Kapitel 19

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Als nun alle Tribute in einem Halbkreis endlich zustehen gekommen sind, blicken alle gemeinsam hoch zu President Snow.

Viele ehren diesen Mann, aber ich weiß überhaupt nicht, was es da so besonderes gibt.
Es macht vielen Menschen in Panem Angst, da er so viel Macht hat.
Mir aber nicht.
Er hatte uns begrüßt, seine ewig lange und vor allem langweilige Rede, die ich mittlerweile schon in und auswendig, gefühlt noch 10 Jahre in die Länge gezogen.
Sein Auftritt endet für heute mit:"Fröhliche Hungerspiele und möge das Glück stets mit euch sein!"
Lauter Applaus ertönt und die Spannung und Aufregung ist bei jedem zu spüren.

Aber am allermeisten ist es die Angst, die jeder in sich trägt.
Die Angst ist am deutlichsten zu sehen.
Angst ist gut, so lange ich weiß, wie ich mit ihr umzugehen habe.

Endlich fahren die Wagen wieder heraus und wir kommen bei Hazel, Enobaria und Brutus an.
Ich steige ab und nehme meinen großen, schweren Helm ab und Cato tut es mir gleich.
Hazel beginnt sofort zu sprechen:"Ihr wart so bezaubernd meine Lieben, ich konnte es gar nicht glauben, für mich seid ihr natürlich die besten", sie tätschelt dabei meine Schulter.

Ich verdrehe wieder nur genervt die Augen und sehe, wie Cato ein wenig lacht.
Irgendwie steht er sehr nah bei mir und ich weiß Mal wieder nicht, was zu tun ist.
Stattdessen blicke ich ihn (so dumm, wie ich auch bin) viel zu auffällig an und er erwiderte meinen Blick eine kurze Zeit später.
Augenblicklich blicke ich weg und Brutus kommt gerade zu Wort:"Also, wir essen jetzt ausgiebig und danach könnt ihr theoretisch in eure Abteile verschwinden. Den Rest erklären Enobaria und ich euch beim Essen."

Ich nickte und folgte ihnen nun in unsere Etage.
Wir fahren mit dem Fahrstuhl in Windeseile in die 2. Etage, macht ja Sinn, da wir ja auch aus Distrikt 2 sind.

Als wir es betreten, steht mein Mund fast offen. Es ist das luxuriöseste und prachtvollste, was ich je in meinem Leben gesehen habe!
Und ich hab schon gedacht, der Zug wäre das reinste Paradies.
Da habe ich mich gewaltig geirrt.
Ich bin sowas von begeistert.
Als ich und die anderen eintreten, bemerke ich einen großen Tisch, der schon reich an wundervollem Essen gedeckt ist.
Es steht eine große Kerze auf der Mitte des Tisches und zwei kleinere daneben.

Ich schätze, sie versuchen die Atmosphäre dadurch zu verschönern, oder zu verbessern, aber ich kann nur sagen: Sie können zwar so tun, aber schaffen, werden sie es nie.
Mehr als die Hälfte der Tribute hat gerade Todesangst oder realisiert noch nicht, dass ihr Leben in einigen Tagen so gut wie vorbei ist. Naja. Kann mir im Grunde aber egal sein.

Beim Essen höre ich kaum zu. Das wichtigste weiß ich ja schon.
Um 07:00 Uhr aufstehen, fertig machen, frühstücken und dann wird trainiert.
Da bin ich froh ein Karriero zu sein, ich brauche keine Angst zu haben, ich habe mich schließlich nicht umsonst freiwillig gemeldet.
Ich war schon längst mit meinem Abendessen fertig, weshalb ich einfach nur in mein Abteil wollte.
Sie amüsierten sich nämlich gerade kräftig und wer weiß über was sie sich jetzt das Maul zerreißen.
Interessiert mich Null.
"Also, ich gehe dann in mein Abteil, wenn es niemanden stört?", frage ich und bekomme nur von Hazel eine knappe Antwort, da mich sonst anscheinend niemand gehört hat.
"Na klar liebes", sie deutet mit ihrer Hand auf einen Gang, "den Gang hinunter und die zweite Tür rechts."
Ich nicke ihr zu und begebe mich in diese Richtung.
Ich bin nun in meinem Zimmer, was einfach wie alles andere überaus luxuriös ist.
Ich denke kaum über meine jetzige Situation nach und will nur noch in die Dusche.
Ziemlich entspannt trete ich nach einer Weile heraus und fühle mich wie neugeboren. Jedoch nur für einen Moment.
Der ganze "Schmutz", ist nun wie weggefegt und ich spüre nun eine schwere Last auf meinen Schultern, die mir kaum aufgefallen war.
Ich ziehe mich relativ schnell um.
Ich habe mich gerade auf's Bett gesetzt, als ich ein Klopfen an meiner Tür vernahm.
"Ja?", frage ich ungewöhnlich höflich und die Tür öffnet sich schwungvoll.
Es ist Cato.
Das, das wundert mich irgendwie gewaltig.
Wir hatten kaum eine Konversation und nun ist er einfach da?!
Ach, was auch immer.
Seine Haare waren noch ein wenig nass und er steht mit einem T-shirt und Shorts in der Tür.
Er trat hinein und ich fragte barsch:" Was willst du?"
Er lacht und entgegnet:" Und ich dachte schon, du wärst plötzlich nett."
Ich senke den Blick und merkte deshalb nicht, wie er auf mein Bett zu kam.
In meinem ganzen Körper hatte sich ein Riesen Bach angestaut.
Ich spüre, wie die Maske bricht.
Die Maske, die mich stark wirken ließ und mich vor allen Gefühlen bewarte.
Der Druck ist zu groß.
Ich habe nie verkraftet, was er getan hat.

"Hör' zu, ich möchte reden, echt."
Er saß nun gegenüber von mir, ich im Schneidersitz und er mit einem unglaublich leeren Gesichtsausdruck.
"Gut, dann rede halt", gebe ich noch immer etwas bockig von mir.
"Danke", er berührt mich sehr vorsichtig an der Schulter.
"Bitte verstehe mich. Ich musste mich freiwillig melden. Ich konnte nicht zu lassen, dass du hier stirbst. Ich muss dich doch beschützen"
Ich spüre, wie mir Tränen in die Augen steigen.
"Warum?", frage ich mit unglaublich brüchiger Stimme, sodass ich mich selbst kaum wieder erkenne.
Eine kleine Träne rollt langsam meine Wange herunter und ich hoffe zutiefst, dass er sie nicht bemerkt hat.
"Weißt du Clove, du bedeutest mir viel mehr, als du denkst..."
und den letzten Teil flüstert er nur noch:"und mehr, als du eigentlich willst."




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Heyy :)
Ich bedanke mich total für 1k reads!!!
Ich war so glücklich!
Ich habe mir für dieses Kapitel echt Mühe gegeben, ich würde mich daher sehr über Votes und Kommentare freuen!

Und vor ab, das nächste Kapitel wird den "Clato-shippern" super gut gefallen! :D
Also, bleibt dran und seid gespannt!

Different (Clato FF) | #ViaAward2017Where stories live. Discover now