16 - die Medikamente helfen nicht

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4.04.1916

Glücklich und strahlend vor Freude wälze ich mich auf der Picknickdecke umher und werde von einem jugendlichen Mädchen, mit langen braunen Haaren und einem geblümten Sommerkleid, am ganzen Körper durchgekitzelt.

„Nein-Stopp, Kathi- das kitzelt", meine Worte werden durch meine ständigen Lachattacken unterbrochen und meine Wangen tun schon ganz weh vor lauter Gekicher.

In meinem Traum spiele ich mit meiner Schwester im Garten meiner Großeltern Fangen, sie hat mich eingeholt und kitzelt mich nun bis ich mich ergebe. Wir sind noch jung. Katharina höchstens 15 und ich demnach dann gerade mal acht süße Jahre alt. Meine Haare sind zu zwei ordentlichen Zöpfen gebunden, die meine Mutter früher immer „Schwänzchen" genannt hat. Sie meinte immer, weil meine Haare so spät gewachsen sind und die kurzen Strähnen sich dann immer zusammen gekräuselt hätten, sähen meine Zöpfe aus wie Ringelschwänze.

Ein leises Keuchen holt mich in die Realität zurück.

„Es ist nicht gerade vorteilhaft, wenn du dich am frühen Morgen so viel bewegst.", dringt eine raue Stimme nah an meinem Ohr zu mir.

Ich liege horizontal auf Max ausgestreckt, einen starken Arm um meine Taille geschlungen, sodass ich mich kaum bewegen kann. Der Druck und damit auch die angenehme Wärme an meiner Hüfte verschwinden und ich blicke nach unten zu dem verschlafenen Jungen, der sich gerade müde die Augen reibt und sich durch die dichten blonden Locken fährt.

Aber was um alles in der Welt macht er hier? In meinem Bett. Mit mir.

So langsam sickert der letzte Abend wieder in mein Gedächtnis.

Die Party. Der Kuss mit Max und wie ich ihn fast schon genötigt habe bei mir zu schlafen. Mal wieder...

Und vor allem der Wein.

Mit diesem Gedanken kommen auch schon wie auf Knopfdruck die Kopfschmerzen, die an diesem Morgen besonders höllisch sind.

Warum konnte ich nicht die Finger von diesem dämlichen Zeug lassen. Alkohol ist dein Feind, präg dir das ein Sophie!

Ein schmerzliches Stöhnen unterdrückend, massiere ich mir die Schläfen, bis ich bemerke, dass ich ja immer noch auf Max liege.

Schnell rolle ich mir zur Seite, wobei mich seine Bartstoppel an der Wange kratzen.

Nein Sophie, gar nicht attraktiv.

Ganz und gar nicht, hörst du!

Haha, wer es glaubt...

Diese dämliche innere Stimme...

Leicht angesäuert, verfluche ich gedanklich das Teufelchen in meinem Kopf.

Du mieses, grauenhaftes, scheußliches...ach mir fallen nicht einmal genügend Worte für dich ein.

„Dir auch einen schönen Morgen, aber hör zu: Ich wollte deinen, na ja Zustand nicht ausnutzen. Wirklich nicht. Aber du hast mir gar keine andere Wahl gelassen, als bei dir zu bleiben."

Hundred years back ||✔Where stories live. Discover now