3. Kapitel

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Wir kamen nach fünfzehn Minuten im Ort an. "Wo wohnst du eigentlich?", fragte Leon, als wir gerade am Ortsschild vorbei fahren.
"Warum?" "Weil ich dich da hin bringen muss?", erwiederte er keck und schielte zu mir rüber.

Ich musste über meine eigene Dummheit lachen. Klar, ich hatte keinem von beiden jemals meine Adresse genannt.
Deshalb lotste ich Leon nun mit Aussagen wie "rechts" oder "links" immer weiter in Richtung meines Zuhauses.

Nach ein paar weiteren Minuten und ewigem "rechts" und "links" meinerseits, fuhr er jetzt die Einfahrt von unserem Nachbarhaus hinauf und sagte geheimnissvoll lächelnd: "Da wären wir." Verwirrt sah ich zu Leon hinüber, dann zu Kyle nach hinten und anschließen wieder in Leons Gesicht. Was ist mit denen bloß los?
"Was soll das? Du kannst es dir nicht einfach auf einer Fremdenauffahrt mit deinem Auto bequem machen? Oder willst du mich ärgern, weil der Weg für mich weiter ist?" Ich könnte wetten, dass er dicke, fette Fragezeigen in meinen Augen lesen konnte. Ich meine, was soll der Scheiß?

Hinter mir lachte Kyle, sodass er nun wieder meine volle Aufmerksamkeit bekam. "Wir sind Nachbarn.", stellte er fest. Nun ergab alles einen Sinn. Sie waren die Familie, die erst vor wenigen Tagen in das Haus gezogen sind.

"Ach, ihr seid also die Familie, die gerade neu eingezogen ist?" Beide nickten. Ich schüttelte grinsend den Kopf. Was für ein Zufall!
Nachdem ein paar weitere Sätze ausgetauscht wurden, verabschiedete ich mich von ihnen und winkte nochmal zum Schluss, bevor ich das Haus betrat.

"Mama! Ich bin wieder da.", dief ich ins Haus und schlug die Tür hinter mir zu. Die Tasche mit den Einkäufen legte ich auf den Tisch in der Küche und verzog mich dann in mein Zimmer. Ich bekam eine Nachricht in einer Gruppe mit meinen Mädels; 'Hey ihr. Habt ihr Bock heute Abend noch ins Kino zu gehen? Will die letzten Ferientage noch nutzen', fing Joel das Gespräch an.

'Also ich hätte auch Lust. Lass uns um zwanzig Uhr vor dem Kino treffen.', stimmte ich zu.

'Gern! Und lasst uns mal wieder einen Horrorfilm gucken!', schlug Zoey vor.

'Nein, bitte kein Horrorfilm!', bettelte Sue.

'Komm schon Sue' , versuchte Zoey worauf meine beste Freundin erwiederte: 'Zoey? Du bist scheiße. Aber nun gut, sehen wir uns einen Horrfilm an.'

'Cool! Dann bis nachher.', antwortete  Zoey ohne einen Hauch von Schuldbewusst sein zu haben.
Ich legte mein Handy beiseite und entschloss mich, mich schon mal um zu ziehen, danes bereits halb sieben war. Anschließend ging ich ins Bad, um mich noch einmal ein bisschen frisch für's Kino zu machen. Danach leitete mich mein Weg in die Küche, da ich mittlerweile doch etwas hungrig war.

Nachdem ich auch den letzte Stück meines Brotes verschlungen hatte, zeigte mir die Uhr, dass wir es 19:25 hatten. Nun musste ich mich ein bisschen beeilen. Sue würde bald da sein. Ich zog mir flink Jacke und Schuhe an, eilte nach draußen. Dort wartete schon Sue auf mich.

Wir hatten nichts abgemacht, aber bei uns einfach war es selbstverständlich, dass sie mich abholte. Sie war vor kurzem achtzehn geworden, daher darf sie schon Auto fahren. Auch ich hatte schon mein Führerschein, fand es aber scheiße dann immer mit Begleitperson zu fahren.

Ich stieg zu Sue ins Auto, ehe sie auf das Gaspedal trat und los fuhr. Angekommen, warteten wir vor der Eingangstür des Kino auf Zoey und Joel, die aber kurze Zeit später auch auftauchten. Zusammen betraten wir das Gebäude und kauften uns unsere Karten. Ich und Sue bestellten uns einen rießigen Topf Popcorn und ein Seitenblick auf Zoey und Joel verriet mir, dass sie nichts anderes vor hatten.

Auf der Fahrt hatte ich Sue von der Begegnung am Nachmittag erzählt. Sie meinte, die Jungs würden sich ganz nett anhören.

Zu viert gingen wir dann also in den Kinosaal und setzen uns auf unsere vorgeschrieben Plätze. Ich saß zwischen Sue und Joel. Uns blieben noch circa fünfzehn Minuten bis zum Filmbeginn, weshalb ich den anderen beiden auch von den Jungs erzählte.

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Überarbeitet.

Good girls love bad boysWhere stories live. Discover now