Alles Gute kommt von Oben (#Zomdado)

2.3K 72 24
                                    

@UnkreativesLisa : "Irgendetwas mit dem heiligen MaudadoLP!" ;P Bittesehr!

_________________________

Die Sonne war heute wieder wunderbar warm und entspannend. Sehnsüchtig neigte ich ihr mein Gesicht zu, schloss meine Augen und seufzte. Das Leben könnte doch so schön sein! Aber irgendwie fühlte es sich für mich immer an, als würde etwas wichtiges fehlen... Etwas, das jeden meiner Tage wirklich lebenswert machte, etwas mysteriöses oder spannendes, wodurch ich mich ablenken konnte.

Ich streckte mich und kuschelte mich dann wieder gegen die Rinde des Baumstammes hinter mir. Es war Frühsommer, über zwanzig Grad draußen und ich hatte mir ein Buch in unseren Garten mitgenommen, das aber unangerührt neben mir lag. Ich wollte nicht lesen. Ich wollte selbst etwas cooles erleben! Dieser Wunsch existierte schon seit zwei Jahren in mir, seit ich zehn geworden war also, aber nichts war passiert.

Also hatte ich vor etwa einem Monat begonnen, die Sachen ein wenig in die Hand zu nehmen. Nur kleine Dinge, die nichts tatsächlich verändern würden, aber ich konnte mir ja einbilden, dass es Teil einer abenteuerlichen Geschichte war! Zum Beispiel versteckte ich ab und zu Gegenstände von Zuhause, um sie am nächsten Tag an anderen Plätzen wieder auftauchen zu lassen, steckte mit kryptischen Botschaften beschriftete Zettelchen unter die Tische in unserer Schule oder lief oft umständliche Umwege, um zu meinem Ziel zu kommen. In meiner Fantasie spielte ich dabei oft einen richtig gewitzten Superspion, der von fiesen Bösewichten verfolgt wurde, aber ich musste es heimlich machen, weil mich meine Familie und meine Freunde sonst für verrückt erklärt hätten. Aber diese wenigen Minuten am Tag, diese paar außergewöhnlichen Momente, sie waren das, wofür ich zurzeit jeden Morgen wieder die Energie fasste, um aufzustehen und meinen sonst so zähen Alltag zu bestreiten.

Ich seufzte wieder und blinzelte, als ich mich vor einem lauten, knackenden und raschelnden Geräusch erschrak, das so plötzlich und heftig erklang, dass es nicht nur ein kleiner, flatternder Vogel in den Ästen über mir gewesen sein konnte. Ich sprang auf, stolperte einige Schritte von meinem schattigen Lieblingssitzplatz weg und spähte dann in die grüne, blühende Krone. Sie zitterte noch, Laubblätter und Zweige prasselten zu Boden. War eine Katze unbemerkt hinaufgeklettert? Es musste jedenfalls etwas ziemlich großes und schweres sein!

Kurz rührte sich nichts mehr in den Ästen und ich war bereits wieder ein Stück vorgetreten, um nachzuschauen, ob ich die Ursache vielleicht erspähen konnte, als es abrupt noch einmal knackte und mir dann etwas entgegen gefallen kam. Zum Ausweichen war es zu spät, stattdessen streckte ich instinktiv meine Arme nach vorne aus und fing, was auch immer dort hinunter segelte, sicher auf. Ich staunte nicht schlecht. Ein kleiner Junge! Vielleicht fünf oder sechs Jahre alt! Wie war der auf unseren Apfelbaum hochgekommen...? Vermisste ihn nicht jemand? Er hatte auch nur ganz schmuddelige, weite Klamotten an und seine blonden Haare waren total unordentlich! Wer war er bloß? Gesehen hatte ich ihn auch noch nie davor!

Ganz vorsichtig öffnete er seine grünen Augen und schaute mich ängstlich und leicht verschüchtert an. "Äh... hi!", brachte ich irgendwie hervor und lächelte ihn schief an. Es dauerte, aber dann lächelte er unschuldig zurück. "Hi!"

"W-wer bist du und wie kommst du in unseren Baum?", fragte ich ihn.

Er brauchte wieder Zeit zum Überlegen. "Ich bin vom Himmel gefallen!", meinte er dann, "Und ich bin Maudado!"

"Aus dem Himmel gefallen?", erwiderte ich verdutzt, schaute ihn groß an und blickte dann nach oben zu den Wolken, von wo er runter gefallen sein sollte. Aber da war absolut gar nichts! "Eh... bist du dir sicher?"

"Uh-huh! Du hattest mich doch gerufen!"

"Wie, ich hab dich gerufen?"

"Na, du hast dir doch etwas außergewöhnliches gewünscht! Und... hier bin ich! Wie heißt du eigentlich?"

"M-michael", stotterte ich. Woher wusste er davon? Ich hatte es niemandem je erzählt! Und es wartete noch eine ganz andere Überraschung auf mich. Als ich Maudado absetzte, entdeckte ich etwas in seinen wirren Haaren. Kleine, blaue Fühlerchen! Was genau war er?!

Er schien sich gar nicht an meinem verwirrten Gesichtsausdruck zu stören, sondern lächelte mich weiter freudestrahlend an: "Wollen wir Freunde sein, Michael?"

Irgendwie war er ganz niedlich, obwohl er so fremdartig war und Sachen über mich wusste, die er eigentlich nicht wissen konnte. Und neue Freunde waren immer eine ganz nette Sache! Besonders wenn sie so unverhofft auftauchten wie Maudado. "Okay!", antwortete ich also. Ich würde schon noch früh genug herausfinden, was es mit dem Schneckchen-Jungen auf sich hatte! Und bis dahin würde mein Leben sicherlich nicht mehr so langweilig sein wie bisher!

______________________

Tatsächlich hatte ich geringe Zeit mit dem Gedanken gespielt, das hier als ganze Geschichte zu schreiben. Wie Zombeys Alltag ziemlich normal und langweilig ist und er sich halt wie hier Abwechslung wünscht. Und nachdem Maudado in sein Leben fällt, wird alles vollkommen anders, auch deshalb, weil Maudado zwar die menschliche Sprache beherrscht, aber sich als außerirdische Lebensform völlig daneben benimmt (zb. beim Essen die Finger benutzt oder seinen Kopf voran auf seine Portion klatschen lässt, hatte da leider zu wenige Ideen) und Zombey sich nach und nach für ihn schämt. Aber weil er das tut, verschwindet Maudado eines Tages wieder und Zombey bemerkt, dass sein Leben jetzt wieder langweilig ist wie davor. Also wünscht er sich seinen Schneckchen-Freund zurück und diesmal lernt er mit Maudados leicht seltsamen Eigenarten zu leben! :)

Aaaaber ich wüsste halt nicht wirklich, wie ich das weiter aufblähen sollte, dass das mehr als 15 oder 20 Kapis werden :S Also bleibts dabei, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem auch so kurz und knackig gefallen! Vielleicht gibts mit den Restideen oben auch irgendwann noch ne Fortsetzung, wer weiß?

Youtuber Oneshots Vol.2Where stories live. Discover now