Der falsche Lehrer

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Der Tag der dritten Aufgabe war gekommen. Lucy redete im Zelt der Champions Harry Mut ein, bevor es los gehen sollte.
„Harry, denk daran: du hast unglaubliches bisher geleistet! Und du wirst das Ding gewinnen." sagte Lucy stolz.
„Ich bin froh, wenn es vorbei ist." sagte Harry und drückte Lucy an sich.
„Ich muss jetzt gehen. Und du musst dich auch bereit machen." sagte sie und löste sich aus seinen Armen. Sie ging zu den anderen Schülern und setzte sich neben Draco und den anderen Slytherins auf die Zuschauertribüne. Die dritte Aufgabe schien ein Labyrinth zu sein. Die Nähe zu Draco ließ ihren Bauch kribbeln. Am liebsten würde sie sich an ihn lehnen und Harry beim Gewinnen zusehen aber das waren nur ihre Wunschgedanken. Sie wurde aus ihren Gedanken entrissen, weil das Schulorchester anfing zu spielen und die Champions aus dem Zelt kamen und sich vor das Labyrinth stellten, wo auch schon die Lehrer warteten.
Dumbledore begrüßte alle und hielt dann seine Ansprache. „Da Mister Diggory und Mister Potter den ersten Platz belegen, dürfen sie als Erstes das Labyrinth betreten. Danach folgen Viktor Krum und danach Fleur Delacour. Aber seht euch vor: in diesem Labyrinth erwarten euch allerhand Prüfungen und Gefahren, ihr bewältigen müsst. Also auf drei geht es los. Eins... zwei... drei." Ein Knall ertönte und Dumbledore nickte Cedric und Harry zu. Lucy applaudierte und jubelte. Sie hatte großes Vertrauen in Harrys Können. Einige Minuten später durfte Krum und danach Delacour das Labyrinth betreten. Viel konnten die Zuschauer leider nicht sehen. Sie starrten nur auf das Labyrinth, schauten ob etwas passiert und unterhielten sich.
„Also, Luce.. wenn das alles vorbei ist.. wollte ich fragen, ob du wieder in den Ferien zu mir kommen möchtest?" flüsterte Draco ihr zu.
„Mit Vergnügen möchte ich das. Nur wenn es euch keine Umstände macht, natürlich." sagte sie und spürte, dass ihre Wangen rot wurden.
„Nein, meine Mutter scheint dich auf jeden Fall ins Herz geschlossen zu haben." sagte Draco und Lucy spürte, wie seine Hand ihre Hand berührte. Sie lächelte ihn an.
„Draco, ich bin froh, dich kennengelernt zu haben." flüsterte Lucy ihm zu. Sie spürte, dass zwischen ihnen etwas war. Nur traute sich niemand den ersten Schritt zu machen. Dann erinnerte sie sich an Dracos Worte, dass er sie als beste Freundin nicht verlieren möchte und dass ihm der Fast-Kuss leid tat. So ein Idiot, dachte sich Lucy. Wenn er nur wüsste, wie sie für ihn fühlte. Doch sie traute sich nicht es ihm zu sagen. Sie genoss einfach erstmal nur die Aufmerksamkeit, die er ihr gab und den Körperkontakt, den sie ab und zu zuließen.
„Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass Harry Potter dein Zwillingsbruder sein soll. Du bist so anders als er. So viel besser und.." er wurde unterbrochen. Alle jubelten und applaudierten. Auch Lucy sprang auf und jubelte laut, als sie ihren Bruder sah. Harry und Cedric waren die ersten, die zurück waren und hatten den Trimagischen Pokal dabei.
„Irgendwas stimmt nicht, Draco." sagte Lucy besorgt zu ihm. Cedric lag auf dem Boden und Harry schrie und weinte laut.
„Er ist zurück! Er ist zurück!" hörte Lucy Harrys Schreie. Sie bemerkte nun, dass Cedric sich nicht bewegte, weil er tot war. Sie hielt sich vor Schreck die Hand vor dem Mund und wusste nicht, was sie tun sollte.
„Ich muss zu ihm." sagte Lucy und stand auf. Draco hielt sie am Arm fest.
„Lucy, bleib besser hier. Du kannst nichts tun." sagte er zu ihr.
„Ich muss zu meinem Bruder, Draco. Ich muss für ihn da sein. Versteh das bitte." sagte sie und er ließ ihren Arm los. Sie sah noch, wie er ihr hinterherschaute. Als sie wieder zu Harry sah, konnte sie sehen wie Moody ihn zur Seite nahm und mit ihm zum Schloss ging. Lucy vertraute ihm nicht. Sie durfte ihren Bruder jetzt nicht aus den Augen lassen. Sie ging mit Abstand hinter den beiden her. Moody ging mit Harry in sein Büro und schloss die Tür. Lucy legte ihr Ohr an die Tür und lauschte.
„.. und wie war es?" hörte sie Moody fragen.
„Wie war was?" fragte Harry verwundert.
„Wie war es dem dunklen Lord gegenüberzustehen auf dem Friedhof?" fragte Moody.
Harry schien kurz zu überlegen, dann sagte er: „Sir, bei allem Respekt aber von einem Friedhof hatte ich nichts erwähnt."
Das war die Bestätigung, dass irgendwas mit Moody nicht stimmte. Lucy riss die Tür auf und sagte: „Harry, wir gehen." Sie packte Harry am Arm.
„Oh nein, ihr geht nirgendwo hin!" sagte Moody und zückte seinen Zauberstab. Lucy tastete nach ihrem Zauberstab, aber sie hatte ihn nicht bei sich. Sie saß in der Falle.
„Beide Kinder zusammen. Was glaubt ihr, wie hoch meine Belohnung ausfallen wird, wenn ich Harry Potter getötet habe und Lucy Potter gefangen genommen habe? Ohne Zauberstab bist du machtlos, Kindchen." grinste Moody auf eine unheimliche Art die beiden an.
Stupor!" rief Moody und ein roter Blitz kam aus seinem Zauberstab, Lucy wich aus, stolperte jedoch und prallte mit ihrem Kopf gegen die Tischkante. Sie spürte wie Blut ihre Stirn runterlief. Sie wankte ein wenig und fiel schlussendlich wieder auf den Boden. Moody lachte. Er ging jetzt auf Harry zu. Plötzlich kamen drei weitere Personen die Tür rein. Es waren Professor McGonnagall, Professor Dumbledore und Professor Snape. Die drei packten ihn und schubsten ihn in einen Stuhl. Snape ließ Veritaserum in Moodys Rachen laufen.
„Wissen Sie wer ich bin?!" fragte Dumbledore.
„Albus Dumbledore." sagte Moody.
„Sind sie Alastor Moody?" fragte Dumbledore und hielt ihn fest.
„Nein." grinste der falsche Moody.
„Ist er hier? Ist er in diesem Raum?!" fragte Dumbledore und der falsche Moody deutete mit den Augen auf eine große Truhe. Snape öffnete die Truhe mit Magie. Dumbledore rief in die Truhe: „Alles okay, Alastor?!"
„Tut mir leid, Albus." hallte eine Stimme heraus.
Lucy konnte sich nicht viel bewegen. Ihr Kopf tat weh und blutete. Harry bemerkte plötzlich, was mit seiner Schwester war.
„Lucy!" sagte er und hockte sich neben sie. Er sah sich ihre Kopfverletzung an. Es tat ihr weh, als er die Wunde anfasste.
„Finger weg, Potter." sagte Snape zu ihm, der nun auch endlich Lucy mitbekommen hatte.
Plötzlich verwandelte sich der falsche Moody. Er wurde zu einem jungen Mann, den Lucy noch nie gesehen hatte.
„Sie wissen was das bedeutet, oder?! Er ist zurückgekehrt. Der dunkle Lord ist wieder da!" grinste der junge Mann.
„Ich denke wir schicken sofort eine Eule nach Askaban. Dort vermisst man sicher einen Gefangenen." sagte Dumbledore.
„Severus, bringen sie Lucy Potter bitte auf die Krankenstation. Professor McGonnagall, bitte passen sie auf Barty Crouch Junior auf. Harry, du kommst bitte mit mir." sagte Dumbledore und ging mit Harry aus dem Raum.
Snape nahm Lucy hoch und trug sie auf die Krankenstation.
„Das wird wieder, keine Sorge. Ich braue dir einen Trank, der dich wieder auf die Beine bringt. Bis dahin kümmert sich Madam Pomfrey um dich." sagte er zu ihr. Sie war immer noch etwas benommen und nickte einfach nur. Auf der Krankenstation angekommen, legte Severus Lucy auf ein Krankenbett und holte Madam Pomfrey. Er redete kurz mit ihr und verschwand anschließend. Lucy fielen die Augen zu, bis sie irgendwann Stimmen hörte. Sie nahm Umrisse von vielen Leute wahr. Sie konnte auch Harrys und Mrs. Weasleys Stimme erkennen, jedoch war sie noch zu schwach. Irgendwann schlief sie vor Erschöpfung ein und wurde erst wieder wach, als Snape sie weckte. Lucy öffnete die Augen und sah, dass die vielen Leute schon weg sein mussten.
„Trink das und dir wird es schnell besser gehen." sagte Snape und gab ihr eine Flasche, die sie austrank. Nach wenigen Minuten, war Lucys Sicht nicht mehr verschwommen und auch der Kopfschmerz hörte langsam auf.
„Severus, was .. was ist passiert? Wer war dieser junge Mann?" fragte Lucy.
„Das erkläre ich dir später in Ruhe. Du solltest dich noch zwei Tage schonen und ausruhen, danach bist du wieder fit." sagte er zu ihr. Er streichelte ihr über die Stirn und ging dann hinaus. Lucy fielen danach wieder die Augen zu. Als sie wach wurde sah sie Harry neben sich sitzen.
„Guten Morgen." lächelte er sie an.
„Harry? Was ist passiert? Was.. was ist mit Cedric..?" fragte Lucy besorgt. Sie konnte nicht glauben, dass er tot war.
„Eigentlich möchte ich darüber gerade nicht reden aber du musst es wissen. Er ist wieder da!" sagte er und Lucy sah, dass seine Augen tränten. Er erklärte ihr alles. Auch wenn es hart war, war sie froh, dass Cedric derjenige war, der tot auf dem Boden lag und nicht Harry.
„Malfoys Vater war auch da. Er war auch einer von ihnen." sagte er.
„Nein, das.. kann nicht sein, das glaube ich nicht." Lucy wollte nicht wahrhaben, dass Lucius Malfoy tatsächlich einer von ihnen war.
„Halt dich von ihnen fern, Lucy." sagte Harry ernst.
„Aber Draco ist kein Todesser! Er würde mir nie schaden wollen, er ist keiner von denen!" sagte Lucy empört. Selbst wenn sein Vater ein Todesser war, war Draco keiner und nur das war ihr wichtig. Draco war ihr wichtig.
„Gibt es dafür eine Garantie? Ich denke er wäre durchaus in der Lage dazu." sagte Harry.
„Du kennst ihn nicht, Harry!" sagte Lucy genervt zu Harry. Dann sah sie zum Eingang der Krankenstation, da sie im Augenwinkel jemanden wahrnahm. Draco stand da. Harry drehte sich ebenfalls um, weil er Lucy Blick bemerkte und sah Draco ebenfalls.
„Wenn man vom Teufel spricht." Harry war genervt.
„Würdest du uns bitte allein lassen, Harry?" fragte Lucy ihn.
„Schön, wie du willst." Harry stand genervt auf. Er ging zur Tür und während er an Draco vorbeiging, sagte er etwas zu ihm, was Lucy leider nicht verstand. Draco ging nun zu ihr und setzte sich auf den Stuhl neben sie.
„Wie geht es dir?" fragte er sie und schaute besorgt zu ihrem Kopf, der umwickelt war.
„Tatsächlich besser als ich aussehe." lächelte Lucy ihn an.
„Also selbst mit diesem Turban siehst du gut aus." Draco grinste. Lucy vernahm wieder einen Glanz in seinen Augen, wenn sie sich ansahen.
„Ach Quatsch." sagte Lucy, während sie rot wurde.
„Ich bin froh, dass dir nichts schlimmeres passiert ist" sagte er besorgt.
„Ich auch..." sagte Lucy und nahm seine Hand. Diese Nähe zu ihm bedeutete ihr sehr viel. Ihr Herz pochte wie verrückt.
„Ich muss jetzt auch los. Crabbe und Goyle warten." sagte er leise zu ihr. Er dachte kurz nach, dann beugte er sich zu ihr runter und küsste ihre Wange. Lucy war total überrumpelt. Sie starrte ihn einfach nur an, während er aufstand und ging. Hatte er sie gerade wirklich auf die Wange geküsst? Lucy strich sich mit ihrer Hand über ihre Wange und konnte es gar nicht glauben. Sie war überglücklich.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt