ғᴏᴜʀ - welcome to hogwarts

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Lately, I've just been putting anyone who looks like a good guy into Gryffindor, anyone who looks like a bad guy into Slytherin and the other two can just go wherever the hell they want, I don't really care."

~ Albus Dumbledore, a very potter musical, act one, scene three

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Albus Potter hatte sich auf unerklärliche Weise in seine Cousine verwandelt.

Wie sonst war es zu erklären, dass es ihm so leichtfiel, eine Unterhaltung zu führen? Witze zu machen? Zu lächeln? Er war so entspannt und offen, dass er sich fast fragte, ob James ihm schon wieder zerstoßene Fwuuperfedern in sein Frühstück geschmuggelt hatte.

Vielleicht lag es auch daran, dass er nicht mit jemandem sprach, der so normal und sozialverträglich war, dass Albus sich schon bei der Vorstellung überfordert fühlte. Hallo, ich heiße Seijō, hier ist meine Lebensgeschichte, jetzt erwarte ich, dass du mir alles über dich erzählst, schließlich sind wir jetzt beste Freunde und generell ist daran ja nichts schlimm.

Scorpius schien genau zu wissen, wie es war, im Hintergrund bleiben zu wollen, weil man in den Vordergrund gezerrt wurde. Definitiv in einer anderen Weise als er selbst, und Albus war ganz sicher lieber dafür bekannt, dass sein Vater die Welt gerettet hatte, als dass er mit einem Todesser verwandt war, der vorgehabt hatte, Dumbledore zu töten – doch trotzdem wurden beide im Grunde nach ihren Nachnamen beurteilt.

Zu schlecht für einen Potter.

Zu schwach für einen Malfoy.

Und vielleicht war das der Grund, warum er geblieben war. Weil er sich letztendlich selbst in dem anderen Jungen gesehen hatte; einsam, schüchtern, still. Albus wusste, dass er ohne Rose seine Zugfahrt genauso verbracht hätte, allein und nicht wissend, ob er wollte oder sich davor fürchtete, dass sich jemand zu ihm setzte.

Es stellte sich heraus, dass es seine beste Entscheidung seit Wochen gewesen war.

Es war einfach, mit Scorpius zu sprechen, nach wenigen Sätzen entspannte Albus sich und ließ sich einfach vom Gespräch mittragen. Er hatte keine Angst, verurteilt zu werden. Er war offen, er redete viel und manchmal lächelte er sogar. Er machte Witze. Er war ein normaler, sozial tauglicher Junge.

Es war ein zutiefst seltsames Gefühl.

Aber es war gut. Es war einfach. Er hatte Spaß, er redete, ohne aufzupassen. Albus fühlte sich wohl hier im Hogwarts-Express, zusammen mit dem Sohn des Erzfeinds seines Vaters. Zugegeben: Es wäre auch schwer gewesen, Scorpius nicht zu mögen. Er war freundlich, zurückhaltend und hatte bisher keine Ähnlichkeit zu einem Todesser gezeigt.

Albus mochte ihn. Er hatte nicht viele Freunde, und wenn er sich welche in Hogwarts aussuchen könnte, stände Scorpius wahrscheinlich ganz oben auf seiner Liste. Was für eine Liste? Du wirst sicherlich nicht genug Leute finden, die etwas mit dir machen möchten, um eine Liste zu erstellen. Dafür braucht man mindestens zwei Leute.

Die Unterhaltung rauschte an den beiden Jungen vorbei wie die grüne Landschaft draußen, die von der langsam untergehenden Sonne beleuchtet wurden. Sie kamen an vereinzelten Seen (Oh, Verzeihung, Lochs) vorbei und wann immer sie an einem der kleinen, sich die Strecke entlangschlängelnden, Dörfer vorbeifuhren, blitzen hier und dort Straßenlaternen auf.

Sie sprachen über alles und nichts, fanden einfache Themen wie ihre Lieblingssüßigkeiten (Albus bestand auf Schokofrösche, Scorpius mochte Pfefferkobolde lieber), bis der Zug langsamer wurde, und sie schweigend ihre Umhänge anzogen. Die Stimmung hatte sich geändert, beide Jungen waren nervös und angespannt, Stille erfüllte das Abteil.

IMMORTAL ᵃ ˢᶜᵒʳᵇᵘˢ ˢᵗᵒʳʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt