5. Voices

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Jay wollte Sam die Gestalt im Spiegel zeigen, jedoch war dort keiner. Schließlich gingen Sam und Jay zum Arzt, da sich Jay den Kopf stieß.
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In der Praxis angekommen, meldete ich mich an und wir setzten uns in den Wartebereich, bis wir aufgerufen wurden. Im Endeffekt musste nichts gemacht werden, sondern der Arzt hat mir nur ein Antibiotika verschrieben, aufgrund der Schmerzen, die ich tatsächlich gar nicht so spürte. Vielleicht liegt das auch daran, dass meine Gedanken ständig irgendwo anders hängen. Sam und ich machten uns schließlich wieder auf dem Heimweg. Diesmal liefen wir jedoch, ich hatte keine Lust auf den Bus und andere Menschen. "Ich bin froh dass es dir gut geht und die Wunde nicht so schlimm ist." Kam es plötzlich von Sam, ich hatte sie erst nicht gehört, redet sie schon die ganze Zeit mit mir? "Ja das muss echt Glück gewesen sein." ich stieß ein sanftes Lachen aus, jedoch war dieses nicht ernst gemeint. Meine Gedanken schwiffen direkt wieder ab. Ich muss mir das ganze nur eingebildet haben, immerhin ist das nicht möglich, ich habe einfach Wahnvorstellungen gehabt, weil ich mir so Gedanken um Ada gemacht habe. "Jay hör auf so viel nachzudenken! Sonst schlage ich dich bald und das wollen wir beide nicht." Ich blickte zu ihr auf, da mein Blick die ganze Zeit dem Boden galt. "Du hast ja recht, aber, ach keine ahnung, lenk mich irgendwie ab oder so." Ich zuckte mit meinen Schultern und sah sie mit einem leichten Lächeln auf meinen Lippen an. Währendessen sah sie weg und überlegte sich wahrscheinlich wie übertrieben sie diesen Tag gestalten kann, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Habe ich schonmal erwähnt, dass sie die beste Freundin ist, die man haben kann? Wahrscheinlich schon, ich bin froh, sehr sogar.

Sie stieß ein lautes Lachen aus und sah mich heiter an. "Ich habs! Wir werden weg von all diesen hässlichen Menschen gehen und werden in den Wald gehen, dort machen wir Picknick, hören Musik und genießen die einsamkeit! Das ist brilliant, mal wieder eine super Idee Sam. Ich weiß danke." Sagte sie Stolz. Verrücktes kleines Mädchen, jedoch brach es auch mich zum Grinsen und wir machten uns mit etwas schnelleren Schritten auf den Rückweg. In der Bäckerei meiner Mum angekommen begrüssten wir sie. "Sam! Jay! Wie schön, dass ihr wieder da seit, wie geht es dir, was hat der Arzt gesagt?" Dabei sah sie mich an, ihre Augen haben seid gestern aufgehört zu leuchten, seitdem das mit Ada passiert ist. "Mir geht es gut keine sorge, der Arzt hat mir nur ein Antibiotika verschrieben, das sollte bald wieder gehen." Ich lächelte sie sanft an. Ich wollte nicht, dass sie ihr Leuchten verliert. Das ist meine Schuld. "Wir haben jetzt vor in den Wald zu gehen und dort ein kleines Picknick zu machen! Jay bläst schon die ganze Zeit Trübsal, das ist unaushaltbar." So wie sie, fing auch ich an zu Lachen. "Na dann macht euch mal einen schönen Tag und rette meinen kleinen, ach und danke Sam, wirklich du bist ein kleines Goldstück. Du bist hier immer Willkommen, ich hoffe du weißt das meine kleine!" Sam stieß ein kleines "Natürlich" aus, umarmte meine Mum, als dank für ihr Vertrauen und zog mich mit nach oben in meine kleine Wohnung.

"Was wollen wir denn mitnehmen? Aufjedenfall irgendwas zum Snacken! Oh und wir können doch bestimmt bei deiner Mutter etwas nehmen oder? Ich weiß es, wir machen unsere eigenen Chips!" Während Sam nur so fröhlich vor sich her redet, galt meine Aufmerksamkeit nur dem Bad. Irgendwie überkam mich eine Art Gänsehaut. Aber es war keine n
Negative sondern eine Mischung aus neugierde und unwohlsein. Was ist, wenn ich recht hatte oder er doch böse war? Oder ich es mir doch nur ausgedacht habe? Ist es wegen mir? "-ay.." Vielleicht sollte ich einfach nie wieder in das Bad gehen? "Jay..." Höre ich da meinen Namen? Werde ich schon verrückt? Bilde ich mir das ein oder sagt da jemand meinen Namen? "ERDE AN JAY!" Ich schreckte auf als Sam mich rüttelte "Jay du stehst hier seid mindestens 2 Minuten und hörst mir nicht zu!" Ich zeigte auf die Badtür "Ich hab meinen Namen gehört Sam ich werde verrückt!" Sie fing an laut zu lachen "Das ist nicht lustig Sam, das ist gruselig!" Ich sah sie aufgebracht an und sah immer wieder zur Tür "Jay- ahahah- Jay ich war das-" Was? Ich sah sie verwundert an "Was warst du? Hör auf das Thema immer einfach so zu wechseln!" ich wollte gerade auf das Bad zugehen als sie mich festhielt und angrinste. "Ich habe deinen Namen gesagt, das war ich. Du hast nicht auf mich gehört. Ich habe die ganze Zeit deinen Namen gerufen in der Hoffnung, dass du wieder zu dir kommst." Jetzt war ich noch verwirrter. "Also war das gar nicht irgendeine Stimme sondern du? Man Sam erschreck mich doch nicht so!" Ehrlich gesagt war ich ihr mehr als nur dankbar, dass sie es war und ich somit nicht verrückt war.

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte machten wir zusammen selber Chips und diese wurden sogar echt gut. Als wir alles in einen kleinen Korb eingepackt haben gingen wir wieder runter. "Hey ihr zwei, ich habe euch ein paar Muffins und Brötchen beiseite gelegt." Während Sam den Korb öffnete holte ich das Essen und packte es ein. "Dankeschön Vira, das ist sehr nett, die werden bestimmt schnell weg sein." während Sam sich so bedankte gab ich meiner Mum einen kleinen Kuss auf die Wange, bis wir uns langsam auf den Weg machten. "Gehen wir in den Wald hinter der Schule oder den neben Kylo's laden?" Ich grinste. "Ich weiß ganz genau wo wir hin gehen, das muss ich dir zeigen. Das habe ich letztens entdeckt, als ich mal kurz eine Auszeit brauchte weil es mir zu viel mit Ada wurde." Ich zog sie in die genau entgegengesetzte Richtung der Schule und dem Laden. "Jay wo willst du hin, wir wollten doch in den Wald, wir gehen in die falsche Richtung." Zugegeben sah es ziemlich lustig aus, wie verwundert sie guckt. "Du wirst schon sehen, warte nur ein wenig!"

Einige Minuten später, vielleicht so 10-15 kamen wir an. "Als es mir mal nicht gut ging, bin ich einfach irgendwo langgegangen, in der Hoffnung jedem Menschen aus dem Weg gehen zu können und dabei habe ich den Wald gefunden und du wirst mir nicht glauben wie lustig das ist!" Ich zog sie noch etwas weiter rein in den Wald, zu einer Lichtung, dort lies ich sie dann los und wir stellten alles ab. "Und jetzt spring mit mir." "Du willst mich doch Verarschen." "Nein, wirklich, vertrau mir." Somit fingen wir an zu springen "Omg was? Der Boden bewegt sich! Was hä! Wie geht das? Wie hast du das gefunden?" Wir fingen beide an zu lachen, denn jedesmal wenn wir aufkamen machte der Boden Wellen und die Bäume bewegten sich mit. Nach einer Zeit mit Lachen und vielen Sprüngen setzten wir uns auf eine Decke, die wir vorher noch mit eingepackt hatten. "Wie ist das möglich?" "Ich habe ehrlich gesagt keine ahnung anscheinend ist der Boden irgendwie Hohl, weil hier drunter eine Miene oder so war und die Wurzeln der Bäume halten den Boden so fest, dass man nicht durchbricht."

Wir machten es uns gemütlich und aßen während wir einfach über so gut wie alles redeten, zwischendurch machten wir auch etwas Musik an und so schnell wir ankamen, so schnell verging auch die Zeit und die Sonne ging langsam unter. Wir lagen gerade auf der Decke, Sam hatte ihren Kopf auf meiner Brust und zusammen sahen wir in den Himmel. Die Musik war mittlerweile wieder etwas leiser, aber noch hörbar. "Ich seh den ersten Stern!" Ich zeigte in den Himmel um ihn ihr zu zeigen. Es war wedet kalt noch warm, es war ganz angenehm. "Da! Ich seh den zweiten!" Wir fingen beide an zu lachen "Danke für den Tag, dass habe ich echt gebraucht und vermisst." Sie sah mich strahlend an. "Natürlich, dafür sind doch Freunde da." Meine Gedanken waren wie weggefegt, alles war leer und ich war völlig im hier und jetzt. Nur Sam, ich und dieser Wald. Wir lagen noch eine Weile so herum, bis es ganz Dunkel wurde und machten uns dann, nachdem wir wieder alles eingepackt haben, wieder hüpfend auf dem Rückweg.

Behind all mirrorsWhere stories live. Discover now