Slughorns Weihnachtsfeier

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Es war Weihnachten und heute fand die Weihnachtsfeier von Slughorn statt. Lucy sah nach draußen. Es schneite und es war friedlich draußen. Sie freute sich auf heute Abend und legte sich ihr Kleid zurecht, das sie sich extra für die Feier besorgt hatte. Es war ein rotes Kleid und sie fand es für Weihnachten ganz passend. Sie hatte sogar eine passende Goldkette dazu gekauft. Die Kette, die sie von Draco damals geschenkt bekam, trug sie immer noch. Er hatte es ihr damals als Freund geschenkt und die Kette bedeutete ihr viel. Sie legte sie jedoch für heute ab, um die neue Kette zu tragen.
Sie verstaute Dracos Kette in dem Nachtschubkästchen, neben ihrem Amulett. Dracos Pullover hatte sie bereits ganz unten im Schrank verstaut. Wegwerfen konnte sie ihn nicht.
In wenigen Stunden musste sie sich fertig machen. Sie überlegte, was sie in der Zeit noch tun konnte. Lucy beschloss in die Bibliothek zu gehen. Vielleicht fand sie irgendwo noch ein Buch, was sie interessierte.
Auf dem Weg zur Bibliothek hörte sie ein Haufen Mädchen tuscheln, an denen sie vorbeiging.
„Wenn Harry diese Pralinen isst, wird er sich in mich verlieben." kicherte Romilda Vane. Lucy dachte, sie hätte sich verhört. Sie drehte sich um und ging auf Romilda zu.
„Du willst meinen Bruder verhexen?!" sagte Lucy wütend zu ihr und riss die Packung Pralinen aus Romildas Händen.
„Ich weiß nicht, was du meinst." sagte Romilda unschuldig.
„Tu nicht so. Ich habe dich eben genau gehört. Wenn du meinem Bruder zu nahe kommst und ihn mit deiner krankhaften Liebe vergiften willst, dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken, wenn ich davon Wind bekomme!" sagte Lucy laut. Romilda starrte sie nur erschrocken an. Lucy nahm die Pralinenpackung mit, um sie später zu vernichten. Sie ging dann weiter zur Bibliothek und hörte die Mädchen wieder tuscheln. Sie hoffte, dass ihre Ansage an Romilda gereicht hatte.
Lucy sah sich ein wenig in der Bibliothek um. Vielleicht sollte sie ein Buch suchen, wo etwas über alte Magie drin stand. Ihr war bewusst, dass es wenig Aufzeichnungen über alte Magie gab, jedoch hoffte sie trotzdem, etwas dazu zu finden. Tatsächlich fand sie etwas in einem Zaubertrankbuch, was sie nicht im Unterricht durchnahmen, sondern für Zaubertrankmeister bestimmt war. Der obere Teil der Seite war herausgerissen. Lucy wusste nicht, welche Wirkung der Trank erzielte. Das einzige, was zu lesen war, war:

„Die Zutaten der Reihe nach hinzufügen:

Einhornblut
Aschwinderin-Eier
Drachen-Herz
Flussgras
Mondstein
Wolfswurz

Den Trank zwei Wochen im Mondlicht brauen, alle vier Stunden gegen den Uhrzeigersinn umrühren und anschließend dem Träger der alten Magie verabreichen."

Merkwürdig war, dass jemand die Wirkung und den Namen des Tranks abriss und nicht die Zutaten. Als wolle derjenige nicht, dass die Wirkung bekannt wurde. Lucy überlegte, ob sie damit zu Snape gehen sollte. Vielleicht sollte sie damit bis morgen warten. Andererseits ließ es ihr keine Ruhe. Sie schnappte sich das Buch und verließ damit die Bibliothek. Sie ging direkt in den Keller zu Snapes Büro und betrat es, nachdem sie anklopfte.
„Lucy? Was verschafft mir die Ehre?" fragte Snape.
„Ich war eben in der Bibliothek und habe etwas merkwürdiges gefunden." sagte sie.
„Pralinen?" fragte Snape und deutete auf ihre linke Hand, in der sie die Pralinen hielt.
„Oh nein. Die wollte ich noch vernichten. Ich meinte eigentlich, dass ich in dem Buch hier etwas Merkwürdiges gefunden habe. Es gibt wohl einen Trank für den Träger der alten Magie, jedoch hat jemand den Namen und die Wirkung des Tranks herausgerissen. Wahrscheinlich damit die Wirkung des Tranks unbekannt bleibt. Doch wozu?" fragte sie Snape und gab ihm das Buch.
„In der Tat ist dies sehr merkwürdig." sagte Snape und sah sich die zerrissene Seite an.
„Ja, deswegen dachte ich, dass ich damit zu dir gehe." sagte Lucy.
„Ich behalte das Buch am Besten bei mir. Du solltest dich langsam für die Feier vorbereiten." sagte Snape zu ihr. Lucy sah auf die Uhr. Er hatte Recht. Sie hatte eine ganze Zeit in der Bibliothek verbracht und nun musste sie sich dringend fertig machen gehen.
„Du hast Recht. Wir sehen uns." sagte Lucy und ging mit den Pralinen. Sie musste sie dringend irgendwie vernichten, ehe sie jemand in die Hände bekam.
Sie beschloss, zum Raum der Wünsche zu gehen. Sie lief drei Mal an der Wand vorbei, schloss die Augen und dachte ganz fest daran, die Pralinen vernichten zu können, ohne jemanden zu gefährden. Tatsächlich öffnete sich die Tür. Sie trat ein. Der Raum war leer und in der Mitte befand sich eine Feuerschale. Hier konnte sie die Pralinen in Ruhe verbrennen und niemand konnte den Rauch einatmen. Sie legte die Pralinen in die Feuerschale und sagte laut „Incendio!" danach brannte die Schachtel. Lucy verließ den Raum der Wünsche wieder und ging schnell auf ihr Zimmer, um sich zurecht zu machen. Sie zog sich ihr rotes Kleid an, machte sich die Kette um und bürstete sich die Haare. Danach schminkte sie sich noch dezent und ging los zu Slughorns Büro. Als sie dort eintraf, fing die Party bereits an. Das Büro war vergrößert worden und war herrlich geschmückt. Alle waren schick angezogen. Einige Schüler, die es doch nicht in den Slug-Club geschafft hatten, kellnerten heute Abend.
„Darf ich dir ein Glas anbieten?" fragte Neville sie, der ebenfalls kellnerte.
„Danke." sagte Lucy und nahm sich ein Glas. Sie wusste nicht, was da drin war, doch es roch nach Alkohol. Sie nahm sich vor, es langsam zu trinken.
„Lucy, wie schön, dass Sie da sind!" rief Slughorn zu ihr rüber, während er bei zwei anderen Leuten stand. Lucy ging hinüber.
„Danke für die Einladung, Professor." sagte Lucy zu ihm.
„Darf ich vorstellen, meine Herrschaften, Lucy Potter." sagte Slughorn zu den zwei Männern.
„Sehr angenehm. Ich bin Rufus Scrimgeour." sagte der eine Mann und hielt seine Hand hin. Lucy schüttelte sie.
„Freut mich." sagte sie.
„Meine Name ist Eldred Worple." sagte der andere Mann und hielt ebenfalls seine Hand hin, die Lucy schüttelte.
„Freut mich, Sie beide kennenzulernen." sagte Lucy höflich.
„Na aber, junge Dame. Wir haben doch die Ehre. Die berühmte Lucy Potter. Endlich treffen wir aufeinander." sagte Worple.
„So berühmt wie mein Bruder bin ich sicher nicht." sagte Lucy verlegen.
„Ich wollte Sie und Ihren Bruder davon überzeugen Interviews über Ihre Lebensgeschichte zu geben. Somit könnte ich Ihre eigene Biographie auf den Markt bringen. Das dürfte die Gesellschaft sicherlich interessieren. ‚Potter-Zwillinge Biographie', klingt doch gut, oder?" schwärmte Worple.
„Ähm, das muss ich erst mit meinem Bruder besprechen. Oh da hinten ist er ja. Wir kommen sicher noch auf Sie zu." log Lucy und ging schnell davon. Sie wollte ihre Lebensgeschichte nicht erzählen. Dass Harry tatsächlich um die Ecke kam, machte es Lucy leicht zu fliehen.
„Lucy!" sagte Harry als er sie sah.
„Schön, dass du da bist, Harry. Oh hallo, Luna." sagte Lucy.
„Du hast mit dem Vampir geredet." sagte Luna.
„Ähm was?"
„Rufus Scrimgeour. Er ist ein verkappter Vampir." erklärte Luna.
Lucy verstand nicht was Luna von ihr wollte, daher ignorierte sie ihre Ansicht über Scrimgeour.
„Wollt ihr etwas trinken? Neville läuft hier irgendwo rum und bietet etwas an." wechselte Lucy das Thema.
„Erstmal nicht, danke." sagte Harry. Lucy quatschte eine Weile mit den beiden, dann sah sie, wie Hermine vor Cormac floh. Lucy musste schmunzeln. Dass Cormac aufdringlich war, wusste sie, jedoch fand sie den Anblick lustig.
Lucy unterhielt sich jedoch noch mit einigen anderen.
„Du siehst sehr hübsch aus, Lucy." sagte Blaise und gab ihr einen Kuss auf die Wange zu Begrüßung.
Lucy war ein wenig überrumpelt.
„Danke, Blaise. Du siehst auch gut aus." erwiderte Lucy. Dabei log sie nicht mal. Blaise hatte sowieso ein schönes Gesicht. In dem Anzug jedoch, sah er noch viel besser aus.
„Möchtest du tanzen?" fragte er sie.
„Was ist mit deiner Begleitung?" fragte Lucy und sah sich um. Sie wusste nicht mal, mit wem er da war.
„Kommt ohne mich klar." sagte Blaise und schon zog er Lucy zu sich ran. Er legte seine Hand an ihre Hüfte und nahm ihre rechte Hand in seine. Dann tanzten die beiden zur Musik. Lucy stellte sich vor, wie sie damals mit Draco tanzte. Mit Blaise fühlte es sich anders an. Es war auch schön aber eben anders. Plötzlich wurden sie unterbrochen. Filch zog Draco zur Party.
„Lassen Sie mich los, Sie blöder Squib!" sagte Draco.
„Den Schüler hier habe ich aufgegriffen. Er hielt sich ein Stockwerk weiter oben auf und meinte er sei Gast auf der Party." sagte Filch. Lucy schritt ein.
„Draco, schön, dass du doch gekommen bist." sagte sie und ging auf Filch und Draco zu. Dann drehte sie sich zu Slughorn um und sagte „Ich habe ihn eingeladen. Er wusste nicht, ob er kommt. Aber offensichtlich ist er ja nun hier." sagte Lucy entschlossen.
Draco sah sie überrascht an.
Sie log zwar, wollte Draco jedoch beschützen. Auch wenn sie nicht wusste, was er im oberen Stockwerk gemacht hatte.
„Wenn das so ist, dann ist er tatsächlich ein Gast. Sie können gern bleiben, Mister Malfoy." sagte Slughorn. Snape, der ebenfalls auf der Party war ging auf Draco zu und sagte: „Ich geleite Sie auf ein ernstes Wort nach draußen."
„Sicher, Professor." sagte Draco und ging mit Snape vor die Tür. Lucy sah den beiden nach. Dass Snape ebenfalls auf der Party war, hatte sie gar nicht gemerkt. Jedoch war sie eben noch mit Blaise beschäftigt gewesen.
„Du hast also doch jemanden eingeladen?" fragte Cormac sie, als er hinter ihr auftauchte.
„Ich habe gelogen. Ich habe ihn nicht eingeladen. Wie gesagt, wollte ich allein zur Party gehen." erklärte Lucy.
„Oh Achso. Naja wenn du möchtest, können wir jetzt tanzen. Blaise tanzt gerade mit seiner Begleitung." sagte Cormac und deutete auf Blaise, der mit Pansy tanzte. Natürlich war Pansy da.
„Gerne." sagte Lucy. Daraufhin tanzte sie mit Cormac. Sie fand, dass er ziemlich gut aussah. Und tanzen konnte er auch gut.
„Ich hab gesehen, wie Hermine vor dir geflohen ist." grinste Lucy.
„Sie war wahrscheinlich von meinem attraktiven Gesicht eingeschüchtert." erwiderte er und grinste sie ebenfalls an.
Lucy lachte. Er war zwar ziemlich arrogant aber er brachte sie zum Lachen.
„Mit ihr konnte ich nicht machen, was wir gerade machen." sagte Cormac und lächelte sie an.
„Tanzen?" fragte Lucy ihn.
„Auch. Aber ich meinte eigentlich das." sagte Cormac und ehe Lucy sich versah, küsste er sie. Seine Lippen waren weich, allerdings roch er aus dem Mund nach Erbrochenem. Lucy löste sich von seinen Lippen.
„Tut mir leid, Cormac, aber hast du dich übergeben?" fragte sie ihn leicht angewidert.
„Das waren wohl die Drachenbällchen." sagte er und wurde ein wenig rot.
„Deswegen ist Hermine also vor dir weggelaufen." kicherte Lucy.
„Du bist immerhin nicht weggelaufen." grinste Cormac. Plötzlich schossen in Lucys Kopf Erinnerungen hoch. Einen ähnlichen Satz hatte Draco einmal zu ihr gesagt, als sie seinen Annäherungsversuchen immer aus dem Weg ging, bis er es endlich schaffte, sie zu küssen.
„Cormac, ich bin müde. Und ich würde gern langsam ins Bett." sagte Lucy. Die Gedanken an Draco haben sie komplett aus der Fassung gebracht.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt