorbei und ich hätte mich fast zu Tode erschreckt als Plötzlich Person aus den Dunkel auf uns zukamen. Allerdings machten sie den Anschein als ob sie gern bei unserem Tod nachhelfen würden.

The Maze Runner Where stories live. Discover now