Heimat

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Aniana Pov:

Das Eis brach unter den Jotunen zusammen, sodass die meisten von ihnen im Wasser landeten oder in die Luft gesprengt wurden. Nur eine Handvoll rettete sich wieder auf das nicht zerbrochene Eis. Einer der blauen Riesen hielt dabei noch immer den Tesseract in seiner Hand.

"Die haben's wohl noch immer nicht kapiert." murmelte Tony und machte sich bereits wieder kampfbereit um auch die letzten zu zerstören. Doch noch so ein Treffer und die gesamte Eisfläche unter uns zerbricht und wir folgen den Gegner gleich mit ins kalte Wasser. Sollte er zudem den Würfel dabei erwischen, wodurch die Kraft des Steines freigesetzt wird, dann sind wir so oder so erledigt.

"Tony, nicht! Der Tesseract..." fing ich an ihn aufzuhalten und lief ihm einige Schritte hinterher, da wurden die restlichen bereits von einer riesigen Eisscholle getroffen, welche der Hulk laut brüllend nach ihnen geworfen hatte. Sie flogen nach hinten und versanken im Meer. Bevor der Tesseract ihnen jedoch folgen konnte und ebenfalls im Grönlandsee versank, fing ich ihn gerade so mit der Macht auf.

"Aniana... Lass ihn vorsichtig auf dem Boden ab." wies Thor mir ernst an, als ich den Würfel noch immer in der Luft festhielt und mich dabei kein Stück bewegte. Doch hörte ich gar nicht richtig zu, stattdessen ließ ich ihn langsam zu mir gleiten, dass er nur wenige Zentimeter über meiner Handfläche schwebte. Durch die Macht mit der ich ihn hielt, spürte ich die gewaltige Energie des Tesseracts. Sie durchflutete meinen gesamten Körper, jede einzelne Zelle und ließ mich wie erstarrt auf den blau schimmernden Würfel blicken.

"Aniana?" ertönte die leicht besorgte Stimme von Steve, da ich noch immer nicht reagierte. Doch konnte ich gar nicht reagieren. Zu sehr faszinierte mich diese Kraft welche ich verspürte. Es ging nicht, ich konnte ihn nicht loslassen. Etwas in mir hielt ihn fest.

Und dann passierte es. Unbeabsichtigt, aber es passierte. Etwas, was mein gesamtes Leben auf den Kopf stellte. Mit einem Mal begann sich der Tesseract leicht zu drehen.

"Was machst du da?" fragte Tony aufgebracht, während der Würfel sich immer schneller in der Luft drehte. Doch tat ich nichts, das machte der Stein von allein. Kleine blaue Streifen jagten durch diesen, welche aussahen wie Blitze. Sie drangen stoßweise aus dem Würfel hinaus und hinterließen einen blauen Nebel um den Tesseract herum. Die Vibrationen durchfuhren meinen gesamten Körper und schienen sich auch auf die gefrorene Fläche unter mir zu übertragen, da diese anfing leichte Risse im Eis aufzuzeigen, welche immer größer wurden.

 Die Vibrationen durchfuhren meinen gesamten Körper und schienen sich auch auf die gefrorene Fläche unter mir zu übertragen, da diese anfing leichte Risse im Eis aufzuzeigen, welche immer größer wurden

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"Aniana, stopp! Lass ihn los!" drängte Thor, doch da war es schon zu spät. Der Tesseract saugte den blauen Nebel wieder auf und bildete durch diesen einen Strudel, aus welchem ein hell leuchtender Strahl hinaus schoss. Dieser bildete nur wenige Meter vor uns ein Portal. Erschrocken hatten sich alle den Arm vor die Augen gehalten und versuchten sich vor der Kraft und Helligkeit des Steines zu schützen. Als der erste Schreck vorbei war, löste sich jeder aus seiner abwehrenden Haltung und schaute ungläubig auf das Portal.

"Was hast du getan?" flüsterte Tony nervös, während er mit aufgerissenen Augen ehrfürchtig auf die andere Seite des Portals schaute

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"Was hast du getan?" flüsterte Tony nervös, während er mit aufgerissenen Augen ehrfürchtig auf die andere Seite des Portals schaute. Dort erstreckte sich eine weitläufige, grüne Grasebene, hohe Hügel und ein großer See, an welchem Lebewesen standen und tranken. Lebewesen, die mir nicht unbekannt waren. Um genau zu sein, Shaaks. Es waren Shaaks.

Auch ich blickte, wie die anderen hinter mir es ebenfalls taten, mit weit aufgerissenen Augenliedern durch das Tor auf die Landschaft, welche sich vor uns ausbreitete. Meine Augen füllten sich mit Tränen. R2 gab einen leisen, fast schon traurigen Ton von sich.

"Aniana." rief mich Steve erneut, doch schwang Sorge und auch ein wenig Traurigkeit in seiner sanften Stimme mit. Dieses Mal reagierte ich darauf. Zögerlich drehte ich meinen Kopf zu ihnen um. Sie alle starrten mich verständnislos fragend an. Eine einzelne, stille Träne rollte über meine Wange während ich zu ihnen sah, vor allem aber Steve fixierte. Meine Stimme war nur ein Flüstern, dennoch zitterte sie wie Espenlaub.

"Das ist meine Heimat."

Chosen for each other (Steve Rogers FF / Band 2)Where stories live. Discover now