Offenbarung

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Solange der Ball noch in voller Fahrt ist, steht das Paar draußen auf dem Balkon und starren hoch aufs Himmelszelt. Naomis Kopf schmiegt sich an Takumas Brust, er hält sie fest und streicht ihr übern Arm, während die andere um ihre Taille legt. Es war schön so nahe bei dem anderen zu sein und dabei den Sternenhimmel zu betrachten.

"Wunderschön, nicht?", fragt Naomi verträumt und fährt mit den Fingerspitzen über seine Hand, die um ihr lag.
Er nickt. "Aber nicht so schön wie du", spricht er ehrlich und sie sieht zu ihm hoch, war rot um die Nase und peinlich berührt von seinem Kompliment. Er aber lächelt zärtlich zu ihr runter, dreht sie sachte um und beugte sich zu ihr runter. Naomi kommt ihn entgegen und sie tauschen einander einen liebevollen Kuss aus, der dann kurzer Zeit später mehr an Feuer gewann und es zwischen den beiden heißer wurde. Langsam führt Takuma seine Liebste zu der nahe liegende Wand und drückt sie sanft dahin, bis sie ihn mit ihren Rücken berühren konnte. Der blonde Vampir konnte und wollte nicht aufhören sie zu küssen, hob die Hand und fährt ihr zärtlich, wie kostbares Porzellan, über ihre Wange, der später zu ihren Nacken runter wanderte. Naomi krallt sich an ihm fest, genoss den süßen Geschmack von Takuma Lippen, Takuma Liebe zu ihr und sein ... Blut!

Als sie begriff, dass ihre Fangzähne rausgefahren waren und ihn leicht an seiner Unterlippe gekratzt haben, wodurch sie sein Blut schmeckt, fährt sie weg, weicht ihm sofort aus und dreht ihr Gesicht weg.
Ihre Augen glühen rot, auch wenn es nicht zu sehen war fühlt sie es dennoch.

"Naomi, was hast du?", kommts besorgt aus Takumas Mund und will sich ihr nähern, aber sie zischt:"Blieb weg!"
Hilflos weiß er nicht, was er tun soll, er will ihr helfen, doch wie, wenn er nicht weiß, was sie hat.
Bis er sich leicht über die Lippen leckt und sein eigenes Blut schmecken konnte. Und jetzt versteht er, was sie hat. Sie brauchte Blut.
"Naomi", versuchte er es sanft. "Komm mit, wir gehen ins Wohnheim."
Bevor er sie aber berühren konnte, war sie verschwunden.



Takuma sucht überall nach ihr, findet sie aber nicht, weiß nicht wieso, eigentlich soll es doch einfach sein, weil er ja ihren Geruch kennt und sie somit hätte finden sollen. Nur war leider demnach nicht so. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Er ist verzweifelt, hat keine Ahnung wo er sie noch suchen soll nach ihr.

Lange sucht er noch nach ihr, vernehmt aber dann den Geruch vom Blut, der aus einer frischen Wunde kommt. Er reagiert darauf, seine Augen glühten leicht, weil dieser Duft so unglaublich war. Takuma folgt diese und fand am Brunnen jemand sitzen. Doch es lässt seltsame Fragen in ihm hochkommen, weil er nicht mit ihr gerechnet hat. Naomi liegt da, kratzt sich ihren Arm auf und keucht schwach. Der Geruch kommt von ihr, wie er erschrocken feststellen muss, doch wie kommt es, dass deren Geruch ganz anders war als sonst.

Langsam tritt er zu ihr rüber, Naomi bemerkt seine Gegenwart, aber reagiert nicht auf ihn, sondern starrt einfach weiter gerade aus. Ihre Augen sind noch immer rot und glühen vor Durst, den sie bestimmt schon sehr lange unterdrückt hat. Wie lange ist es her, seit sie das letzte mal welches getrunken hat? Und verträgt sie die Tabletten eigentlich?

"Naomi!"
Sie sieht ihn an, atmet zischend durch die Nase und starrt zu ihn hoch.
"Shh", macht er nur und strich ihr über die Wange. "Weine nicht."
Ihr war nicht mal klar, dass sie es überhaupt getan hat. Schluchzt leise auf und krächzt, weil ihr Hals schmerzt.

"Ist schon gut", versichert er ihr und öffnete seine Krawatte, knöpft danach sein Hemd ein Stück auf und entblößt seinen Hals, auf den ihr Blick sofort fällt und sie reagiert. Der Fluss des Blutes war in seinen bläulichen Adern zu erkennen, macht sie verrückt, bald könne sie nicht länger widerstehen.
Die Hand, die noch auf ihrer Wange, rutscht rüber zur Nacken, zieht sie an sich und legt ihren Kopf am freigelegten Hals.
"Trink von mir, Liebste", bittet er sie sanft. "Danach wird es dir besser gehen."

Keuchend versucht sie ihr Verlangen zu unterdrücken, doch wie soll das klappen, wenn er so köstlich roch.
Am Ende schafft sie es doch nicht, zu widerstehen. Sie öffnet ihren Mund, entblößt ihre Fänge und schlägt sie in die zarte Haut seines Halses rein. In kleinen Schlücken trinkt sie sein Blut, genießt diesen vollmundigen Geschmack und sieht all seine Gedanken und Gefühle. Die, die er mit sich trägt. Alle handeln nur von ihr, egal was kam, es war nur sie zusehen und es trifft sie der Erkenntnis dessen, was sie da in ihm sah. Seine Gefühle für sie.
Nun weiß sie es.
Er liebt sie.

Der, der es immer war!Where stories live. Discover now