Chapter 57

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Wenn die Polizei Harry hier gefunden hätte, hätten sie ihn in Handschellen abgeführt. Trotz seiner unglaublichen Fähigkeit, seine kriminelle Vergangenheit vor mir zu verbergen, war ich mir über seiner Beziehung zu dieser Behörde vollkommen bewusste. Sie würden ihn einmal ansehen und für schuldig erklären. 

Ich entschied, dass es wahrscheinlich am Besten war, sich den blau blinkenden Lichtern zu stellen. Ich ließ den zerknittert Mann auf dem Boden der Garage zurück und ging mit meinem besten 

bestürzten Blick auf das Polizeiauto zu. Mein Tränen waren frisch, aber keine Konsequenz von dem in was ich da hineingerutscht war. Die Tränen hinterließen Streifen auf meinen Wangen, ein Beweis für ein zerstörtes Wesen.

"HIERHER!" schrie ich.

Ich wurde von der Aufregung ferngehalten, zur Seite geschoben, aber nicht vergessen. Eine ältere, weibliche Polizistin, fragte mich immer wieder, ob ich okay sei und ob ich mich hinsetzen wolle. Meine stumme Kommunikation wurde als Folge eines Schocks gesehen. Sie hatten keine Ahnung. 

Kurze Zeit später, sah ich aus einiger Entfernung, wie Harrys Vater in den hinteren Teil eines wartenden Krankenwagens gebracht wurde. Ich war erleichtert, als ich die quietschenden Reifen auf dem Gehweg hörte. Ein Teil von mir hatte sich Sorgen gemacht, er könnte eine Szene machen. Ich lobte die Drogen, die durch seinen Arm liefen - die Quelle seines Schweigens.

Der Krankenwagen wurde eigenartigerweise von zwei Polizeimotorrädern begleitet. Die kehligen 

Zündungen erschreckten mich und ich stieß gegen einen Officer der einen Gürtel trug, an dem Dinge hingen, die einen dazu zwangen, sich zu unterwerfen.

Ich hatte noch nie zuvor in einem Polizeiwagen gesessen. Es belustigt mich zu sehen, wie die anderen Fahrzeuge, die auf der gleichen Straße unterwegs waren, versuchten das Tempolimit einzuhalten, zu blinken und zu vermeiden anderen im Kreisverkehr die Vorfahr zu schneiden. Ich war mich sicher, dass sobald wir weg waren, alle zu ihren alten Fahrgewohnheiten zurückkehren 

würden, was Leute dazu bringen würde, genervt zu hupen.

Mein Name wurde nochmals an der Rezeption der Polizeistation aufgenommen. Ich fühlte mich überfordert und allein. Ich suchte Trost in der Vorstellung von Harrys Finger in meinen, so wie er es schon oft getan hatte - mit einem Lächeln in seinem Gesicht. Aber nun gab es niemanden, der meine Hand hielt.

"Miss?"

Meine Augen glitten zurück zu dem jungen Officer, der mir gegenüber saß. Er reichte mir einen Pappbecher mit milchigem Tee. Meine Hände nutzten ihn als Wärmequelle, bis der Tee lauwarm und nicht mehr trinkbar war. Wir saßen für eine ungewisse Zeit in dem Zimmer , die Wände waren in Magnolie gestrichen, eine Farbe die die Nerven beruhigen sollte. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich in einen dunklen Verhörraum gebracht werden würde, wo man mir eine Lampe ins Gesicht halten würde um die Wahrheit aus mir heraus zu kriegen. Aber nein. Es gab einen gepolsterten Stuhl mit Armlehnen, Bilder von Segelschiffen an der Wand bei der Tür und einen Kaffeetisch mit Magazinen. 

Es sollte ein "ungezwungenes Gespräch" werden. 

Mein Knie hüpfte auf und ab, bis ich mir der Bewegung bewusst wurde und meine Hand auf meinen Oberschenkel legte um mich selbst daran erinnerte: „Sie nicht schuldig aus.“ Ich wiederholte es achtsam in Mantra. Wenig hat es geholfen.

DARK » ÜBERSETZUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt