25 - Verschwinde endlich!

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„James, James Gaffard, der Mörder meines Vaters ist dir soeben begegnet und hat dir die Chance auf dein altes Leben genommen

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„James, James Gaffard, der Mörder meines Vaters ist dir soeben begegnet und hat dir die Chance auf dein altes Leben genommen."

Die Worte aus Willis Mund hallen mir wie ein Echo in den Ohren nach. Die ganze Sache wird mir viel zu viel. Max Vater - bei dem Gedanken an ihn schmerzt meine Kehle von all dem Geheule - hat sich die Taschenuhr unter den Nagel gerissen und ist irgendwohin abgehauen. In eine unbekannte Zeit.

„Nicht nur du hast Fehler gemacht. Es war mein Fehler Max überhaupt einzustellen."

Willi rauft sich frustriert die Haare und läuft unruhig im Zimmer auf und ab. Mittlerweile drehen alle durch. Willi verhält sich wie ein aufgescheuchtes Huhn, ich muss mich anstrengen, nicht wie die reinste Heulsuse dazustehen und Katharina sitzt still mit dem Kopf in die Hände gestützt auf einem Sessel. Und Katharina ist so gut wie nie leise.

„So konnte er uns jahrelang ausspionieren. Er hat wahrscheinlich nur darauf gewartet, dass ein naives Mädchen mysteriöser Weise hier auftaucht, damit James sich vorbereiten kann, um die Uhr an sich zu reißen."

Diese Worte bereiten mir einen Stich mitten ins Herz. Katharina hebt empört den Kopf, aber ich weise ihren Protest mit einem Kopfschütteln ab. Willi hat Recht. Ich bin naiv. Ich hätte wissen müssen, dass ich Leuten nicht einfach blindlings vertrauen kann. Niemals hätte ich ein solches Geheimnis einem Fremden anvertrauen dürfen. Max war höchstwahrscheinlich nur Mittel zum Zweck, sonst hätte sein Vater ihn mitgenommen, aber beteiligt war er allemal. Ich kann einfach nicht glauben, dass er mir seine Unwissenheit die ganze Zeit vorgespielt hat. Ich dachte er... Ja was dachte ich? Er würde mich lieben? Wie konnte ich nur so naiv sein. Wahrscheinlich war alles nur gespielt. Immerhin war ich die beste Informationsquelle, die er bekommen konnte. Er hat nie Fragen gestellt und ich habe sein Verhalten nie hinterfragt. Jetzt ist die Chance darauf, mein Leben zurückzubekommen gestorben.

Mir laufen stumm die Tränen aus den Augen. Ich muss miserabel aussehen, aber das ist unser geringstes Problem gerade.

„Ich-ich kann nie wieder zurück, oder?". Die Worte kommen nur als ein Krächzen aus meinem Mund.

„Nun, solange wir die Taschenuhr nicht haben, sieht es schlecht aus. Aber es besteht gewiss die Möglichkeit, dass wir sie uns zurückholen. Sie steht ihm schließlich nicht zu." Willi hat sich mittlerweile endlich auch hingesetzt. Zum Glück. Das ganze Rumgerenne hat mich noch mehr verrückt gemacht.

„Wie bekommen wir sie zurück? Ich meine, er ist einfach mit der Uhr verschwunden und könnte in jeder erdenklichen Zeit sein. Wir können ihm nicht folgen." So Langsam kehrt meine Stimme zurück.

„Nein, das können wir leider nicht, aber das Zeitreisegesetz besagt ja, dass ein Zeitreisender genau zehn Tage später, zur selben Zeit am selben Ort wieder auftaucht. Egal wie lange er sich in der Vergangenheit aufhält."

In genau zehn Tagen, am 20.04.1916 gegen 17 Uhr wird James Gaffard wieder in der Wohnung seines Sohnes auftauchen. In welcher Zeit und wie lange er in dieser Zeit war wissen wir nicht. Auch was er dort getan hat, ist unklar. Er wird definitiv auf uns vorbereitet sein. Aber eins ist sicher, wir werden ihn dort abfangen und uns die Uhr zurückholen.

Hundred years back ||✔Where stories live. Discover now