Chapter 16

8.1K 561 44
                                    

Harry

Ich konnte mir immer noch nicht erklären was das für ein Gefühl gewesen war, als ich mich erinnern konnte. Es war diese Art von Erleichterung, Hoffnung, Glück und dennoch war da diese Angst. Angst Gefühle zu entwickeln für Jemanden der komplett aus meinem Gedächtnis verschwunden war. Jemand der mir völlig fremd war.

Ein Teil meines Körpers kannte Louis. Dieser Teil war unendlich in ihn verliebt. Doch der andere, wesentlich größere, Teil kannte Louis nicht. Er war wie ein Fremder. Und ich übte diesen Hass und die Gewalt auf ihn auf, nur weil ich Angst davor hatte Schwul zu sein. Ich hatte Angst, dass sich etwas verändern würde. Ich wusste gar nichts mehr von einem Menschen den ich einst geliebt hatte.

Warum konnte niemand verstehen, wie schrecklich das war?

Warum verstand niemand, dass es scheiße unheimlich war nichts mehr über die wichtigste Person in seinem eigenen  Leben zu wissen?

Ich versuchte Louis zu mögen!

Wirklich. Ich versuchte es sehr. Doch mein Körper wies ihn ab. Tief in mir drinnen wollte ich ihn auf keinen Fall verletzen. Doch manchmal verlor ich die Kontrolle und wurde aggressiv.

Immer wenn ich versuchte ihm zu erklären was in mir vorging wurde meine Wut, die Angst, der Hass und die Aggressivität stärker.

Vielleicht sollte ich zum Arzt gehen. Zu Dr. Faymann. Vielleicht konnte er mir helfen.

Vielleicht sollte ich jedoch ….

„Harry!“ Schrie mich Liam an und riss mich aus meinen Gedanken. „Was?“ Fragte ich verwirrt und blieb stehen. Wir liefen seit Stunden durch ganz London, nur um Louis zu finden. „Du kannst mir ruhig helfen zu suchen, das könnte Louis schneller zurückbringen!“ Er war sichtlich genervt, davon, dass Louis nun schon seit knapp einem Tag verschwunden war.

Vielleicht war er auch einfach nur besorgt.

Niall und Zayn liefen im nördlichen Stadtteil Londons herum und suchten nach Louis, Liam und ich im südlichen. Wir mussten uns wie immer Sonnenbrille, Cap und Pulli anziehen, um nicht von Fans bedrängt zu werden die uns erkannten. Wir liefen ohne Paul, geschweige denn ohne irgendeinen Bodyguard durch London, und wir mussten Louis schnell finden, was hieß, dass wir uns diesmal keine kreischenden Fans erlauben konnten.

„Ich helfe doch, Liam, aber es ist nicht gerade leicht einen Jungen zu finden der total normal aussieht wie jeder andere.“

„Trotzdem halt deine Augen offen, Harry. Wir müssen ihn unbedingt finden…“ Liam wurde immer leiser und starrte dann auf den Boden.

„Du hast Angst oder?“ Fragte ich nach. Liam seufzte. „Ja.“  Er nickte und starrte mich an. „Was ist mit dir? Hast du Angst?“

Ich musste schlucken. „Ich weiß nicht. Ich denke ich habe im Moment vor zu vielem Angst.“ Antwortete ich und starrte auf die Themse an der wir gerade ankamen, wir wollte über die Towerbridge laufen. Es war vielleicht gerade mal noch ein Kilometer bis dorthin.

„Vor was hast du noch Angst?“ Stachelte Liam nach und ich schüttelte abwesend den Kopf. „Ist nicht wichtig, Liam.“ Ich steckte meine Hände in meine Hosentaschen und starrte auf die zwei Türme der Towerbridge.

„Hey, ich gib dir mal einen Rat, Harry.“ Liam blieb stehen was ich ihm dann gleichtat. „Du solltest in One Direction wirklich keine Geheimnisse haben, gerade jetzt, wo alles krass kompliziert ist, nicht. Wir sind immer für dich da, Harry. Die Jungs und ich.“ Er klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. „Ich werde schon noch mit euch darüber reden, aber jetzt müssen wir Louis finden.“ Meinte ich schnell und wich ihm so aus.

TORN (Larry Stylinson FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt