Hidden Scars//Harry Potter FF

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Nur im Schlaf nahm sie wahr, wie Abraxas sich etwas später zu ihr ins Bett legte. Zu ihrer Überraschung spürte sie, wie er einen Arm um sie legte und sie dicht an seine Brust zog. Lucretia genoss die Nähe und Wärme für einen Moment, ehe sie wieder in einen tiefen Schlaf fiel.

Ein paar Stunden später schreckte sie auf. Ihr Herz raste und ihre Locken waren zerzaust. Sie hatte Mühe ihren Atem unter Kontrolle zu bringen.

„Was ist los..?" murmelte Abraxas schläfrig mit noch geschlossenen Augen.

Atemlos erwiderte sie „nichts...nur ein schlechter Traum..." sie schluckte schwer. Erneut hatten die kalten, toten Augen sie leer angestarrt.

Ihr Mann öffnete die Augen müde und seufzte ehe er sie sanft an sich zog „Du musst lernen damit umzugehen" murmelte er in ihr weiches Haar. Lucretia zitterte angespannt.

„Aber ich...ich kann es nicht...ich habe ihn umgebracht..." sie starrte in die Ferne.

Abraxas streichelte beruhigend über ihren Rücken und ließ einen Hauselfen erscheinen der ihr etwas warme Milch mit Honig brachte.
Der Blonde reichte ihr die Tasse und strich über ihren Kopf.

„Beruhige dich bitte. Es bringt doch nichts.." meinte er und beobachtete sie.

Man könnte meinen er wirkte fast besorgt um sie. Das bezweifelte Lucretia jedoch stark. Abraxas Malfoy war kein Mann der großen Emotionen. Er konnte sie vorspielen und überaus charmant sein, wenn es ihm nützte, doch wirklich kümmern tat es ihn kaum. Lucretia wusste nicht wie lange sie weiter in dem Wissen leben konnte, einen Mitschüler ermordet zu haben. Sie war damals nicht gerade eine Musterschülerin gewesen und auch sie hatte aufgrund ihrer Familienhistorie den ein oder anderen unverzeihlichen gesprochen, doch niemals hätte sie jemanden umgebracht.

„Lucretia.." holte der Blonde sie aus den Gedanken. Ihre Augen fanden die seinen und einen Moment konnte sie nicht anders, als in das kalte Blau zu starren, welches sie ebenso in ihren Träumen verfolgte, wie die toten Augen des Jungen.

„Abraxas..?" meinte sie leise eher fragend und trank einen kleinen Schluck aus der teuren Porzellantasse, die sie in den Händen hielt.

„Ich habe nachgedacht. Wir sind schon eine Weile verheiratet und noch immer hast du deine wichtigste Aufgabe nicht erfüllt. Es liegt nicht an mir, das habe ich prüfen lassen. Es liegt auch nicht an dir und ich weiß dank Tom, dass du keinen Zauber vor mir versteckst was das betrifft. Was also nimmst du? Ist es ein Trank? Sag es mir." fuhr ihr Ehemann fort.

Allein zu realisieren, wie sehr er sie kontrollierte ließ einen unangenehmen Schauer über ihren Rücken gleiten. Sie schluckte schwer und schüttelte langsam den Kopf.

„Ich hätte wissen müssen, dass es wieder nur das ist..." sagte sie fast brüchig. Man könnte nicht behaupten es würde sie verletzen, doch gerade konnte sie ihre Nerven einfach nicht behalten. Sein Egoismus trieb sie in den Wahnsinn.

Malfoy atmete tief durch „Lu..., du verstehst es nicht..."

Sie erhob sich etwas zu schwungvoll und stellte die Tasse mit einem leichten Scheppern auf dem Nachttisch ab.

„Was verstehe ich nicht, Abraxas?! Das es immer nur um dich geht? Das du mich kaputt machst und dann auch noch so dreist bist, mich zu zwingen ein Kind zu bekommen?! Ich weiß ich kann nichts gegen diese Ehe tun und ich weiß Tom würde mich niemals wieder aus eurem illegalen Zirkel austreten lassen, aber ich bin es leid immer und immer wieder daran erinnert zu werden, in welcher Position ich mich befinde."
Sie wollte den Raum auf der Stelle verlassen. Normalerweise zeigte sie ihre impulsive Seite nicht. Es endete für sie so oder so nicht gut und das wusste sie auch jetzt. Dennoch passierte etwas, was sie sich niemals hätte vorstellen können. Abraxas sah sie verzweifelt an und beinahe flehend erwiderte er:

„Du verstehst gar nichts, Lucretia. Es geht gerade nicht um den Dunklen Lord, oder irgendetwas anderes. Es geht hier um uns. Um mich und meine Familie. Du kennst meinen Vater nicht so gut wie ich es tue. Er ist ungeduldig und wird nicht zufrieden sein, bis seine Linie gesichert ist. Du weißt auch ich will das, aber wenn es denn sein müsste könnte ich ein paar Jahre warten, er kann es nicht. Lu.., du bist alt genug und hast hier alles, was du zum Leben brauchst. Bitte...Hör auf es noch schwerer zu machen und nimm keine Tränke oder was auch immer du tust..."

Freudlos schüttelte die ehemalige Black den Kopf „siehst du? Schon wieder geht es nur um dich. Nur um das was du erwartest und was von dir erwartet wird. Ich weiß ich bin dir egal, aber-"

Er ließ sie nicht ausreden „Du bist mir nicht egal..!"

Sie schüttelte den Kopf nur leicht „ich wusste du würdest das sagen, Abraxas....aber nein so läuft das nicht. Ich bin kein Porzellanpüppchen, dass du zerbrechen und wieder kleben kannst. Ich bin ein Mensch, eine Hexe und ich habe Gefühle, Ängste und Hoffnungen wie jeder andere auch. Du stellst es dar, als gäbe es in meinem Leben nichts schlechtes, dabei verstehst du nicht, dass ich jede Nacht diese kalten, toten Augen vor mir sehe. Sie starren mich an und die leblosen Hände greifen nach mir, als wollten sie mich fragen wie ich das nur tun konnte. Es ist deine Schuld, dass ich so fühlen muss. Du wusstest was geschehen würde und hast nichts getan, um mich davor zu schützen...."

Der junge Mann schluckte schwer und sie sah einen fast mitleidigen Ausdruck in seinem Gesicht. Manchmal wusste sie nicht, ob es echt oder gespielt war. Er war ein fantastischer Schauspieler und es würde sie nicht wundern, wenn er auch ihr etwas vorspielen würde, um zu bekommen was er wollte.

Er räusperte sich kurz „Lucretia...ich...es....tut....du weißt das ich nicht beabsichtigt habe, dass es dir so gehen würde, oder?"

Sie lachte trocken „Und wenn schon. Du kanntest mich gut genug um zu ahnen, was passieren würde. Aber wie auch immer. Was geschehen ist, ist geschehen..." sie schüttelte erneut den Kopf und ging zur Tür. Als sie diese öffnete sagte sie noch leise, ohne ihn dabei anzusehen:

„Ach übrigens Glückwunsch. Über ein Kind musst du dir keine Gedanken mehr machen. Ich bin schwanger."

Mit diesen Worten ließ sie den sprachlosen Abraxas sitzen und verließ den Raum.

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Na habt ihr damit gerechnet?

Bis zum nächsten Mal!
Eure Nieumph