Beerdigung und Eifersucht

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Aniana Pov:

Drei Tage später saßen Sam und ich in einer Kirche, während Steve mit fünf weiteren Männern den Sarg von Peggy nach vorne brachten. Danach setzte er sich zwischen Sam und mich. Aufmunternd nahm ich seine Hand in meine, woraufhin er zärtlich unsere Finger miteinander verschränkte.

Der Pfarrer leitete die Abschiedszeremonie ein und kurz darauf kamen nach einander Angehörige von Steves damaliger besten Freundin und auch ersten großen Liebe nach vorne, um ein paar Worte über die Verstorbene zu sagen.

"Und nun möchte ich Sharon Carter nach vorne bitten, um ein paar Worte zu sagen." rief der Pfarrer eine weitere Angehörige nach vorne. Sofort richtete ich meinen Blick nach vorne, wo tatsächlich Sharon Carter stand. Die ehemalige S.H.I.E.L.D. Agentin und die Frau, auf die ich bereits schon einmal eifersüchtig war, als ich dachte Steve würde etwas von ihr wollen. Auch Sam hatte sie erkannt und stupste den blonden an um ihn zu signalisieren er solle nach vorne auf die Frau schauen. Da ich eng neben dem Soldaten saß, spürte auch ich den kleine Schubs. Steve erkannte sie im ersten Moment und spannte sich leicht an, als er ungläubig zu ihr nach vorne schaute.

"Margaret Carter kennen die meisten als Gründerin von S.H.I.E.L.D. Aber ich kannte sie nur als Tante Peggy." ihr Blick wanderte zu Steve und verweilte dort für eine Zeit lang auch. Ein wenig zu lang, was mir einen kleinen Stich versetzte. Vielleicht wollte er nichts von ihr, aber wer sagte dass sie nichts von ihm wollte.

Sie wandte ihren Blick wieder von ihm ab und sprach zur gesamte Trauergemeinde.

"Sie hatte ein Foto in ihrem Büro. Tante Peggy stand neben JFK. Als Kind fand ich das cool. Aber damit mitzuhalten war nicht leicht. Darum habe ich nie jemandem erzählt das wir verwandt sind... Ich hab sie mal gefragt, wie sie in Diplomatie und Spionage erfolgreich sein konnte... in einer Zeit, in der niemand Frauen in diesen Bereichen Erfolg gönnte. Sie sagte 'Schließ Kompromisse wo du kannst. Aber wo du es nicht kannst, tu es auch nicht.' Selbst wenn dir alle sagen, dass etwas das Falsch ist, richtig wäre. Selbst wenn die ganze Welt dir sagt, dass du beiseite gehen sollst... ist es deine Pflicht, wie ein Baum vor ihnen zu stehen, ihnen in die Augen zu sehen und zu sagen 'Nein, ihr geht beiseite.'."

-

Die Beerdigung war schon längst vorbei, doch Steve brauchte noch einen Moment, weswegen Sam und ich ihm diesen auch gaben. So warteten wir vor der Kirche auf ihn. Erstaunlicherweise kam nach kurzer Zeit Natasha auf uns zu.

"Hey." umarmte ich sie lächelnd.

"Hi." erwiderte sie die Umarmung.

"Er wird nicht unterschreiben." verneinte Sam auch gleich, als wir uns wieder lösten.

"Ich weiß." lächelte sie ihn sanft an.

"Warum bist du dann hier?" fragte ich nach.

"Ich bin nicht wegen dem Abkommen hier, ich bin hier um Steve als Freundin zur Seite zu stehen." erklärte sie ihre Absichten, was auch mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

"Er ist drinnen." nickte ich zum Eingang der Kirche.

"Aber wenn wir schon dabei sind, es sind noch Plätze im Flugzeug nach Wien frei." bot sie uns freundlicherweise an, was wir jedoch ablehnten.

"Findet ihr nicht auch das es wichtiger ist das wir zusammen bleiben, statt die Frage wie wir das tun?" fragte sie uns mit einem bittenden Blick.

"Kannst du es denn versichern das wir zusammen bleiben werden? Was wenn die uns auseinander reißen und uns an verschiedenen Orten einsetzen." gab ich zu bedenken.

"Das kann man bestimmt noch regeln lassen. Es soll eine Einigung zwischen allen sein. Der Vertrag ist kein Gefängnis in das wir eingesperrt werden." verneinte sie.

"Ich weiß, aber... Es geht nicht. Tut mir leid, aber ich kann diesen Vertrag nicht unterschreiben." schüttelte ich den Kopf. Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, nickte uns zu und ging dann in die Kirche zu Steve. Einige Minuten später kamen beide wieder hinaus. Während Nat sich verabschiedete und alleine nach Wien aufbrach, blieb Steve bei uns stehen.

"Alles gut?" fragte ich sanft nach. Er versenkte seine Hände in den Hosentaschen und nickte vor sich hin.

"Ich denke schon."

"Cap, ich glaube du wirst erwartet." nickte Sam hinter uns beide und machte somit auf Sharon aufmerksam, die mit langsam Schritten auf uns zu kam. Als sich ihr Blick mit Steves kreuzte, blieb sie jedoch stehen und schien auf ihn zu warten. Mir war bewusst dass beide noch etwas zu klären hatten, nachdem er gerade erfahren hatte das sie mit seiner besten Freundin verwandt ist.

"Ein paar Straßen weiter soll ne tolle Bar sein, diese werde ich jetzt mal aufsuchen. Ani?" wandte Sam sich auffordernd an mich.

"Ich komm gleich nach." stimmte ich zu. Mit einem nicken verschwand er die Straße runter. Zögernd und leicht verunsichert biss ich mir auf die Unterlippe. Steve bemerkte meine Stimmung.

"Ich gehe nur etwas mit ihr trinken." beruhigte er mich.

"Ani, sie ist Peggys Nichte." setzte er nach, als ich noch immer nichts antwortete.

"Ich weiß." seufzte ich leise aus.

"Bist du etwa eifersüchtig?" lächelte er mich schief an. Eigentlich sollte es mich verärgern wie es ihm zu gefallen schien das ich eifersüchtig war. Wenn er mit diesem Lächeln nur nicht so unglaublich süß aussehen würde...

"Halt die Klappe." murmelte ich unverständlich. Mit überkreuzten Armen vor der Brust starrte ich zu Boden und zog mit meinen Schuhen Kreise auf dem Bürgersteig.

"Es wird nichts passieren. Was denkst du denn was ich machen werde?" fragte er leicht lachend nach.

"Nicht was du machst, sondern was sie macht." entgegnete ich, woraufhin er nur den Kopf schüttelte.

"Mach dir darum mal keine Sorgen. Ich glaube, ich werde es rechtzeitig erkennen können wenn sie zu weit gehen sollte." schmunzelte er amüsiert.

"Klar, weil du ja auch so ein Flirtprofi bist." verdrehte ich ironisch die Augen. Einen Moment lang sahen wir uns gespielt ernst an, bevor wir beide es nicht mehr aushielten und wieder anfingen zu lächeln. Sanft schaute er mir in die Augen.

"Ich liebe dich. Und nur dich." versicherte er mir liebevoll.

"Ich weiß." grinste ich ihn schief an, woraufhin er nur lachend den Kopf schüttelte, sich leicht vorbeugte und mir einen Kuss auf die Wange hauchte.

"Ich liebe dich auch." flüsterte ich, als er sich wieder von mir entfernte. Er warf mir ein letztes Lächeln zu, bevor er sich umdrehte und zu Sharon ging.

Chosen for each other (Steve Rogers FF / Band 2)Where stories live. Discover now