Kapitel 5

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Unsicher sah er sie an und nickte dann leicht. Mehr konnte er nicht mehr dazu sagen und es lag nun an ihr. Yvonne hatte ihm die ganze Zeit zugehört, seine Hand auf ihrer gespürt und seinen Blick trotz allem erneut tief in ihre Seele blicken lassen. Wie schon heute Mittag spürte sie dieses tiefe Gefühl in sich, dieses liebevolle Etwas, dieses eine, was ihr sagte, dass er ehrlich war. Dass sie ihm vertrauen sollte. Ihr ganzer Körper war wie betäubt und alles in ihr schmerzte, sie hatte kaum Kraft sich groß zubewegen und nach und nach rann eine Träne nach der anderen über ihre Wange. Es war die Verwirrung, die Angst und gleichzeitig die Erleichterung, die über sie hereinbrach und verunsichert sah der Blonde sie an. Nach wie vor zerriss es ihm das Herz, wenn sie weinte und beruhigend strich er über ihren Handrücken.

„Can I hug you?", fragte er schließlich zögerlich und strich ihr hauchzart eine Träne von der Wange. Er wollte doch unbedingt etwas tun, damit sie sich innerlich besser fühlte und er lächelte leicht, als sie ihre Wange in seine Hand schmiegte und nickte. Jedoch merkte er auch, dass sie sich kaum selber hochdrücken konnte, weshalb er sie vorsichtig nach oben auf seinen Schoß zog und seine Arme um sie schloss. In jenem Moment schien sie so unglaublich zerbrechlich und verletzlich und fest hielt er sie an seine Brust gedrückt. Die Nähe schien ihnen beiden gut zu tun und er spürte, wie sie begann zu schluchzen. Die ganzen letzten Minuten waren einfach unglaublich nervenaufreibend gewesen und liebevoll strich er durch ihr langes Haar. „I got you...", flüsterte er leise und strich ihr immer wieder die Tränen aus dem Gesicht. Nach wie vor saß er auf dem Dach des Studios, über ihnen funkelten einige Sterne und die Stadt um sie herum wurde langsam leiser. Doch all das nahm Samu gar nicht wahr. Alles in ihm konzentrierte sich auf die bildhübsche Frau in seinen Armen, welche mit verheulten blauen Augen zu ihm hochsah. Sie war alles, woran er gerade denken konnte und wollte und Yvonne selber stockte, als sie eine Träne erkannte, die den Weg über sein Gesicht fand.

„Wieso weinst du?" Ihre Stimme war brüchig und heiser, trotzdem verstand er sie und strich sich schnell über die Augen. Sein Lächeln wurde wehmütig und vorsichtig steckte er ihr eine dunkle Strähne hinters Ohr. „Because ich habe almost destroyed, was mir ist am meisten wichtig...", gab er dann mit leiser Stimme zurück und blinzelte. „Please-", er räusperte sich. „Please promise me, dass du never again, nie wieder, alone here oder auf eine Dach kommst!" Flehend sah er sie an und zog sie instinktiv näher an sich heran. „I need you...", fügte er noch hinzu und wieder blitze es für einen Moment in ihren Augen auf. Solche liebevollen und fürsorglichen Worte zu hören tat einfach nur gut und wieder zwang sich die Hoffnung in ihren Kopf. „Okay...", gab sie dann leise zurück und griff nach seiner Hand. Sie gab ihm Halt und ganz vorsichtig hauchte Samu ihr einen Kuss ins Haar.

Eine Weile lang lag sie schweigend in seinen Armen und sah einfach zu ihm hoch. Seine ganze Erscheinung und der enge Körperkontakt hatten etwas wirklich Angenehmes und sanft strich er ihr weiter durchs Haar. Dann sah er sich um und entdeckte die gepolsterte Bank, welche am anderen Ende der Dachterrasse stand. Sie sah um einiges bequemer aus, als der kalte und harte Betonboden und ganz vorsichtig zog er ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Was hältst du davon, wenn wir gehen auf diese Couch da drüben?", er deutete mit dem Finger dorthin und mühsam reckte sie den Kopf. Bis dahin hatte sie die Bank gar nicht bemerkt, doch es sah wirklich einladend aus, denn trotz seiner Jacke fror sie etwas. So nickte sie zaghaft und hielt sich für einen Moment fest, als er aufstand und sie behutsam auf ihre eigenen Beine stellte. Als sie jedoch stand und einen Schritt machen wollte, knickten ihre Beine einfach ein und ihr wurde etwas schwummrig. Die ganzen letzten Stunden waren wohl etwas zu viel gewesen und mit zusammengekniffenen Augen, machte sie sich auf eine unsanfte Begegnung mit dem Beton unter ihr gefasst. Doch nichts dergleichen passierte, denn fast sofort hatte der blonde Finne seine Arme unter ihren Rücken gelegt und sie aufgefangen. Nun sah er sie etwas besorgt an und hob sie langsam ganz hoch, das liebevolle blaue Schimmern seiner Augen fesselte sie einfach und lächelnd hielt er sie erneut in seinen Armen.

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